Umicore bezieht Lithium von Ganfeng und Vulcan Energy

Der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore hat langfristige Lieferverträge für Lithium mit Ganfeng Lithium und Vulcan Energy Resources geschlossen. Beide Verträge haben eine anfängliche Laufzeit von fünf Jahren und können im gegenseitigen Einvernehmen verlängert werden.

Die Vereinbarung mit dem chinesischen Konzern Ganfeng Lithium umfasst die Lieferung von Lithium ab 2022 und wird laut Umicore „einen erheblichen Teil des künftigen Lithiumbedarfs in Asien decken“. Das Lithium werde unter strengsten Nachhaltigkeitsstandards aus Hartgestein-Lagerstätten in Australien abgebaut. Zum Liefervolumen macht der belgische Batteriematerial-Lieferant keine Angaben. Ganfeng beliefert unter anderem auch BMW und Volkswagen mittels Mehrjahresverträgen. Das aber nur am Rande.

Der Vertrag zwischen Umicore und der deutsch-australischen Firma Vulcan Energy mit Sitz in Karlsruhe sieht die Belieferung mit Lithium dagegen erst 2025 vor. Die Lieferbeziehung soll Teile des künftigen Lithiumhydroxid-Bedarfs von Umicore in Europa decken. Während der fünfjährigen Vertragslaufzeit wollen die Belgier zwischen 28.000 und 42.000 Tonnen des Materials beziehen. Vulcan Energy – genauer gesagt die deutsche Tochter Vulkan Energie Ressourcen GmbH – will wie berichtet im Oberrheingraben Lithium gewinnen. Eine zentrale Verarbeitungsstätte für das Lithium soll in Frankfurt Höchst entstehen.

Umicore gibt an, dass beide Vereinbarungen eine zusätzliche nachhaltige und regionale Versorgung mit Lithium sicherstellten, „um die wachsende Nachfrage nach Kathodenmaterialien der globalen Automobilkunden zu decken“. Jeder der Lieferanten handele im Einklang mit den Umwelt- und Menschenrechtsprinzipien von Umicore. Der CO2-Fußabdruck der Lieferanten sei ebenfalls ein wichtiges Entscheidungskriterium gewesen, weil man sich selbst zum Ziel gesetzt habe, ab dem Jahr 2035 keine Treibhausgase („Scope 1 & 2“) mehr zu produzieren. Umicore-CEO Mathias Miedreich bezeichnet es als entscheidend, angesichts des sich beschleunigenden Übergangs zur Elektromobilität eine zuverlässige Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu gewährleisten, „die auch ökologisch und sozial verantwortlich ist“.

Francis Wedin, Geschäftsführer von Vulcan Energy, bezeichnet Umicore in seiner Rolle als direkter Abnehmer von Vulcans Lithiumhydroxidprodukten als wertvollen Partner: „Mit dem Bau eines CO2-neutralen Kathodenwerks in Polen teilt Umicore unser Ziel, die Lieferkette für Batterien in Europa zu dekarbonisieren.“

Umicore hat in den vergangenen Jahren stark in die Entwicklung von Kathodenmaterialien und deren Vorprodukte investiert. Außerdem besteht seit Mai eine Lizenzvereinbarung mit BASF, um auf die Technologien des jeweils anderen Partners zugreifen zu können. Das deutsch-belgische Duo hat dazu eine nicht-exklusive Patent-Kreuzlizenzvereinbarung abgeschlossen, die ein breites Spektrum von Kathodenmaterialien und deren Vorprodukte abdeckt. Konkret umfasst die Vereinbarung mehr als 100 Patentfamilien zu chemischen Zusammensetzungen wie Nickel-Kobalt-Mangan (NCM), Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA), Nickel-Kobalt-Mangan-Aluminium (NCMA) und Lithium-reiches hoch-Manganhaltiges Hochenergie-NCM (HE NCM).
pressebox.de, nasdaq.com, umicore.com

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