Hyzon stellt Elektro-Achse für seine künftigen H2-Lkw vor

Hyzon Motors stellt eine Elektro-Achse vor, die in den künftigen mittelschweren und schweren H2-Lkw des US-Entwicklers zum Einsatz kommen soll. Die eAxle von Hyzon verwendet einen Motor pro Rad und soll einen Wirkungsgrad von bis zu 97 Prozent erreichen.

Hyzon plant, die Elektro-Achse künftig in seinen US-Werken herzustellen. Zurzeit läuft die Patentanmeldung, erste einsatzbereite Mustermodelle erwarten die Amerikaner für kommendes Jahr.

Mit den eAxles ausgestattete Schwerlast-Lkw des Unternehmens sollen auf eine Spitzenleistung von 950 kW kommen. Einen besonders hohen Wirkungsgrad verspricht Hyzon für 6×4-Nutzfahrzeuge der Klasse 8, also der schwersten US-Fahrzeugklasse ab 15 Tonnen. Gepaart mit einem virtuellen Differential könne der Antrieb einen Wirkungsgrad von bis zu 97 Prozent entfalten – verglichen mit dem Industriestandard von 95 Prozent.

Als weitere Kennziffern der eAxle nennt Hyzon besagte 950 kW Spitzenleistung und einen Energieverbrauch von umgerechnet 106 kWh/100 km im amerikanischen HHDDT-Fahrzyklus. Außerdem sollen Lkw mit der Lösung an Bord Steigungen von mehr als 20 Prozent überwinden und in weniger als 20 Sekunden mit einem voll beladenen Anhänger von 0 auf 100 km/h beschleunigen können. Die Geschwindigkeit werde bei 75 mph (120 km/h) elektronisch abgeregelt. Die eAxle ermöglicht laut Hyzon darüber hinaus regeneratives Bremsen bei vollem Drehmoment. Außerdem soll die Lösung einfach und kostengünstig zu warten sein.

Noch ein paar Worte zu Hyzon Motors: Der US-Entwickler von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen hatte erst im Februar seinen Börsengang angekündigt und eine Bestellung aus Neuseeland über insgesamt 1.500 Brennstoffzellen-Lkw vermeldet. Das Unternehmen verfügt in den Vereinigten Staaten über zwei Einrichtungen in Rochester im US-Bundesstaat New York. Eine ist eine Testanlage für Brennstoffzellen, in der anderen Einrichtung befinden sich der Verwaltungssitz, die Fahrzeugproduktion sowie die Montage der Antriebe. Daneben plant Hyzon derzeit den Bau einer Produktionsstätte für Membran-Elektroden-Einheiten (MEA) in Illinois.

Für Kunden in der Europäischen Union hat das Unternehmen erst kürzlich einen Leasing-Service für schwere Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge aufgelegt. Damit will der Hersteller nach eigenen Angaben bei den Gesamtbetriebskosten das Niveau von Diesel-Lkw erreichen. Hyzon plant einer früheren Mitteilung zufolge bis Ende 2021 „Hunderte von schweren Brennstoffzellenfahrzeugen“ in Europa auszuliefern. Die ersten sollen im dritten Quartal 2021 in Groningen ankommen.
hyzonmotors.com

2 Kommentare

zu „Hyzon stellt Elektro-Achse für seine künftigen H2-Lkw vor“
Andreas V.
17.06.2021 um 00:09
Elektro-Achse: gut H2-LKW: Unsinn--> Das hier ist sinnvoll: https://www.electrive.net/2021/06/15/mercedes-benz-eactros-steht-kurz-vor-der-weltpremiere/
Norbert Riedel
02.02.2022 um 10:46
Ich finde das gar keinen Unsinn. Für große schwere LKW ist es meiner Meinung nach viel besser als BEV. Die schweizer Spediteure rund um COOP haben sich nicht umsonst für H2-LKW entschieden und bereits 50 davon im realen Betrieb. Bei Kälte versagen oft die BEV-Fahrzeuge (in Berlin waren ca. 30% der E-Busflotte Anfang 2021 nicht einsatzfähig, es war ihnen zu kalt. Die H2-Busflotte der Wuppertaler Stadtwerke hatte keine Probleme.

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