AgiloDrive2: Forschung zum flexiblen Bau von E-Motoren

Im Forschungsprojekt AgiloDrive2 befassen sich Wissenschaftler des KIT sowie 17 Industriepartner mit der Frage, wie elektrische Traktionsmotoren künftig flexibel und dennoch wirtschaftlich gefertigt werden können. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben basiert auf einem Vorläuferprojekt namens AgiloDrive.

Das Projektteam will eine Antwort auf die noch immer unsicheren Rahmenbedingungen für Automobilhersteller geben, die sich zum Beispiel in der Frage niederschlagen, welche E-Motor-Stückzahlen und welche -Technologien gebraucht werden.

Auf die schwankende Nachfrage wollen die Teilnehmer mit der Entwicklung einer möglichst flexiblen und wirtschaftlichen Produktion reagieren. „Hierdurch wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie nachhaltig gestärkt, um die Elektromobilität nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich in die Energie- und Mobilitätswende zu integrieren,“ sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales.

Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren bei einem Volumen von 33,7 Millionen Euro mit insgesamt 16,4 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Es baut auf einer zuvor in Baden-Württemberg angesiedelten Forschungsinitiative auf, die einen digitalen Zwilling schuf, um das Produktionssystem sehr realitätsnah und detailliert am Computer zu simulieren. Das AgiloDrive-Team „erarbeitete binnen eineinhalb Jahren bereits modulare Baukastenstrukturen und baute zwei Demonstratoren auf, mit denen ein Funktionsnachweis für die Implementierung eines neuartigen, agilen Produktionssystems erbracht werden konnte“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Im jetzt folgenden Forschungsvorhaben tüftelt das KIT mit 17 Industrieunternehmen daran, ein agiles Produktionssystem für E-Motoren als reale Versuchsumgebung zu implementieren. „Unsere agilen Lösungsansätze ermöglichen es, Produktionssysteme in bedarfsgerechten Betriebspunkten zu betreiben und darüber hinaus kostensenkende Skaleneffekte durch eine datenbasierte Prozessanpassung über verschiedene Produktbaureihen und Technologien hinweg zu nutzen“, erläutert Professor Jürgen Fleischer, Leiter des wbk Instituts für Produktionstechnik am KIT und wissenschaftlicher Projektleiter bei AgiloDrive2.

An dem Projekt sind neben drei KIT-Instituten die Firmen Schaeffler, e-mobil BW GmbH, 4D GmbH, Braun Sondermaschinen GmbH, Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH, FormiKa GmbH, Gehring Technologies GmbH + Co. KG, Koob Testsystems GmbH, Kuka AG, LTB Bachofer GmbH, Magnet-Physik Dr. Steingroever GmbH, pro-beam systems GmbH, Schunk GmbH & Co. KG, Siemens AG, Stahl GmbH & Co. KG, Trumpf Laser GmbH und Wafios AG beteiligt.

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie soll sich dabei sowohl kurz- als auch langfristig für alle Projektpartner auszahlen: Schaeffler plant etwa, die Erkenntnisse nach dem Projektende in kurzer Zeit in die E-Motoren-Fertigung an den Standort Bühl zu überführen. Mit der neuen Karlsruher Forschungsfabrik am Campus Ost des KIT und dem Schaeffler Hub for Advanced Research (SHARE) existiert bereits eine Infrastruktur für Forschungsarbeiten zur nachhaltigen Mobilität.
kit.edu

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