Fastned verzeichnet Umsatz-Sprung im dritten Quartal

Der niederländische Schnelllade-Anbieter Fastned hat im dritten Quartal einen um 96 Prozent höheren Umsatz verzeichnet als im Q3 2020. Zudem erwägt Fastned die Umstellung auf eine „dynamischere Preisstrategie“, um die die Preistrends auf dem europäischen Stromgroßhandelsmarkt widerzuspiegeln.

Während Fastned im Zeitraum von Anfang Juli bis Ende September im Jahr 2020 rund 1,6 Millionen Euro umsetzte, waren es in diesem Jahr laut der Mitteilung der Niederländer bereits 3,2 Millionen Euro. „Die herausragenden Ergebnisse wurden auf der Grundlage starker Verkäufe von Elektrofahrzeugen in allen für Fastned relevanten Märkten erzielt“, schreibt Fastned dazu. „Das Verkehrsaufkommen und die Nachfrage nach Schnellladestationen wurden zudem durch die Corona-Maßnahmen positiv beeinflusst.“

Weitere interessante Kennziffern: Im dritten Quartal wurden 5,5 GWh Energie an Fastned-Stationen geladen, ein Plus von 89 Prozent zum Q3 2020. Mit diesem Wert hängen auch die 4.324 Tonnen CO2-Vermeidung und die 27,5 Millionen elektrisch zurückgelegten Kilometer zusammen, die ebenfalls um 89 Prozent zulegten. Die Zahl der aktiven Kunden im Quartal gibt Fastned mit 88.830 an (+88 Prozent). Diese Kunden starteten 282.000 Ladevorgänge, was einem Zuwachs von 66 Prozent entspricht – je Ladevorgang wird also mehr Energie bezogen. Im Schnitt waren es 19,5 kWh je Ladevorgang, im ersten Halbjahr lag dieser Wert noch bei 18,2 kWh.

A propos erstes Halbjahr: Auch in diesem Vergleich zeigt sich das Wachstum des dritten Quartals. Von Januar bis Ende Juni wurden 7,6 GWh abgegeben, alleine im dritten Quartal waren es 5,5 GWh.

Im Laufe des dritten Quartals 2021 hat Fastned sein Netz um 21 Schnellladestationen erweitert und damit insgesamt 164 Ladestationen in fünf Ländern errichtet. Fastned eröffnete 14 Stationen in den Niederlanden (einschließlich der Nachrüstung von elf MisterGreen-Standorten), vier Stationen in Deutschland, zwei Stationen in Belgien und eine Station in Großbritannien. Die Gesamtzahl der Ladesäulen stieg im dritten Quartal um 78 auf nun 622. Damit verfügt Fastned jetzt im Schnitt über 3,8 Ladesäulen je Standort, Ende 2020 waren es noch 3,5.

„Fast jeden Tag feiern wir neue Rekorde. Noch wichtiger ist, dass das Unternehmen nach unserer erfolgreichen Kapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro im Februar letzten Jahres richtig Fahrt aufnimmt“, sagt Michiel Langezaal, CEO von Fastned. „In nur sechs Monaten konnten wir 38 neue talentierte Kolleg:innen willkommen heißen, sodass die Gesamtzahl der Mitarbeitenden aktuell bei 100 liegt. Diese Verstärkung ist enorm wichtig, um Dinge wie die Teilnahme an Ausschreibungen in Frankreich, den Bau von Schnellladestationen und den Ausbau unseres Daten- und Technologie-Backbones zu beschleunigen.“

Stichwort Frankreich: Dort hat Fastned mit dem Bau von Ladestationen begonnen, es wird dann das sechste Land. Bis Ende des Jahres sollen neun Schnellladehubs in Frankreich in Betrieb gehen.

Diese Standorte sollen auch dazu beitragen, dass Fastned sein selbst gestecktes Ziel von 45 neuen Standorten in 2021 erreicht – mit den 12 Standorten aus dem ersten Halbjahr und den 21 im Q3 sind bisher 33 neue Stationen hinzugekommen. „Angesichts der aktuellen Bauprojekte“ sieht Fastned nach eigenen Angaben das Potenzial, sogar bis zu 55 Stationen bauen zu können. Bis Ende des Jahres sollen zwischen 176 und 186 Stationen mit 750 bis 800 Ladesäulen in Betrieb sein.

Aber: An den bis zu 55 neuen Stationen sollen vorerst nur 160 statt bisher geplant 200 Ladesäulen aufgebaut werden – zumindest vorerst. Diese neue Zielmarke sei „das Ergebnis einer stärkeren Konzentration auf den Bau neuer Stationen, Verzögerungen bei der Lieferung von Netzanschlüssen und der Umstellung auf einen umfassenden Plan zur Modernisierung von bestehenden Stationen in Deutschland, der im ersten Quartal 2022 umgesetzt werden soll“.

Die derzeit steigenden Großhandelspreise für Strom schlagen laut Fastned noch nicht voll durch, da man sich gegen diesen Anstieg „teilweise durch den Verkauf von Gutschriften für erneuerbare Energien abgesichert“ habe. Gänzlich unbeeindruckt sind die Niederländer von der Preisentwicklung aber nicht. Man erwäge derzeit die Umstellung auf eine dynamischere Preisstrategie, um die Preistrends auf dem europäischen Stromgroßhandelsmarkt widerzuspiegeln (und die Bruttomarge pro kWh im Einklang mit den vorherigen Quartalen zu halten)“. Details hierzu sind aber noch nicht bekannt.

Sollte Fastned diesen Schritt gehen, können die Preise für den Ladestrom mit den Einkaufspreisen steigen und fallen. Wie dynamisch das Preismodell ausfallen soll – sprich: wie oft die Preise angepasst werden – ist noch nicht bekannt.
fastnedcharging.com

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