Wiener Linien integrieren H2-Stadtbus von Hyundai

Die Wiener Linien werden im November einen Wasserstoff-Bus zur Erweiterung ihres ÖPNV-Angebots in Empfang nehmen. Es handelt sich um den Typ Hyundai Elec City Fuel Cell Bus. Auch in München sind seit Kurzem zwei Exemplare des H2-Busmodells zu Testzwecken in Betrieb.

Die Wiener Linien erhalten den Elec City Fuel Cell Bus über den österreichischen Generalimporteur, die Hyundai Import GmbH. Der Betriebsstart des Exemplars ist Ende November parallel zur Eröffnung der ersten eigenen Wasserstofftankstelle der Wiener Stadtwerke in der Leopoldau geplant. Der „erste Wasserstoff-Bus in Österreich“, wie die Wiener Linien frohlocken, ist Teil des HyBus-Implementierungsprogramms, das vom österreichischen Klima- und Energiefonds unterstützt wird.

Grundsätzlich wollen die Wiener Linien dieses Jahr Ausschreibungen für 62 reine Batterie-Busse sowie zehn Wasserstoff-Busse starten. Die ersten Fahrzeuge aus der Ausschreibung sollen ab 2023 im Fahrgastbetrieb unterwegs sein, spätestens 2027 sollen es insgesamt 82 Busse mit alternativem Antrieb sein. Neben den geplanten 12-Meter-Bussen setzen die Wiener Linien auf den Innenstadtlinien 2A und 3A bereits seit 2013 vollelektrische Acht-Meter-Kleinbusse ein.

Hyundai hat unterdessen erst vor wenigen Wochen den Testbetrieb seines Elec City Fuel Cell Bus in München begonnen. Auf Basis der Kundenerprobungen in Europa will Hyundai die Fahrzeuge mit Blick auf die Anforderungen hiesiger Kunden weiterentwickeln. Denn während der Wasserstoff-betriebene Elec City hier noch nicht zum Verkauf steht, ist er in Südkorea bereits seit 2019 im Einsatz.

Die Auszüge des technischen Datenblatts des Elec City Fuel Cell Bus lesen sich wie folgt: Das Modell hat ein 180-kW-Brennstoffzellensystem an Bord (analog zu Hyundais H2-Lkw XCIENT), das sich aus zwei 90-kW-Brennstoffzellen zusammensetzt, die mit einer Wasserstoff-Diffusionsschicht und einer Elektrolytmembran ausgestattet sind. Die maximale Leistung von 180 kW sorgt laut Hyundai auch bei steileren bzw. hügeligen Straßenverhältnissen für ausreichend Antriebskraft.

Weitere technische Daten, etwa zum E-Motor, zur Batterie oder der Tankzeit nennt der Hersteller nicht – abgesehen vom H2-Transportvolumen: Demnach fassen die fünf Wasserstofftanks auf dem Dach des Buses insgesamt 34 Kilogramm Wasserstoff. Das soll für 500 Kilometer Reichweite ausreichen. Hyundai betont jedoch, dass die Homologation noch aussteht und die Angabe von 500 Kilometern auf einer Schätzung mittels Testsimulationen im ÖPNV-Betrieb in Seoul basieren.
ots.at

4 Kommentare

zu „Wiener Linien integrieren H2-Stadtbus von Hyundai“
M.S.
02.09.2021 um 15:45
"den ersten Wasserstoff-Bus im österreichischen Stadtlinienverkehr" - uns was ist mit dem seit Wochen in Linz kurvenden Gefährt?
Matthias
03.09.2021 um 07:45
Interessant wäre wie der Wasserstoff erzeugt wird...
Julius
09.12.2021 um 12:27
Die Wiener Stadtwerke präsentierten vor kurzem ihre Wasserstoffstrategie und bestärken darin das positive Narrativ des Energieträgers der Zukunft. Als Ergebnis einer Wiener Stadtwerke übergreifenden, strategischen Zusammenarbeit wurde Ende letzten Jahres die Wiener Wasserstoff GmbH (WWG) gegründet. Das Unternehmen gehört zu je 50% Wien Energie und den Wiener Netzen. Ziel der WWG ist es, der Partner für grünen Wasserstoff in Mobilität, Industrie und Gewerbe zu werden – in der Stadt und darüber hinaus. Noch heuer soll die erste Wasserstofftankstelle in Leopoldau in Betrieb gehen, 2023 folgt eine zweite in Erdberg. Ab dann soll hier auch eine 2,5 MW-Elektrolyse-Anlage für grünen Wasserstoff sorgen. So können bereits ab 2023 erste Busse der Wiener Linien mit Brennstoffzellenantrieb auf Wiens Straßen unterwegs sein.
thomas
03.09.2021 um 11:29
@Matthias Interessant wäre wie der Strom für batteriegetriebene Fahrzeuge erzeugt wird…

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