Winterthur: Zuschlag für bis zu 70 O-Busse geht an Hess

Im vergangenen Oktober hatte Stadtbus Winterthur die Rahmenausschreibung für eine neue Elektrobus-Generation gestartet. Nun steht fest: Den Zuschlag für maximal 70 Oberleitungsbusse erhält der Schweizer Busbauer Hess. Die Bestellung der ersten Tranche soll voraussichtlich im Mai folgen.

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Zum jetzigen Stand der Rahmenausschreibung stehen der Lieferant, der Bustyp und der Beschaffungspreis fest: Demnach dürfte Hess bis zu 70 seiner Busse des Typs lighTram für einen Auftragswert von bis zu 110 Millionen Franken (rund 100 Millionen Euro) nach Winterthur liefern. Der Zuschlag verpflichtet Stadtbus jedoch noch zu keiner Bestellung. Das Winterthurer Verkehrsunternehmen beabsichtigt, das erste Los im Mai 2021 fix zu ordern. Der erste neue Trolleybus soll im Sommer 2022 in Winterthur eintreffen und dank Batterie an Bord und „Dynamic Charging“ auch Straßenabschnitte ohne Oberleitung zurücklegen.

Wie Stadtbus in einer Mitteilung ausführt, gingen bis Ende Dezember Angebote von zwei Herstellern ein. Deren Fahrzeuge seien zwischenzeitlich auf dem Liniennetz getestet und im Anschluss bewertet worden. Der Schweizer Hersteller Hess machte dabei das Rennen. E-Busse des Unternehmens verkehren auch in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich und St. Gallen.

Parallel hat der Regierungsrat „die Projektierung der Elektrifizierung der Linien 5 und 7 gutgeheißen und deren Finanzierung übernommen“, teilt Stadtbus mit. Damit sei neben der Fahrzeugbeschaffung auch die dazu notwendige Infrastruktur auf gutem Weg. Winterthur verfügt bereits über ein weitläufiges Trolleybus-Netz. In Abstimmung mit dem Zürcher Verkehrsverbund und dem Stadtrat der Stadt Winterthur arbeitet die Verkehrsgesellschaft derzeit auch an der künftigen Netzarchitektur.

Winterthur liegt nordöstlich von Zürich unweit der Grenze zu Deutschland. Mit rund 115.000 Einwohnern ist die Kommune die sechstgrößte Stadt der Schweiz und die zweitgrößte des Kantons Zürich.

Update 28.05.2021: Nachdem Stadtbus Winterthur dem Schweizer Busbauer Hess den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über maximal 70 Oberleitungsbusse erteilt hatte, erfolgt nun die erste fixe Bestellung über 14 O-Busse – wie angekündigt noch im Mai. Es handelt sich um elf Doppelgelenk- und drei Gelenktrolleybusse, die ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 in Winterthur zum Einsatz kommen sollen.

Die neuen Fahrzeuge ersetzen dann zehn Solaris-Gelenktrolleybusse sowie die ältesten Gelenkdieselbusse, die pro Fahrzeug schon mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt und mit einer Einsatzzeit von mindestens siebzehn Jahren das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Die Doppelgelenkbusse werden hauptsächlich auf der Linie 1 eingesetzt. Die neuen Gelenkbusse werden auf den bestehenden Trolleybuslinien 2, 2E und 3 unterwegs sein. Später werden sie auch auf den elektrifizierten Linien 5 und 7 zum Einsatz kommen.

Das Ziel der Stadt Winterthur: „Die neuen Fahrzeuge verringern den Mischverkehr zwischen Trolley- und Dieselbussen auf allen Trolleybuslinien deutlich“, heißt es in der Mitteilung. „Reduziert werden zudem die Lärmemissionen, insbesondere im elektrischen Notbetrieb, wenn die Oberleitungen nicht zur Verfügung stehen.“ Die neuen Fahrzeuge werden über keinen „Not-Diesel“ mehr verfügen, sondern an den Oberleitungs-Abschnitten die verbaute Batterie laden, um auch ohne Oberleitung emissionsfrei zu fahren.
hess-ag.ch, stadt.winterthur.ch, hess-ag.ch, stadt.winterthur.ch (beide Update)

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