USA: Chevron und Cummins erörtern H2-Partnerschaft

cummins-h2-lkw-brennstoffzellen-lkw-fuel-cell-truck-nacv-concept-2019-01-min

Der US-Ölkonzern Chevron und Cummins – bisher vor allem für seine Lkw-Motoren bekannt – haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff und anderer alternativer Energiequellen zu erörtern.

Die anfängliche Zusammenarbeit soll an vier Punkten aufgehängt werden: dem Aufbau einer Marktnachfrage für H2-Nutzfahrzeuge und industrielle H2-Anwendungen, der Entwicklung von H2-Infrastruktur, der Thematisierung von Wasserstoff in Transport und Industrie in der Politik und konkret dem Ausloten von Nutzungsszenarien der Elektrolyseur- und BZ-Technologien von Cummins in Raffinerien von Chevron.

Hintergrund von Cummins‘ Engagement im H2-Bereich ist unter anderem der Aufkauf des Brennstoffzellen-Herstellers Hydrogenics GmbH im Jahr 2019. Über Hydrogenics wollen die Amerikaner auch ein Werk in der deutschen Stadt Herten betreiben, das sich zunächst auf die Montage von Brennstoffzellensystemen für Wasserstoffzüge von Alstom konzentrieren wird. Neben der Produktion sollen in Herten auch die Forschung und Entwicklung angesiedelt werden. In einer weiteren Ausbaustufe sollen auch bestehende Brennstoffzellenstacks saniert werden können.

„Die Zusammenarbeit mit Chevron (…) hilft uns dabei, unser Ziel, eine kohlenstoffneutrale Welt zu ermöglichen, weiter zu verfolgen“, kommentiert Amy Davis, Präsidentin von New Power bei Cummins, nun die neue Partnerschaft. „Die Energiewende findet statt, und wir erkennen die entscheidende Rolle, die Wasserstoff in unserem Energiemix spielen wird. Wir haben mehr als 2.000 Brennstoffzellen und 600 Elektrolyseure auf der ganzen Welt im Einsatz und erforschen weitere Wasserstoff-Alternativen, einschließlich eines wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotors, um das leistungsstarke Potenzial von Wasserstoff weiter zu beschleunigen und nutzbar zu machen.“

In der Tat hat Cummins auch mit der Erprobung eines mit Wasserstoff betriebenen Verbrennungsmotors begonnen. Nach einer Evaluierung der Machbarkeit („Proof of Concept“) plant das Unternehmen, den Motor in einer Vielzahl von On- und Off-Highway-Anwendungen zu testen. Während klassische H2-Antriebe eine Brennstoffzelle integrieren und emissionsfrei arbeiten, ist ein Wasserstoffmotor ein Verbrennungsmotor, der auf Basis der Knallgasreaktion mit Wasserstoff als Kraftstoff betrieben wird. Das System emittiert zwar keine kohlenstoffhaltigen Schadstoffe, aber sehr wohl größere Konzentrationen an Stickoxiden.
greencarcongress.com, cummins.com, greencarcongress.com (H2-Verbrennungsmotor)

1 Kommentar

zu „USA: Chevron und Cummins erörtern H2-Partnerschaft“
Hans Herbert
17.07.2021 um 10:49
Eine weitere Totgeburt wenn sich nicht gleichzeitig um grüne Stromquellen gekümmert wird. Dazu aber - wenig auffälliger Weise - kein Wort in der Ankündigung. Offenbar geht man auch in diesem Projekt davon aus, dass die Energiequellen für den Wasserstoff keine Rolle spielen. Wenn die Gesellschaft die Dekarbonisierung ernst nimmt, kann nicht daraus werden.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Hans Herbert Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch