Li-Cycle recycelt Akkus für Mikromobilitäts-Anbieter Helbiz

Die kanadische Recyclingfirma Li-Cycle und der italienisch-amerikanische Mikromobilitäts-Anbieter Helbiz haben bekannt gegeben, zusammen Recyclinglösungen für ausgediente Lithium-Ionen-Batterien aus E-Scootern und E-Bikes entwickeln zu wollen. Die Zusammenarbeit soll in einer Recycling-Kooperation münden.

In den kommenden Monaten wird Li-Cycle im Zuge der nun eingeläuteten Partnerschaft voraussichtlich 500 Lithium-Ionen-Batterien aus Elektro-Fahrrädern und -Scootern von Helbiz recyceln, wobei das Volumen bis 2022 noch steigen soll. Zum Einsatz kommt dabei eine von Li-Cycles patentierte Technologie. Dazu weiter unten mehr. Erst im Mai hatte Li-Cylcle auch eine Recycling-Partnerschaft mit Ultium Cells, dem Joint Venture von General Motors und LG Energy Solution für Batteriezellen, geschlossen.

„Wir glauben, dass Li-Cycle und Helbiz ideale Partner sind, da wir zwei innovative Unternehmen sind, die an der gleichen Vision für einen nachhaltigen Elektromobilitätssektor arbeiten“, sagt Kunal Phalpher, Chief Commercial Officer von Li-Cycle. „Diese Partnerschaft stellt einen entscheidenden ersten Schritt für unsere Zusammenarbeit dar, da wir einen geschlossenen Recyclingkreislauf für Lithium-Ionen-Batterien auf globaler Ebene schaffen wollen. Gemeinsam wollen wir wertvolle Materialien aus alten Rollern und E-Bikes zurückgewinnen, um sie in neuen Exemplaren  (…) über einen wirklich nachhaltigen, zweckmäßigen Weg wiederzuverwenden.“

Sowohl Li-Cycle als auch Helbiz wollen sich für ihre wachsende Geschäftstätigkeit Kapital an der Börse beschaffen. Beide streben in den Vereinigten Staaten über sogenannte SPACs an die Wallstreet. Li-Cycle gab zu diesem Zweck bereits im Februar eine Fusion mit dem Börsenmantel Peridot Acquisition bekannt. Der Abschluss des Unternehmenszusammenschlusses ist für das dritte Quartal 2021 vorgesehen.

Für 2022 plant der kanadische Recycling-Spezialist dann die Fertigstellung einer großen Batterie-Recyclinganlage in Rochester im US-Bundesstaat New York, deren Jahreskapazität reichen soll, um das Recycling von Materialien aus ungefähr 120.000 E-Auto-Batteriepacks zu bewerkstelligen. Das Unternehmen kündigte im September 2020 an, über 175 Millionen US-Dollar in die Anlage investieren zu wollen. Eine weitere Anlage hat das Unternehmen im April für Arizona angekündigt. Konkret will Li-Cycle in den Werken batterietaugliche Materialien aus Komponenten von Altbatterien raffinieren. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Kobalt, Nickel und Lithium.

Seinen Recycling-Ansatz beschreibt Li-Cycle als zweistufigen Prozess unter Verwendung mechanischer und hydrometallurgischer bzw. nass-chemischer Verfahren. Man sei mit diesem Ansatz in der Lage, alle Varianten der Kathoden- und Anodenchemie innerhalb des Lithium-Ionen-Spektrums zu recyceln, ohne dass eine Sortierung nach bestimmten Chemikalien erforderlich sei, so die Kanadier in einer früheren Mitteilung.

Neben Batterien aus E-Pkw will Li-Cycle beim Recycling auch Batterien aus anderen Fahrzeugtypen verarbeiten. Dazu gehören nun wie hier beschrieben Akkus aus Mikromobilitätsanwendungen, aber auch Energiespeicher aus Nutzfahrzeugen. Um Erfahrungen auf letzterem Feld zu sammeln, hatten die Kanadier Anfang des Jahres ein Pilotprojekt mit New Flyer abgeschlossen.
greencarcongress.com, businesswire.com

0 Kommentare

zu „Li-Cycle recycelt Akkus für Mikromobilitäts-Anbieter Helbiz“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch