Foxconn setzt bei MIH-Plattform auf E-Antriebe von Nidec

Der für Apple tätige taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn hat sich über seinen Automotive-Ableger Foxtron mit dem japanischen Elektromotoren-Hersteller Nidec zusammengeschlossen. Ziel des Duos ist die Entwicklung von Elektroantrieben für die von Foxconn im Herbst 2020 vorgestellte E-Auto-Plattform MIH.

Die Zusammenarbeit werde auf Basis eines Memorandum of Understanding gestartet, wie Foxconn mitteilt. Für das vierte Quartal dieses Jahres kündigen Foxtron und Nidec bereits erste Ergebnisse der Kooperation an. Auch die ersten Elektroautos, die auf Basis der MIH-Plattform gebaut werden, sollen gegen Ende des Jahres benannt werden. Details zu der Kooperation lüftet Foxconn noch nicht. In einer Mitteilung des Auftragsfertigers heißt es lediglich, dass beide nun an einem Plan arbeiteten, der Personen- und Nutzfahrzeuge umfasst. Nidec ist bereits Zulieferer für etliche OEMs, darunter Geely oder GAC. Mit letzterem Autobauer unterhält Nidec auch ein Joint Venture im Bereich elektrischer Antriebe.

Foxconn hat die MIH-Plattform im Oktober 2020 zum Dreh- und Angelpunkt seiner Elektromobilitäts-Offensive erklärt. Die Plattform ist so aufgebaut, dass sie alle wichtigen Hardware- und Software-Komponenten enthält. Diese sind so modular kombinierbar, dass sich verschiedenste Modelle darauf bauen lassen. Als Beispiel nennt Foxconn E-Limousinen und E-SUV. Enthüllt haben die Taiwanesen die Plattform vor einem halbe Jahr auf ihrem „Technologietag“ in Taipeh. Fotos vom Event zeigten seinerzeit eine flache Skateboard-Architektur.

Bei der Plattform-Hardware wollen die Taiwanesen neue Wege gehen: Zum Einsatz komme bei MIH ein „einzigartiges Druckgussmaterial“, das besonders widerstandsfähig und gleichzeitig sehr gut formbar sei, hieß es bei der Präsentation in einer begleitenden Pressemitteilung. Federführend bei der Hardware ist besagte Automotive-Tochter Foxtron, die im vergangenen Jahr als Joint Venture zwischen der taiwanesischen Yulon Group und Foxconn gegründet wurde.

Laut der Mitteilung der Taiwanesen hat die MIH-Plattform „positive Reaktionen von Partnern aus verschiedenen Branchen erhalten“. Und Nidec werde innerhalb der Allianz eine Schlüsselrolle bei der Beisteuerung von Motortechnologien und Steuerungen in der Zukunft spielen. „Diese Kooperation ist eine reizvolle Herausforderung. Wir sind jeden Tag in intensiven Gesprächen mit Foxtron. Wir hoffen, dass wir in Zukunft einen Beitrag zu Foxtron leisten werden“, wird Kazuya Hayefune, verantwortlicher Manager von Nidec in der Mitteilung zitiert.

„Nidec verfügt über das weltweit führende 3-in-1-Traktionsmotorensystem, das der Schlüssel für zukünftige Entwicklungen von Elektrofahrzeugen ist“, fügt Andy Lee, General Manager von Foxtron, hinzu. Schon lange bevor Foxtron im vierten Quartal letzten Jahres sein Projekt einer offenen Plattform für Elektrofahrzeuge ankündigte, habe man mit Nidec über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit gesprochen. „Und jetzt, wo diese Absichtserklärung von beiden Parteien unterzeichnet wurde, besiegelt sie die Partnerschaft und wird die Zusammenarbeit zweifellos stärken, vertiefen und beschleunigen.“

Unterdessen bestätigt Foxconn nochmals die bereits im Oktober getätigte Ankündigung, eine Festkörperbatterie entwickeln zu wollen, die bis 2024 auf den Markt kommen soll. Unternehmenschef Liu Young-way sagte vor Medienvertretern, dass noch in diesem Jahr eine Muster-Feststoffzelle entwickelt werdens solle. Erst dieser Tage wurde publik, dass Foxconn auch mit dem vietnamesischen E-Auto-Startup VinFast über eine Kooperation zur Entwicklung von Batterien und anderen Komponenten für Elektroautos verhandeln soll. VinFast ist bekanntlich ebenfalls an Festköperbatterien interessiert.
caixinglobal.com, honhai.com, focustaiwan.tw

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