Mullen Technologies will auf Li-S-Zellen setzen

Mullen Technologies hat überraschend angekündigt, seine Elektroautos mit Lithium-Schwefel-Batterien auszurüsten. Hierfür kooperiert das kalifornische Startup mit dem Unternehmen NexTech Batteries. Mullen plant, innerhalb von fünf Jahren mehr als 100.000 Fahrzeuge mit Lithium-Schwefel-Pouchzellen von NexTech zu produzieren.

Wie Mullen mitteilt, sollen die Lithium-Schwefel-Akkus von NexTech „voraussichtlich 60 Prozent leichter sein“ und auch die Reichweite des Fahrzeugs erheblich erhöhen. Zudem verspricht sich das Unternehmen deutlich geringere Kosten und ein nachhaltigeres Produkt, da der Schwefel leichter verfügbar sei als Seltenerdmetalle, so Mullen in der Mitteilung. Das Startup hatte im Oktober 2020 das E-SUV MX-05 angekündigt, das bei einem Basispreis von 55.000 Dollar über eine Reichweite von mehr als 520 Kilometern verfügen soll.

„Mit dieser Technologie kann Mullen auf Pack-Ebene möglicherweise unter 90 USD/kWh liegen, was die Kosten für die Verbraucher erheblich senkt“, sagt Frank McMahon, CTO von Mullen. „Der geringe CO2-Fußabdruck, die hohe spezifische Energiedichte und die wesentlich geringeren Kosten für den Verbraucher machen Mullen in diesem Marktsegment äußerst wettbewerbsfähig.“ 90 Dollar je Kilowattstunde entsprechen derzeit 75€/kWh.

An Lithium-Schwefel-Batterien wird seit vielen Jahren geforscht, da diese Zellen eine sehr hohe Energiedichte versprechen – worauf auch Mullen anspielt. Allerdings sind mit Li-S-Zellen meist nur relativ wenige Ladezyklen möglich – zu wenig für den kommerziellen Einsatz in Elektroautos. In Deutschland haben unter anderem verschiedene Fraunhofer-Institute an der Technologie geforscht. Das britische Unternehmen Oxis Energy gilt ebenfalls als Spezialist für Li-S-Zellen, hat seine Kunden bisher aber vor allem in der Luftfahrt-Industrie.

Wie genau NexTech die Herausforderung mit den Ladezyklen gelöst hat und welche Ladeleistungen mit einer solchen Batterie möglich wären, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Bill Burger, CEO und Gründer von NexTech, sowie sein CTO Fabio Albano äußern sich nur allgemein zu ihrem Produkt. „Die Erschwinglichkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit von Batterien ist eine der wichtigsten technologischen Herausforderungen, die gelöst werden muss“, sagt etwa Burger.

NexTech beziehe den Schwefel aus „nachhaltigen Qellen“, schreibt Mullen – fügt aber an, dass es sich dabei um einen Recycling-Prozess von Nebenprodukten aus der Öl-Raffination handle. Alle von NexTech verwendeten Materialien sollen recycelbar, verfügbar und kostengünstig sein, so das Unternehmen.

Mullen-Gründer und -CEO David Michery gab an, dass das Elektro-SUV MX-05 ab 2023 mit den aktuellen Zellen von NexTech ausgeliefert werden solle, parallel dazu arbeite man an der Einführung von Feststoffbatterien. „ Damit bleibt Mullen über Generationen von Fahrzeugen hinweg führend in diesem Bereich“, so Michery. Im Januar hatte Mullen Technologies einen potenziellen Großauftrag für sein Elektro-SUV MX-05 vermeldet.
mullenusa.com

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