Hyundai will mehr Brennstoffzellenfahrzeuge anbieten

Hyundai will laut einem südkoreanischen Medienbericht sein Angebot an Brennstoffzellen-Fahrzeugen innerhalb von zwei Jahren von derzeit drei auf sechs verdoppeln. Derzeit bietet Hyundai das Pkw-Modell Nexo, den Bus Elec City Fuel Cell sowie den Lkw Xcient mit Brennstoffzelle an.

Das berichtet „Korea IT News“ unter Berufung auf Industriekreise. Bis 2023 sind zudem Brennstoffzellen-Versionen des Reisebusses Universe, des Transporters Solati (hierzulande als H350 bekannt) und des im April angekündigten Vans Staria geplant. Mit den weiteren Modellen will der Hersteller dem Bericht zufolge zu der Verbreitung von FCEV (Fuel Cell Electric Vehicles) beitragen und seine Position als globaler Marktführer für eben jene Brennstoffzellenfahrzeuge ausbauen. Bestätigt sind die Informationen seitens der Hyundai Motor Group allerdings nicht.

Bei dem Staria handelt es sich um einen 5,25 Meter langen Van mit futuristischem Design, der je nach Konfiguration Platz für sieben bis elf Sitze bieten soll – von Lounge-artigen Einzelsitzen bis hin zu drei Sitzbänken im Fond wie in einem Kleinbus. Auch eine Nutzfahrzeug-Variante soll folgen, es sollen bis zu 5.000 Liter Ladevolumen möglich sein.

Bei dem Solati handelt es sich um einen deutlich größeren Transporter, der in der Kleinbus-Variante 15 oder 16 Sitze bietet. Ob Hyundai mit den BZ-Varianten der beiden Vans auf den Transporter-Sektor oder das Kleinbus-Geschäft eingeht, ist nicht bestätigt – in dem Bericht der „Korea IT News“ werden allerdings die Anzahl der Sitzplätze betont. Über den beiden Vans-Kleinbussen soll der Express-Überlandbus Universe mit Brennstoffzellen-Antrieb kommen. Der Universe wird bisher mit zwei Euro-6-Dieselmotoren oder drei verschiedenen CNG-Motoren angeboten.

Während für den Staria und Solati noch keine möglichen Eckdaten des Antriebs genannt werden (es wird lediglich angedeutet, dass eine verbesserte Variante der 113-kW-Brennstoffzelle des Nexo verwendet werden könnte), gibt es zu dem Universe eine konkretere Aussage: Dieser soll weite Teile des Antriebs aus dem Elec City Fuel Cell Bus übernehmen. Das Brennstoffzellen-System leistet hier 180 kW, der Wasserstoff wird in einem 845 Liter großen Tank gespeichert. Zudem verfügt der Antrieb über eine 78,4 kWh große Batterie. Für den Omnibus soll aber eine größere Batterie verbaut werden, um die Reichweite zu erhöhen.

Zudem schreibt die „Korea IT News“, dass 2023 auch die zweite Generation des Nexo auf den Markt kommen könnte. Hyundai bietet das Brennstoffzellen-SUV seit 2018 an. Nach WLTP kommt das 4,67 Meter lange Modell auf eine Reichweite von 666 Kilometern.

Dass die drei genannten Modelle und die Neuauflage des Nexo alle 2023 auf den Markt kommen sollen, liegt angeblich nicht an der Entwicklungskapazität von Hyundai. Die Koreaner wollen dem Bericht zufolge die Zeit bis dahin nutzen, um ein ausreichendes Tankstellen-Netz aufzubauen.

