Lade-Spezialist Green Motion wird von Eaton aufgekauft

Der Schweizer Ladeinfrastruktur-Anbieter Green Motion wird von dem irisch-amerikanischen Energiemanagement-Unternehmen Eaton aufgekauft. Die Geschäftsführung bleibt aber bestehen. Green Motion entwickelt seit 2009 Hard- und Software für das Laden von Elektrofahrzeugen.

Green Motion wird durch die Transaktion zu einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft von Eaton. Details zu den Konditionen der Akquisition sind nicht publik. Klar ist aber, dass das Management, geleitet von CEO und Gründer François Randin, unter dem Dach von Eaton selbstständig bleibt. Ein Stellenabbau ist nicht geplant. Im Gegenteil: Green Motion wird seinen Hauptsitz in Lausanne und die Niederlassung in Zürich verstärken und neue Arbeitsplätze schaffen.

Schon seit Jahren ist Green Motion im eMobility-Bereich relativ breit aufgestellt. Das Unternehmen ist einerseits Hardware-Entwickler und hat eigene Ladestationen unter dem Label RangeXT im Markt. Andererseits war das Unternehmen bei der Gründung des Schweizer Ladenetzes Evpass Mitte 2016 federführend. Inzwischen haben sich die Gesellschafter des Netzes mit den Erdöl-Unternehmen Tamoil, AVIA und Oel-Pool zusammengeschlossen, um unter dem Namen Evpass Express ein Netz von ultraschnellen Ladestationen in der Schweiz aufzubauen. Außergewöhnlich zudem: Green Motion hat 2020 eine Kooperation mit dem Flugzeug-Hersteller Pipistrel gestartet, um das künftige Laden von Elektroflugzeugen zu gestalten.

Der Eaton-Konzern unterhält seinerseits im schweizerischen Morges einen Firmensitz für das Geschäft in Europa, den Nahen Osten und Afrika. Mit Green Motion arbeitet Eaton bereits seit zwei Jahren zusammen. Auf dieser Basis bietet der irisch-amerikanische Konzern bereits intelligente Lade- und Energiespeicherlösungen für Elektrofahrzeuge an. Hintergrund ist, dass Eaton 2018 einen separaten eMobility-Geschäftszweig gegründet hat und vermehrt Potenziale in diesem Bereich sieht.

„Die gemeinsame Vision und der Ehrgeiz beider Unternehmen haben Eaton dazu veranlasst, Green Motion zu übernehmen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Dadurch werde das Angebot mit einem Portfolio von Spitzenprodukten vervollständigt, die in der Schweiz entwickelt wurden und deren Verkauf auf internationaler Ebene beschleunigt werde. „Die Übernahme schafft neue Möglichkeiten für beide Unternehmen. In der Schweiz entsteht damit ein globales Kompetenzzentrum für die Infrastruktur der Elektromobilität“, führt Green Motion aus.

Laut Green-Motion-Chef François Randin gibt es zwischen Eaton und Green Motion eine starke Komplementarität auf der Ebene von Produkten, Technologien und Teams sowie eine gemeinsame Vision und Ambition zur Energiewende. „Die Übernahme durch Eaton ist eine großartige Gelegenheit, den Erfolg von Green Motion schneller zu internationalisieren. Wir können dadurch unseren Einfluss auf die globale Reduktion von CO2-Emissionen beschleunigen und die Welt von morgen für alle verbessern.“

Uday Yadav, Präsident und COO im Geschäftsbereich Elektrik von Eaton, hält sein Unternehmen mit Blick auf die Energiewende für gut positioniert. „Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gehört zu den Bereichen, in denen wir in den nächsten zehn Jahren ein erhebliches Wachstum erwarten. Die bewährten Fähigkeiten von Green Motion bei der Entwicklung von Ladegeräten und die fortschrittliche Software für das Lade- und Abrechnungsmanagement sind eine leistungsstarke Ergänzung zu den bestehenden Angeboten von Eaton in den Bereichen Energiespeicherung und Stromverteilung.“

Eaton erzielte 2020 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 17,9 Milliarden Dollar und verkauft Produkte in mehr als 175 Ländern. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 92.000 Mitarbeiter.
greenmotion.ch, eaton.com

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