OPES und Fraunhofer zeigen Standard-Solarmodul für Fahrzeuge

Das Technologieunternehmen OPES Solutions und das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP haben ein flexibles Standard-Solarmodul zur Integration auf Fahrzeugoberflächen entwickelt. Als Anwendungsbereiche befürworten die Partner vor allem Transportfahrzeuge und Busse.

OPES und Fraunhofer haben bei dem Solarmodul nicht die herkömmliche Dünnschicht-Technologie, sondern einen neuen Ansatz angewandt: Die Lösung namens SolFlex basiert auf kristallinen Solarzellen und soll pro Quadratmeter eine Mehrleistung von rund 30 Prozent gegenüber den bisherigen flexiblen Dünnschicht-Modulen erzielen.

SolFlex sei mit 2,9 Millimetern besonders dünn und um 70 Prozent leichter als konventionelle Lösungen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Und: „Der Biegeradius von 15 Grad macht es für sämtliche Fahrzeugoberflächen anwendbar.“ Das rahmenlose Modul habe einen Zellwirkungsgrad von über 22 Prozent und sei in der Klimakammer des Fraunhofer CSP unter extremen Bedingungen getestet worden.

Photovoltaik im Fahrzeugbau – das peilen einige Hersteller, Startups und Forschungsgruppen bereits an. Darunter Sono Motors, Lightyear oder das Forschungsprojekts „Street“. Nissan bot ein kleines Modul seinerzeit schon beim Leaf u.a. der ersten Generation an, Toyota ein größeres Modul für den Prius. Und auch Hyundai bietet aktuell ein Solardach für den Ioniq 5 an. Als Herausforderung gelten bis dato die Faktoren Kosten, Gewicht und Widerstandsfähigkeit. OPES gibt an, dass seine mit dem Fraunhofer-Center entwickelten Module besonders kratzfest, vibrationsresistent und für hohe einseitige Hitzebelastungen ausgelegt seien. Dennoch sollen sie im chinesischen OPES-Solutions-Werk in Changzhou günstiger gefertigt werden können „als die bisher üblichen Sonderanfertigungen“. Ziel sei entsprechend erstmals in diesem Bereich „eine serienmäßige Lösung, die besonders wirtschaftlich ist.“

Innerhalb des Verkehrssektors sehen die Entwickler vor allem bei Lkw, Transportern und Bussen ein hohes Potenzial für die Integration von Solarmodulen. „Bei einem typischen leichten und elektrifizierten Nutzfahrzeug, das mit dem aktuellen Strommix geladen wird, können integrierte Solarmodule die CO2-Emissionen um bis zu 890 Kilogramm pro Jahr senken. Der Reichweitengewinn liegt bei rund 2.400 Kilometern. Außerdem reduzieren sie die Betriebskosten, indem sie Strom für Kühlsysteme bereitstellen“, führt OPES aus, seines Zeichens ein in Berlin ansässiger Spezialist für Solartechnologie.

Auch elektrische Busse seien ein wichtiges Einsatzgebiet, ergänzt Robert Händel, Gründer und CEO von OPES Solutions. „In Bussen mit ihren großen Dachflächen kann integrierte Photovoltaik bis zu 100 Prozent des Energiebedarfs der Klimaanlage decken. Das ist besonders hilfreich, wenn der Motor aus ist. Zudem kann der Stromverbrauch der Passagiere durch USB-Ports, Steckdosen und Wi-Fi durch die regenerative Energiequelle gedeckt werden.“

Zudem ist den Partnern zufolge die Integration des Solarmoduls in Lastenfahrräder möglich. Mithilfe der Lösung sei aufgrund des niedrigen Energiebedarfs eine zusätzliche Reichweite von bis zu 50 Kilometern pro Tag erzielbar.
opes-solutions.com

1 Kommentar

zu „OPES und Fraunhofer zeigen Standard-Solarmodul für Fahrzeuge“
Udo
14.09.2021 um 17:13
Das hört sich gut an und ich hoffe das das nicht wieder irgendwo verschlafen wird oder mit hochkomplizierten Tests noch weiter belegt werden muss Einfach machen, die Unternehmen kurzfristig mit dazu nehmen und anbieten Dann könnte man unter umständen die eine oder andere Ladespause vergessen Weil das Fahrzeug ständig geladen wird

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