ElringKlinger liefert Prototyp-Batteriesysteme an Piëch

ElringKlinger entwickelt und liefert der Piëch Engineering Prototypen eines Batteriesystems für ein angekündigtes vollelektrischen Highend-Sportwagenmodell des schweizerisch-deutschen Herstellers. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Seiten jetzt vereinbart.

Die bestellten Batteriesysteme beinhalten neben den Batteriemodulen auch das Batteriemanagementsystem. Inklusive den Entwicklungs-, Liefer- und Testleistungen umfasst das Projekt nach Angaben von ElringKlinger zunächst ein Volumen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. An die Arbeit will sich der Zulieferer noch vor Jahresende machen.

Piëch Automotive ist ein 2017 gegründetes Elektroauto-Startup mit Sitz in Zürich und einem Entwicklungszentrum in Memmingen in Regie der Piëch Engineering GmbH, die nun als Auftraggeberin agiert. Erstes Ausrufezeichen des Unternehmens soll der GT werden, ein Sportwagenmodell, das auf der Studie Mark Zero basiert und Mitte 2024 als erstes Fahrzeug einer Produktfamilie von drei Varianten auf den Markt kommen soll. Im Oktober machte Piëch publik, mit der Erprobungsphase des GT begonnen zu haben.

Wie ElringKlinger nun ausführt, basiert das Batteriekonzept von Piëch auf einem Pack mit über 400 Pouch-Zellen, das in Kombination mit der Steuereinheit den Kern des Systems bildet. „Technisches Highlight des Konzepts ist die Spannungsumschaltung von 800 V auf 400 V. Dadurch wird ermöglicht, dass Ladevorgänge mit einer 800-Volt-Technik erfolgen, während dem Fahrbetrieb eine Spannung von 400 Volt zugrunde liegt“, so der Zulieferer.

Bereits bekannt war, dass die Technologie bei einer Kapazität von mehr als 70 kWh eine Reichweite von 500 Kilometern ermöglichen soll. Außerdem verspricht Piëch regelmäßig, die Batterie in nur etwa fünf Minuten auf 80 Prozent laden zu können. Das soll an einer gemeinsam mit TGOOD entwickelten Schnellladestation bereits klappen, an einer Ionity-Säule soll der Ladevorgang auf 80 Prozent rund acht Minuten dauern. Auch ElringKlinger wiederholt nun nochmals, dass „hohe Laderaten“ angestrebt werden, „indem in weniger als fünf Minuten eine Batteriekapazität von 80 % erzielt werden kann“. Die Zellen sollen früheren Angaben zufolge von einem chinesischen Hersteller, der Desten Group, zugeliefert werden.

„Der Auftrag zeigt, dass ElringKlinger mit seiner Innovations- und Leistungsfähigkeit in der Batterietechnologie überzeugt. Denn Piëch stellt höchste Ansprüche an den vollelektrischen Antrieb seiner Fahrzeuge, die wir mit unseren Batterielösungen erfüllen“, äußert Theo Becker, Technikvorstand der ElringKlinger AG. „Derzeit werden bereits die ersten Projektschritte umgesetzt. Unser Kompetenzzentrum in Neuffen bietet für das Projekt hervorragende Bedingungen.“

ElringKlinger entwickelt und produziert nach eigenen Angaben seit gut zehn Jahren Komponenten für Lithium-Ionen-Batterien im Automotive-Bereich – darunter Batteriesysteme und -module sowie Zellkontaktiersysteme, Modulverbinder, Zelldeckel, Abdichtsysteme oder Druckausgleichssysteme. Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Dettingen gehört auch zu den Fördernehmern für Batterie-Vorhaben im Rahmen des zweiten Batterie-IPCEI.
elringklinger.de

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