Allego will per Fusion an die US-Börse

Der niederländische Ladeinfrastrukturbetreiber Allego hat seinen Börsengang angekündigt. Über eine Fusion mit der Spartan Acquisition Corp. ist eine Listung an der New York Stock Exchange ab dem vierten Quartal 2021 geplant. In dem Zuge steigt auch ein Autobauer ein.

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Dabei wählt Allego den Weg der Fusion mit einem bereits börsennotierten Unternehmen, einem sogenannten SPAC. SPAC sind Investmentfirmen, die genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet wurden, deshalb die Bezeichnung „special-purchase acquisition company“ (SPAC). Da im Falle von Allego der Fusionspartner Spartan Acquisition Corp. unter dem Tickersymbol SPAQ bereits an der NYSE gelistet ist, wird so der Börsengang deutlich beschleunigt. Ein klassischer Börsengang kann in den USA bis zu zwei Jahre dauern.

Das fusionierte Unternehmen wird laut der Allego-Mitteilung mit 3,14 Milliarden Dollar bewertet, umgerechnet 2,65 Milliarden Euro. Der Börsengang soll 702 Millionen Dollar einbringen, was derzeit 592 Millionen Euro entspricht. In dieser Summe sind 150 Millionen Dollar PIPE-Investitionen enthalten.

Allego begründet die „hochstrategische Transaktion“ wenig überraschend mit dem besseren Zugang zu neuen Finanzmitteln. Diese sollen es dem Unternehmen ermöglichen, „die Errichtung neuer öffentlicher Ladestationen zu finanzieren, unseren Technologie auszubauen und unsere Expansionspläne umzusetzen“. Man wolle sich weiter auf den Bau von Schnell- und Ultraschnellladenetzen konzentrieren.

Das fusionierte Unternehmen soll weiterhin vom derzeitigen CEO Mathieu Bonnet und dem bestehenden Managementteam geführt werden, so Allego in der Mitteilung. Nach Abschluss der Fusion – angestrebt wird das von vor Jahresende – soll Allego dann unter dem Kürzel ALLG in New York gehandelt werden.

„Wir freuen uns, unsere strategische Partnerschaft mit Spartan bekannt zu geben, die Kapital zur Verfügung stellt, um unsere führende Position auf dem europäischen Lademarkt zu stärken und gleichzeitig eine starke finanzielle Position während der Wachstumsphase aufrechtzuerhalten“, sagt Bonnet.

Im Jahr 2018 wurde Allego von dem französischen Investor Meridiam übernommen. In der Mitteilung gibt Allego an, dass Meridiam beabsichtige, „ein bedeutender Aktionär zu bleiben“. Da Meridiam an Allego und dessen Zukunft glaube, erwarten die Niederländer, dass der Investor 100 Prozent seines Eigenkapitals in das neue Unternehmen einbringt.

Ein weiterer Investor wird zehn Millionen US-Dollar in das fusionierte Unternehmen einbringen: Wie Fisker ankündigt, will der US-Elektroauto-Hersteller seinen Kunden in Europa über die Kooperation mit Allego u.a. ein Jahr kostenlosen Zugang zu dessen Ladenetz gewähren. „Allego war ein langjähriger Vorreiter bei der Schaffung eines nahtlosen europaweiten Ladenetzwerks für Elektrofahrzeuge“, sagt Henrik Fisker, Chairman und CEO von Fisker. „Unsere Investition in die PIPE wird durch strategische und taktische Überlegungen motiviert, um sicherzustellen, dass wir an der Zukunft der Ladenetze für Elektrofahrzeuge beteiligt sind und gleichzeitig unseren Kunden greifbare Vorteile bieten.“

Update 17.03.2022: Der niederländische Ladeinfrastrukturbetreiber Allego hat seinen im vergangenen Jahr angekündigten SPAC-Börsengang in den USA vollzogen. Die Fusion mit der Spartan Acquisition Corp. wurde jetzt abgeschlossen und das fusionierte Unternehmen wird an der New Yorker Börse unter den Tickersymbolen „ALLG“ und „ALLG.WS“ gelistet.

Als Ergebnis dieser Transaktion wird das Unternehmen Bruttoerlöse in Höhe von etwa 161 Millionen US-Dollar (145,5 Millionen Euro) erhalten, einschließlich aus einer Privatplatzierung („PIPE“) von Stammaktien, die von den strategischen Partnern Fisker und Landis+Gyr sowie von institutionellen Investoren erworben werden. Der bisherige Eigentümer Meridiam wird aber weiterhin mit 74 Prozent die Mehrheit an Allego halten.

„Durch die Erlöse aus dieser Transaktion ist Allego jetzt gut kapitalisiert, um unsere Wachstumsstrategie zu beschleunigen, Schnell- und Ultraschnellladestationen mit der Unterstützung namhafter Partner bereitzustellen und unser Geschäft mit Ladelösungen voranzutreiben“, sagte Mathieu Bonnet, CEO von Allego. „Als börsennotiertes Unternehmen gehen wir davon aus, dass wir uns weiterhin stark darauf konzentrieren werden, das Geschäft zu betreiben und unsere Präsenz in ganz Europa auszubauen.
allego.eu, fiskerinc.com, businesswire.com, twitter.com (beide Update)

1 Kommentar

zu „Allego will per Fusion an die US-Börse“
Yogi
29.07.2021 um 15:50
Kann mir nicht vorstellen, dass man mit Allego-Säulen Geld verdienen kann. Wenn nur 50% meiner Säulen funktionieren müssen, um Geld zu verdienen, dann ist das ja eine Goldgrube....

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