Erstmals mehr E-Fahrzeuge als Diesel im deutschen Flottenmarkt

Bild: Maxim Hopman/unsplash

In Deutschland sind im sogenannten „relevanten Flottenmarkt“ im August erstmals mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride als Diesel zugelassen worden. Grundsätzlich gab der deutsche Pkw-Markt aber durch den Halbleitermangel um 23 Prozent nach, der Transportermarkt verlor sogar 25 Prozent.

Das geht aus Auswertungen des Marktforschungsunternehmens Dataforce hervor. Demnach kam der „relevante Flottenmarkt“ im August auf 55.216 Neuzulassungen im Pkw- und 16.261 Neuzulassungen im Transporter-Bereich. Das entspricht einem Minus von 22 Prozent bzw. 25 Prozent im Vergleich zu August 2020. Unter dem Begriff „relevanter Flottenmarkt“ werden dabei alle gewerblichen Neuzulassungen ohne Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter subsumiert. Er umfasst also ausschließlich Fahrzeuge, die für betriebliche Zwecke und nicht für Weiterverkauf, Vermietung oder aus taktischen Gründen zugelassen wurden.

Wie Statistiken von Dataforce zeigen, kamen BEVs und PHEVs im „relevanten Flottenmarkt“ auf 18.934 Neuzulassungen. Damit übertrafen sie im August zum ersten Mal überhaupt das Volumen von Dieselfahrzeugen inklusive Dieselhybriden (18.901). Der Trend lässt sich abgeschwächt am gesamten deutschen Pkw-Markt ablesen. Demnach kamen Elektroautos und Plug-in-Hybride im August insgesamt auf einen kletternden Anteil von 27,6 Prozent an den Neuzulassungen (14,9 Prozent BEV, 12,7 Prozent PHEV). Nur der Privatmarkt betrachtet, lag der BEV-Anteil bei den Neuzulassungen bereits über der 20-Prozent-Marke. Weitere Statistikdetails zum Gesamtmarkt und den beliebtesten Modellen haben wir bereits in unserem eMobility-Dashboard für August aufgearbeitet.

Die Daten von Dataforce gewähren noch einige weitere interessante Einblicke in den Pkw- und Transporter-Flottenmarkt. Das Unternehmen unterscheidet zwischen „relevantem Flottenmarkt“, Privatmarkt sowie den gewerblichen Bereichen Fahrzeugbau, Fahrzeughandel und Autovermietung. Im August verloren alle Bereiche. Der „relevante Flottenmarkt“ büßte mit den eingangs genannten 22 Prozent im Pkw-Bereich etwas weniger ein als der Gesamtmarkt (23 Prozent). Im Privatmarkt fiel der Rückgang dafür mit -25,3 Prozent stärker aus. In den sonstigen gewerblichen Zulassungen ist das Bild uneinheitlich. Der Fahrzeugbau (- 30,6 Prozent) musste unter allen Kanälen die größten Verluste hinnehmen, Fahrzeughandel (- 18,5 Prozent) und Autovermieter (- 18,6 Prozent) schnitten im Vergleich zu ihren niedrigen Vergleichswerten aus 2020 besser ab.

Die Kurve der Neuzulassungen im Transportermarkt nahm noch stärker ab. Laut Dataforce schrumpften die Neuzulassungen leichter Nutzfahrzeuge und ihrer Schwestermodelle mit Pkw-Zulassung im August um 24,9 Prozent gegenüber August 2020. Der „relevante Flottenmarkt“ verlor 25 Prozent, der Privatmarkt 27 Prozent. Bei den sonstigen gewerblichen Zulassungen rutschten abermals vor allem die Zulassungen im Fahrzeugbau ab (- 48,5 Prozent). Etwas mäßiger in den Keller ging es im Fahrzeughandel (- 14,6 Prozent) und bei den Autovermietern (- 23,1 Prozent).

Zur Einordnung: Der August ist wegen der Urlaubszeit ohnehin meist schwächer als der Juni oder Juli – in diesem Jahr dürfte die globale Halbleiter-Knappheit weiter auf die Zulassungen gedrückt haben.
Quelle: Infos per E-Mail

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