ElevenEs plant LFP-Fertigung in Europa

Das serbische Unternehmen ElevenEs hat eine strategische Partnerschaft mit EIT InnoEnergy zum Bau der ersten LFP-Lithium-Ionen-Batterie-Gigafabrik in Europa angekündigt. Der Standort steht bereits fest, der Bau soll aber erst 2024 beginnen.

ElevenEs hat eine eigene LFP-Technologie entwickelt, um Batterien für Elektro-Pkw, Busse, Lkw, Gabelstapler, andere Industriefahrzeuge und Energiespeichersysteme herzustellen. Das Unternehmen plant mit finanzieller Unterstützung durch EIT InnoEnergy eine 16-GWh-Fabrik in Serbien in der Nähe der dortigen Lithiumvorkommen. Der Bau der mit erneuerbarer Energie betriebenen 8-GWh-Anlage in Subotica soll 2024 beginnen. Sie soll später auf eine Kapazität von 16 GWh erweitert werden

ElevenEs rechnet vor, dass das genug sei, „um mehr als 300.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr mit Batterien auszustatten“. Bei dieser Berechnung sind die Serben somit von 53,3 kWh je Fahrzeug ausgegangen, was angesichts des Batteriepacks in einem Tesla Model 3 SR+ mit LFP-Batterie (55 kWh) realistisch scheint.

In der Tat steigt bei den Fahrzeugbauern die Nachfrage nach LFP-Zellen, wie auch die jüngsten Gerüchte um Tesla und BYD in China zeigen. Andere Gerüchte, wonach die kommenden E-Kleinwagen von Renault auf LFP-Zellen setzen könnten, haben sich zwar vorerst nicht bewahrheitet. Es gilt allerdings in der Branche auch als offenes Geheimnis, dass der VW-Konzern Lithium-Eisenphosphat-Akkus für seine kommenden MEB-Entry-Modelle erwägt.

ElevenEs ist nach eigenen Angaben ein Spin-off der AI Pack Group, einem großen Aluminium-Verarbeiter. Das Unternehmen hat 2019 die Arbeiten an einer LFP-Batterie aufgenommen, mit dem Ziel, eine besonders nachhaltige und effiziente Zelle zu entwickeln. Im serbischen Subotica, wo auch die Fabrik entstehen soll, wurde vor kurzem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet. Bis Ende 2023 will ElevenEs die Produktionskapazitäten in den bisherigen Anlagen auf 300 MWh ausbauen, dann soll ab 2024 die 8-GWh-Fabrik gebaut werden.

„LFP-Zellen halten mehr als doppelt so lange wie konkurrierende Chemikalien, sie können bis zu 6.000 Mal wieder aufgeladen werden, laden sehr schnell, und sind schwer entflammbar“, sagt Nemanja Mikac, Gründer und CEO von ElevenEs. „Außerdem sind sie sehr kosteneffizient. Sie sind heute die erste Wahl in China, das immer noch weltweit führend in der Batterietechnologie ist.“

Der Investor EIT InnoEnergy ist im Bereich der Batterietechnologie nicht neu: EIT gehört auch zu den frühen Investoren bei dem schwedischen Unternehmen Northvolt und dem französischen Startup Verkor, das bekanntlich inzwischen einen Deal mit Renault geschlossen hat. Wie viel EIT InnoEnergy in ElevenEs investiert, geht aus der Mitteilung aber nicht hervor.

„LFP-Batterien sind das nächste große Ding in der Batteriebranche“, sagt Jakub Miler, CEO von EIT InnoEnergy Central Europe. „Obwohl nickelbasierte Batterien die Energiedichte von LFP übertreffen und wahrscheinlich die beste Option für Hochleistungsfahrzeuge bleiben werden, ist die LFP-Technologie in Bezug auf Kosten, Sicherheit und Lebensdauer weit überlegen. Das macht sie zu einer perfekten Wahl für Industrieanwendungen, Energiespeichersysteme sowie für City-EV.“

Wie Miler ausführt, war ein Grund für die Investition die industrielle Erfahrung der AI Pack Group, womit ElevenEs schneller vorankommen dürfte. „Wir arbeiten seit anderthalb Jahren mit ElevenEs zusammen“, so Miler. „Und was uns am meisten überrascht hat, ist die Tatsache, dass bis zu 70 % des Aluminiumverpackungsprozesses und des Knowhows der Muttergesellschaft, der Al Pack Group, problemlos auf die Zellproduktion übertragen werden können.“
presseportal.de

1 Kommentar

zu „ElevenEs plant LFP-Fertigung in Europa“
TL431
22.10.2021 um 12:04
Auch hier wieder: Es ist eine Batteriezellenfabrik. Warum sagt man da Gigafabrik zu? Wenn einer ein PKW Werk baut, sagt man ja auch nicht das Firma x ein Wolfsburg baut.
D-Tric
22.10.2021 um 21:59
Nunja, die Firmen selber nennen ihre Fabriken nun mal so. Warum soll electrive.net als Nachrichtenportal daran etwas ändern und dem Ding einen anderen Namen geben?

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