Renault schließt Nickel-Deal mit Terrafame

Die staatliche finnische Bergbaugesellschaft Terrafame soll Renault künftig mit vollständig rückverfolgbarem Nickelsulfat für Batterien von Elektrofahrzeugen beliefern. Das sieht eine nun zwischen beiden Unternehmen geschlossene Absichtserklärung vor.

Mit dieser Vereinbarung sichert sich die Renault Group eine Jahreslieferung an Nickelsulfat von Terrafame für bis zu 15 GWh Batteriekapazität. Renault baut zwar nicht selbst Batteriezellen, hatte aber Ende Juni im Rahmen seiner Strategie-Präsentation angekündigt, tiefer in die Wertschöpfungskette von Batterie-elektrischen Autos einsteigen zu wollen. Das umfasst etwa den Aufbau des eMobility-Produktionsclusters „ElectriCity“ in Nordfrankreich – aber auch zwei wichtige Batterie-Deals. Zum einen wird Envision AESC eine Batteriezellfabrik in Douai nahe des dortigen ElectriCity-Werks von Renault aufbauen und Zellen für die Franzosen fertigen. Zudem will Renault mit dem französischen Startup Verkor besondere Hochleistungsbatterien entwickeln und bauen.

Ab wann genau Terrafame das Nickelsulfat an die Franzosen liefern wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor – und ist womöglich noch gar nicht Inhalt der nun unterzeichneten Absichtserklärung. Laut Terrafame wurde vereinbart, dass die Zusammenarbeit damit beginnen wird, „Nachhaltigkeitssystemen besondere Aufmerksamkeit zu widmen und detaillierte Metriken für die Rückverfolgbarkeit zu definieren, die über die derzeit für die Produktion von EV-Batteriechemikalien verwendeten Lösungen hinausgehen“.

Wie die Finnen mitteilen, spiegelt das Memorandum of Unterstanding das gegenseitige Verständnis und die gemeinsame Absicht der Parteien wider, ihre Zusammenarbeit bei Batterierohstoffen zu vertiefen. „Die Parteien streben an, eine Reihe verbindlicher Vereinbarungen einzuführen, die auch andere Akteure in der EV-Batterie-Wertschöpfungskette einbeziehen, um an diesem Entwicklungsschritt teilzunehmen“, heißt es in der Mitteilung.

Die staatliche finnische Bergbaugesellschaft Terrafame hatte im Januar 2021 die Umweltgenehmigung für eine Batteriematerial-Fabrik in Sotkamo erhalten. In der Anlage nahe der ebenfalls zu Terrafame gehörenden Nickelmine Talvivaara stellt das Unternehmen unter anderem Nickelsulfat in Batteriequalität her. Laut früheren Angaben soll die Fabrik jährlich Nickelsulfat für eine Million Elektroauto-Batterien und ausreichend Kobaltsulfat für 300.000 Batterien herstellen können. Bei einer Batteriegröße von 60 kWh je Fahrzeug (wie etwa im Mégane E-Tech Electric) könnte Renault (bzw. dessen Partner) mit dem Material für 15 GWh also Batterien für rund 250.000 E-Autos herstellen.

Renault will bekanntlich den ökologischen Fußabdruck von Elektrofahrzeugen reduzieren und hat sich bereits Lithium von dem deutsch-australischen Unternehmen Vulcan Energy gesichert, das im Oberrheingraben gefördert werden soll. Zudem arbeiten die Franzosen mit Veolia und Solvay an einem Recycling-Kreislauf für Batterien.

Gianluca De Ficchy, Executive Vice President für den Allianz-Einkauf bei der Renault Group, gibt an, dass der CO2-Fußabdruck des Nickelsulfats von Terrafame 60 Prozent unter dem Branchenschnitt liege. „Die Partnerschaft mit Terrafame ist ein wichtiger Bestandteil bei der Verwirklichung unserer Verpflichtung, bis 2030 die Emissionen unserer Lieferkette um 30 Prozent zu reduzieren“, so De Ficchy. „Der niedrige CO2-Fußabdruck und die Rückverfolgbarkeit von Batteriechemikalien sind für uns entscheidende Faktoren, und Terrafame hat durch seine einzigartige Produktionsmethode einen klaren Vorsprung in Bezug auf Nachhaltigkeit.“
cision.com

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