Mercedes EQS 350 als neues Basismodell bestellbar

Der Mercedes EQS kann in Deutschland nun auch als Basismodell für unter 100.000 Euro geordert werden. Nach den seit August bestellbaren Varianten EQS 450+ und EQS 580 4MATIC mit dem großen 108-kWh-Akku folgt nun der EQS 350 mit 90-kWh-Batterie, der ab 97.806,10 Euro erhältlich ist.

Die kleinere Batterie mit 90 kWh hatte Daimler zwar von Anfang an angekündigt – sie verfügt über zehn Module anstatt zwölf wie in der 107,8-kWh-Version –, zum Marktstart war aber nur die größere Batterie verfügbar. Im April erklärte Christoph Starzynski, Leiter Mercedes-EQ, dass man sich zum Start bewusst für die große Batterie und die maximale Reichweite entschieden habe. „Wir stehen mit der neuen Plattform erst am Anfang“, sagt Starzynski. „Die 90-kWh-Version wird für einige Märkte gegen Ende des Jahres angekündigt werden.“

Das ist nun der Fall, mit dem Bestellstart gibt es nicht nur die offizielle Modellbezeichnung EQS 350, sondern auch die technischen Daten, zu denen Mercedes bisher geschwiegen hatte. Konkret kommt der Akku auf einen Energiegehalt von 90,56 kWh, was eine WLTP-Reichweite zwischen 529 und 638 Kilometern ermöglichen soll – je nach Ausstattung, Aerodynamik und Gewicht.

Der WLTP-Verbrauch liegt zwischen 16,4 und 20,0 kWh/100km. An dieser Stelle der Hinweis: Aus der Akku-Größe und dem Verbrauch lässt sich nicht auf die WLTP-Reichweite schließen. Der WLTP-Verbrauch wird inklusive Ladeverluste angegeben, die Reichweite jedoch ohne.

Der im Heck verbaute E-Motor leistet 215 kW und beschleunigt den EQS in 6,6 Sekunden auf 100 km/h. Wie bei den anderen Nicht-AMG-Versionen des EQS liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 210 km/h. Da Daimler zum Verkaufsstart des EQS 350 bisher keine Pressemitteilung veröffentlicht hat, gibt es keine weiteren bestätigten Informationen zum Antrieb. Wir gehen davon aus, dass es sich ebenfalls um den sechsphasigen permanenterregten Synchronmotor handelt, der wegen der geringeren Leistungsfähigkeit der kleinen Batterie auf eine niedrigere Spitzenleistung kommt.

Die Markteinführung des EQS 350 haben die Kollegen der deutschen Ausgabe von „InsideEVs“ eher zufällig entdeckt, als sie in einer PDF-Preisliste für einen anderen Artikel den WLTP-Verbrauch des EQS nachschlagen wollten. Die hier aufgeführten technischen Daten stammen aus dem Konfigurator. So liegt die maximale DC-Ladeleistung mit dem kleineren Akku bei 170 kW (statt 200 kW beim großen Akku), die Ladedauer von zehn auf 80 Prozent wird mit 32 statt 31 Minuten angegeben. Rechnerisch ergibt sich so für diesen Lade-Hub eine Durschnittsleistung von 121 kW – es werden knapp 64,4 kWh in jenen 32 Minuten nachgeladen. Beim AC-Laden bleibt es bei 11 kW, die Ladezeit von zehn auf 100 Prozent gibt Mercedes im Konfigurator mit acht Stunden an.

Das Leergewicht des EQS 350 liegt bei 2.390 Kilogramm, die Zuladung bei 520 Kilogramm. Zudem kann der EQS bis zu 100 Kilogramm Dachlast aufnehmen (was dann von der Zuladung abgezogen werden muss), die Anhängelast liegt bei 750 Kilogramm.

Übrigens: Die Aussage von EQ-Leiter Starzynski, dass der kleine Akku vorerst nur in einigen Märkten angeboten werden soll, trifft ebenfalls zu. Im UK ist weiterhin der EQS 450+ das Basismodell.
mercedes-benz.de (Konfigurator) via insideevs.de, mercedes-benz.de (Preisliste)

3 Kommentare

zu „Mercedes EQS 350 als neues Basismodell bestellbar“
Philip Kalmus
26.11.2021 um 13:28
Hört sich doch gut an. Ich kann beim Audi E-Tron GT nicht verstehen, wieso er bei ähnlicher Batteriegröße eine viel geringere Reichweite hat, bzw. warum man nicht eine Version anbietet, die auf hohe Reichweite anstatt auf Fahrperformance ausgelegt ist. Zumindest ich fände das attraktiv.
Simon Saag
26.11.2021 um 13:40
Weil der Audi im Kern ein Porsche ist und da Performance vor Langstrecke im Lastenheft stand.
Alexander
29.11.2021 um 07:32
Das Performance bei Elektrofahrzeugen keinen großen Unterschied auf den WLTP-Verbrauch hat (er steigt, aber nicht so extrem) hat man schon mehrfach gesehen (siehe Tesla). Der Taycan bzw. E-Tron GT gehören einfach nur zu den ineffizientesten E-Fahrzeugen überhaupt.

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