Stellantis plant europäisches Ladenetz mit 15.000 Standorten

Stellantis hat den Aufbau eines europäischen Ladenetzes in Kooperation mit dem italienischen Unternehmen TheF Charging angekündigt. Dieses soll bis zum Jahr 2025 mehr als 15.000 Standorte mit insgesamt zwei Millionen Stellplätzen umfassen und öffentlich zugänglich sein.

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Gemäß der Mitteilung wurde zwar jetzt die Partnerschaftsvereinbarung zwischen Stellantis und TheF Charging unterzeichnet, die Vorbereitungen hinter den Kulissen liefen aber offenbar bereits: Laut Stellantis haben die beiden Unternehmen bereits „über 1.000 Eigentümer oder Betreiber von Standorten in ganz Europa identifiziert“, die wohl für eine Kooperation in Frage kommen.

Konkret ist Stellantis über die E-Mobility-Business-Unit der Tochter FCA Italy SpA in das Projekt eingebunden. Wie viel Stellantis bzw. FCA Italy und der Partner TheF Charging in das neue Ladenetz investieren und ob staatliche Förderprogramme genutzt werden, geht aus der Mitteilung des Autobauers nicht hervor.

TheF Charging setzt zwar bisher hauptsächlich auf Schnelllader, das gemeinsame Netz mit Stellantis soll aber sowohl AC- als auch DC-Ladepunkte beinhalten. „Kunden, Eigentümer und Betreiber der ausgewählten Standorte werden aktiv eingebunden, um maßgeschneiderte Lösungen für jeden Standorttyp und jede Klientel zu definieren“, schreiben die beiden Partner dazu. Das Netz wird zwar markenunabhängig und öffentlich zugänglich sein, es soll aber Sonderkonditionen für Stellantis-Kunden geben – die genaue Höhe ist noch nicht bekannt.

Der Aufbau der ersten Schnellladestation soll noch in diesem Jahr in Italien beginnen, genauer wird Stellantis in der Mitteilung nicht. Dabei geht es aber nicht nur um HPC an Fernstraßen: Die Anlagen sollen „die wichtigsten Ladeanforderungen der Kunden“ erfüllen. Hier nennen die Partner Innenstädte, öffentliche Einrichtungen (z. B. Krankenhäuser und Schulen), Verkehrsknotenpunkte (Flughäfen, Bahnhöfe, Häfen), Freizeiteinrichtungen (Sport- und Wellnesszentren, Hotels, Restaurants) ) und im Einzelhandel.

Eine genauere Verteilung zwischen AC-Ladepunkten, DC-Ladern mit 50 kW und HPC mit 150 kW oder mehr wird in der Mitteilung nicht genannt – wohl auch aufgrund des frühen Stadiums des Projekts. Bekannt ist nur, dass die Ladestationen mit Ökostrom betrieben werden sollen und dass als „potenzieller Hardwareanbieter auch Free2Move eSolutions“ einbezogen werden soll. Free2Move eSolutions ist ein Joint Venture von Stellantis und NHOA (bis April 2021 Engie EPS).

„Stellantis arbeitet an strategischen Kooperationen zur Verbreitung der E-Mobilität und nutzt dabei nicht nur die internen Kompetenzen, sondern auch die Spezialisierungen der Partner, um die Markteinführung neuer Technologien am Puls der Zeit zu beschleunigen“, so Anne- Lise Richard, Head of the e-Mobility Global Business Unit bei Stellantis. „Die Partnerschaft zwischen Stellantis und TheF Charging passt in diesen Rahmen mit einem klaren Ziel: die Präsenz von Ladestationen an strategisch wichtigen europäischen Standorten zu garantieren und die bestmögliche Ladeerfahrung anzubieten.“

TheF Charging hatte bereits zu seiner Gründung Bezüge zu Stellantis: Mitgründer Federico Fea war bei FiatChrysler Automobiles im EMEA Business Development tätig und später Chief Innovation Officer bei Endesa. Der zweite Mitgründer Andrea Brentan ist ehemaliger CEO von Endesa, einem spanischen Energieversorger.

Update 09.05.2022: Stellantis und das italienische Unternehmen TheF Charging haben im Rahmen ihrer vergangenen Herbst angekündigten Partnerschaft zum Aufbau eines europäischen Ladenetzes nun eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Metropark unterzeichnet, das die Parkplätze an den wichtigsten italienischen Bahnhöfen verwaltet.

Die Vereinbarung sieht die Installation von 600 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge auf 50 Parkplätzen an Bahnhöfen in ganz Italien vor. Das Projekt werde die Verbreitung einer nachhaltigeren Mobilität fördern, die auch von der Intermodalität zwischen Schiene und Straße profitiert, so Stellantis.

Zur Art der Ladepunkte, die auf den Metropark-Flächen nahe den Bahnhöfen entstehen sollen, macht Stellantis in der Mitteilung keine Angaben. Im Schnitt ergeben sich zwölf Ladepunkte je Standort. Ob es sich dabei um AC-Lader, DC-Lader oder eine Mischung daraus handelt, ist offen. Auf dem zur Mitteilung veröffentlichten Pressebild ist zumindest ein Alpitronic Hypercharger HYC150 abgebildet.
stellantis.com, thefcharging.com, stellantis.com (Update)

1 Kommentar

zu „Stellantis plant europäisches Ladenetz mit 15.000 Standorten“
sig
10.05.2022 um 08:29
am Bahnhof parken die PKW der Verreisenden wohl länger. es sollten einfacheSteckdosen reichen. möglichst viele davon, da ja man länger verreist und somit auch nicht einfach "freiparken" kann um nach einer schnellen Ladung den einen der wenigen Ladepunkte wieder freizugeben. eigentlich logisch?

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