Tesla verlängert Forschungs-Partnerschaft mit Jeff Dahn

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Tesla hat die seit 2016 bestehende Batterieforschungspartnerschaft mit der kanadischen Dalhousie University bis mindestens 2026 verlängert. Jeff Dahn erhält dabei nun Unterstützung von Chongyin Yang – und dem bisherigen Bosch-Forscher Michael Metzger.

Die Forschungs-Partnerschaft mit Tesla bleibt der Mitteilung der Universität zufolge exklusiv. Der kalifornische Elektroautobauer ist somit mehr als nur ein einfacher Drittmittelgeber für die Universität. Die erste Vereinbarung wurde im Juni 2015 geschlossen, offiziell war die 2016 begonnene Vereinbarung bis 2021 angesetzt. Nun wurde sie bis „mindestens 2026“ verlängert.

Im Rahmen dieser Kooperation sind zahlreiche Entwicklungen und Patent-Anmeldungen entstanden – etwa im Bereich der Zellchemie für Flüssig-Elektrolyte oder Zellen mit einer Lebensdauer von 10.000 Zyklen, was Fahrstrom für über zwei Millionen Meilen (oder 3,2 Millionen Kilometer) entsprechen soll.

Die Verlängerung der Partnerschaft wird aber nur am Ende der Mitteilung erwähnt. Den überwiegenden Teil der Meldung hat die Dalhousie University zwei neuen Forschungslehrstühlen gewidmet, die sich der Partnerschaft mit Tesla angeschlossen haben. „Zwei herausragende Wissenschaftler“ wurden zu den neuesten Forschungslehrstühlen der Dalhousie-Universität ernannt.

Der „Tesla Canada Research Chair“ wurde mit dem Chinesen Chongyin Yang besetzt. Dieser arbeitet laut der Mitteilung seit zwölf Jahren an Materialien und Geräten zur Energieumwandlung und -speicherung und wechselt von der University of Maryland nach Kanada. Die Forschungsgruppe um Yang soll sich auf die Entwicklung von Hochleistungsmaterialien für fortschrittliche Lithium-Ionen-Batterien konzentrieren, einschließlich nachhaltiger Elektrodenmaterialien, die keine Übergangsmetalle enthalten. Wie die Universität betont, sei das ein „entscheidender Bestandteil der Partnerschaft zwischen Dalhousie und Tesla sein“.

„Jeff Dahn ist einer der Pioniere in der Lithium-Ionen-Batterieforschung. Tesla ist ein Tier-1-Unternehmen und nutzt wirklich innovative Technologie, um das Hochleistungs-Elektroauto breiter verfügbar zu machen“, sagt Yang. „Es ist mir eine Ehre, an dieser Partnerschaft mit ihnen bei Dal teilzunehmen, und ich hoffe, dass wir gemeinsam weiterhin einflussreichere Beiträge für die gesamte Branche leisten können.“

Metzger wechselt von Bosch nach Kanada

Der ebenfalls neu geschaffene „Herzberg-Dahn-Lehrstuhl“ wurde mit dem Deutschen Michael Metzger besetzt. Bereits während seines Diplom-Studiums an der TU München hat Metzger „in enger Zusammenarbeit mit BASF und BMW“ innovative Methoden entwickelt, um die Lebensdauer und Alterung von Lithium-Ionen-Batterien zu untersuchen. Metzger war vor seinem Wechsel an die Dalhousie University für Bosch tätig.

Die Forschungsgruppe von Metzger soll sich auf die Entwicklung neuartiger Methoden konzentrieren, um die Leistung und Lebensdauer fortschrittlicher Lithium-Ionen-Batterien, Lithium-Metall-Batterien und Entsalzungsbatterien zu untersuchen. Ziel sei es, ein grundlegendes Verständnis zu schaffen, das zur Entwicklung neuer Elektrodenmaterialien und Elektrolyte für stationäre Batterien und Batterien von Elektrofahrzeugen beiträgt.

„Ein Teil der hervorragenden Arbeit zu werden, die hier in Dalhousie geleistet wird, ist eine einmalige Gelegenheit“, wird Metzger in der Mitteilung der Universität zitiert. „Unsere Batterien sind nicht nur ‚energiereich‘, sondern auch der Arbeitsstil, den wir hier an der Universität haben.“

Sowohl Metzger als auch Yang werden eng mit Jeff Dahn zusammenarbeiten, der weiter aktiv bleiben wird. „Beide sind herausragende Wissenschaftler und charismatische Führer. Unser Ziel ist es, Tesla weiterhin bei der Entwicklung fortschrittlicherer Batterien für seine Produkte zu unterstützen“, so Dahn. „Dr. Yang und Dr. Metzger bringen neue Ideen, neue Methoden und neues Fachwissen sowie ein volles Engagement für den Elektrotransport und erneuerbare Energien in die Partnerschaft ein.“

Auch Tesla freut sich laut der Mitteilung, die Arbeit mit Dalhouise und Dahn „um Chongyin und Michael zu erweitern“. „Wir freuen uns auf ihre wichtigen Beiträge in der Batterietechnologie, um unsere Mission zu erfüllen“, heißt es in einem Zitat von Tesla, das aber keinem Vertreter der Firma persönlich zugeordnet ist.
teslamag.de, dal.ca

1 Kommentar

zu „Tesla verlängert Forschungs-Partnerschaft mit Jeff Dahn“
Tom
19.01.2021 um 15:37
...muss grinsen, wenn ich vom Abgang bei Bosch lese! Schöne Grüße an Herrn Fehrenbach!Zitat: Fehrenbach wörtlich: „Dagegen müsste die deutsche Industrie eigentlich geschlossen auf die Barrikaden gehen.“Deshalb braucht's gute Entwickler und Ingenieure... und die hauen ihm ab ;-) Für mich bleibt die Frage, ob er diesem Posten aktuell gewachsen ist?

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