Faraday Future feiert US-Börsendebüt

Faraday Future hat seinen schon länger angekündigten Börsengang vollzogen. Das Elektroauto-Startup gab nun die Notierung seiner Aktien an der Nasdaq bekannt. Der Börsengang erfolgte über eine Fusion mit dem SPAC Property Solutions Acquisition.

Die Einnahmen in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar sollen in erster Linie dazu dienen, innerhalb von zwölf Monaten mit den Auslieferungen des ersten Modells FF 91 zu beginnen. Das hatte Faraday Future bereits im Januar als Ziel fixiert. Für den Stromer selbst kündigt Faraday nun zudem eine auf 300 Exemplare limitierte „Futurist Alliance Edition“ sowie eine „Futurist Edition“ an, die für 5.000 bzw. 1.500 Dollar reserviert werden können. Dazu gleich mehr.

Faraday bezeichnet das Börsendebüt als Auftakt zum „letzten Sprint in Richtung Produktion“. Im Zuge der Nasdaq-Notierung hat sich das Unternehmen in „Faraday Future Intelligent Electric Inc.“ umbenannt, das Tickersymbol lautet „FFIE“. Dies spiegele die Tatsache wider, dass FF nicht nur ein EV-Unternehmen sei, sondern auch ein Internet- und Technologie-Unternehmen, ein KI-Produkt-Unternehmen, ein Software-Unternehmen und ein Nutzer-Ökosystem-Unternehmen, heißt es dazu in einer begleitenden Mitteilung. Global CEO von Faraday Future ist inzwischen bekanntlich der deutsche Manager Carsten Breitfeld.

Die Einführung des FF 91 soll vom Launch zweiter limitierter Serien flankiert werden. Die 300 Exemplare der „FF 91 Futurist Alliance Edition“ sollen den Fahrern mehrere Benutzerprivilegien garantieren, darunter spezielle Mitgliedschaften und ein angekündigtes Produkt-Upgrade. Zu der zweiten limitierten Auflage – der FF 91 Futurist Edition – macht das Unternehmen keine genaueren Angaben.

Der FF 91 Futurist soll nach Herstellerangaben über 1050 PS (rund 772 kW) und ein 130-kWh-Akkupack mit „immersiver Flüssigkeitskühlung“ verfügen. Der Sprint von null auf 60 Mph wird mit 2,4 Sekunden angegeben. Die Hinterräder werden laut Faraday unabhängig von zwei Motoren angetrieben. Insgesamt hat das Modell drei Motoren an Bord.

Zum Vergleich: Das technische Datenblatt des FF 91 las sich 2018 noch folgendermaßen: Für die Basisversion mit zwei E-Maschinen wurden 534 kW, für die Top-Variante mit drei Motoren 801 kW in Aussicht gestellt. Außerdem kündigte Faraday drei Batteriegrößen an: 86,7 kWh, 108,3 kWh und 130 kWh. Letztere Batteriegröße findet sich nun also im FF 91 Futurist wieder.

Passend zur Umbenennung in „Faraday Future Intelligent Electric Inc.“ und der damit einhergehenden Betonung der Digitalisierung und KI im Autobau unterstreicht das Unternehmen auch die smarten Eigenschaften des FF 91. Darunter eine Internetverbindung in „Lichtgeschwindigkeit“, ein intelligentes Internetsystem im Fond, ein fahrzeuginternes Videokonferenzsystem oder digitale Gesichtserkennung.

„Die Modelle FF 91 Futurist Alliance Edition und FF 91 Futurist repräsentieren die nächste Generation intelligenter Internet-Elektroauto-Produkte (…)“, erklärt Faraday vollmundig. „Sie sind nicht nur Hochleistungs-EVs, Allround-Autos und ultimative Roboterfahrzeuge, sondern auch der dritte Internet-Lebensraum.“ Angestrebt würden ein „ultimatives Benutzererlebnis und ein komplettes Ökosystem“.

Im Januar hatte das Unternehmen zusätzlich angekündigt, den FF 91 um die Modelle FF 81 und FF 71 ergänzen zu wollen, deren Marktstart für 2023 bzw. 2024 geplant ist. Zudem soll 2023 die Einführung eines Lieferfahrzeugs für die „letzte Meile“ erfolgen. Die Produktion soll sowohl in der Fabrik im kalifornischen Hanford sowie in Kooperation mit einem „führenden Auftragsfertigungspartner in Südkorea“ erfolgen. Faraday Future prüft gerüchteweise außerdem die Möglichkeit zusätzlicher Produktionskapazitäten in China durch ein Joint Venture.

Interessant vor diesem Hintergrund: Faraday Future hat inzwischen eine Rahmenvereinbarung zur Kooperation mit Geely unterzeichnet. Der chinesische Autokonzern will nach Angaben aus dem Januar im Rahmen des Börsengangs eine Minderheitsbeteiligung an Faraday Future erwerben und dem kalifornischen Startup technische Unterstützung bieten. Dazu äußert sich Faraday in der aktuellen Mitteilung allerdings nicht.
ff.com, twitter.com

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