Im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge strebt Hyundai eine Verdreifachung seines Absatzes bis zum Jahr 2025 an. „In diesem Jahr planen wir den Verkauf von 160.000 Elektrofahrzeugen aus acht verschiedenen Modellen, darunter das Genesis EV. Wir wollen das Angebot auf zwölf Modelle erweitern und bis 2025 560.000 Elektrofahrzeuge verkaufen“, so Kim Tae-yeon, Vice President und Leiter der EV-Geschäftsstrategie bei Hyundai Motor. Hyundai arbeitet zudem zusammen mit Partner an optimierten Lithium-Ionen-Batterien für seine E-Autos. Mit Blick auf künftige Feststoffbatterien strebt Hyundai zunächst einen Produktionstestlauf im Jahr 2025 an, um auf eine Serienproduktion im Jahr 2030 hinzuarbeiten.
etnews.com, koreatimes.co.kr (BEV-Absatz)

4 Kommentare

zu „Hyundai will mehr Brennstoffzellenfahrzeuge anbieten“
eMobilitätsberatung-Berlin K.D.Schmitz
26.07.2021 um 11:26
Im Rahmen der Einführung des NEXO in Deutschland, gab es auch schon mal eine Ankündigung das ein Vergleichbares Model bei der Schwestermarke KIA eingeführt würde. Vielleicht folgt das ja mit dem neuen NEXO. Ich denke bei alltagstauglichen FCEV Modellen ist Hyundai am weitesten unter allen Konzernen.
Horst Weil
26.07.2021 um 23:11
Ich verstehe nicht das Mercedes ihr schon vor Mindest 10 Jahren entwickeltes Wasserstoff od.ähnlich Fahrzeuge nicht auf den Markt bringt!!?!Vor 2Jahren habe ich denVorschlag gemacht Solarzellen in das PKW Dach zum aufladen der Batterie einzubauen gemacht!Ich habe nie ein Echo bekommen!!Genauso könnte man ein Dynamo an die innenseite der Hinterräder an anbringen ‼️
Gerd
27.07.2021 um 11:41
weil Mercedes schon vor 20 Jahren festgestellt hat, daß die BZ für kostengünstige, mobile Anwendungen nicht geeignet ist. Eigentlich wurde ja die A-Klasse genau dafür geschaffen.Den SonoMotors Sion gibt es bald! leider gibts keine Innovationsförderung durch Dr. Markus Söder, drum dauerts etwas länger.
Simon Saag
27.07.2021 um 10:53
Hallo Herr Weil,so einfach ist das alles leider nicht. Mercedes hätte es vor zehn Jahren und auch heute nicht geschafft, ein solches Auto auch nur ansatzweise kostendeckend auf den Markt zu bringen. Inzwischen wurden alle Brennstoffzellen-Aktivitäten von Daimler intern zu den LKW verschoben und die haben das in ein Joint Venture mit Volvo ausgelagert. Wenn dann die Aufspaltung von Daimler durch ist, hat Mercedes-Benz Pkw keinen Zugriff mehr auf die Brennstoffzellen-Technik. Das zeigt, dass deren Fokus auf der Batterie liegt.Ihre Idee mit den Solarzellen haben sie nicht exklusiv: Wenn man nur das Dach und nicht das ganze Auto vollpflastert, können Sie den Effekt bei Hyundai sehen. Die bieten für den Ioniq 5 ein Solardach an. Rund 2.000 Euro Aufpreis, soll im besten Fall (also in Südeuropa) 2.000km pro Jahr bringen. Ist es bewölkt oder ihr Auto steht tagsüber in der Garage steht, bringt das nix. So oder so sehr sehr teurer Strom.Und der Dynamo erzeugt einen Widerstand (also bremst), den der Antrieb dann zusätzlich überwinden muss. Sie verbrauchen also mehr Strom als Sie über einen extra Dynamo (mit allen Umwandlungsverlusten) zurückgewinnen können. Ein Dynamo ist auch gar nicht nötig, da der Elektromotor das selbst macht: Suchen sie mal nach Rekuperation oder One-Pedal-Driving. Dann sehen Sie, was ich meine.Ich hoffe, Ihnen hat das zur Einordnung etwas weiter geholfen.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Gerd Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch