Leclanché rüstet Hybrid-Schiff MS Jungfrau mit Batterie aus

Die MS Jungfrau, das Flaggschiff der BLS-Touristikflotte, ist zu einem Hybrid-Schiff umgebaut worden. Das Batteriesystem mit 168 kWh lieferte der Schweizer Hersteller Leclanché. Es ermöglicht einen 30-minütigen reinen Elektrobetrieb sowie das Aufladen im Betrieb oder am Hafen.

Bei dem Akku handelt es sich um ein Lithium-Ionen-Batteriesystem von Leclanché, das aus zwei Einheiten von je zwölf Modulen des Typs 16s2p besteht und mit 60Ah G/NMC-Zellen bestückt ist. Je nach den Bedürfnissen der Nutzer kann es verschiedene Bereiche des Schiffes (Motor, Beleuchtung, Bordküche etc.) versorgen. Ist das Schiff im Hybrid-Modus unterwegs, hält die Batterie bis zu 10,5 Stunden. Die Ladezeit am Hafen gibt Leclanché mit weniger als 1,5 Stunden an.

Durch den Einsatz des Systems spart die MS Jungfrau nach Einschätzung von BLS jährlich etwa 12.000 Liter Diesel ein, der CO2-Ausstoß werde somit um rund 30 Tonnen verringert.

Das Antriebssystem der 1954 gebauten und 700 Passagiere fassenden MS Jungfrau wurde komplett modernisiert und mit einem hybriden Elektro- und Dieselantrieb ausgestattet. Das Schiff fährt zwischen Interlaken-Ost und Brienz in der Schweiz.

Bei der MS Jungfrau kommt aber nicht die modernste Batterie-Technologie von Leclanché zum Einsatz: Das Unternehmen hatte bereits im April 2021 eine neue 65-Ah-Pouchzelle als Nachfolger der 60-Ah-Version vorgestellt. Die GL 65 Ah G/NMC (Graphit/Nickel-Mangan-Kobaltoxid) bietet höhere Reichweiten und längere Betriebszeiten. Sie wird am deutschen Standort Willstätt gefertigt.

Im Dezember 2021 verkündete der Batteriehersteller, sein eTransport-Geschäft auszugliedern. Die neue hundertprozentige Schweizer Gesellschaft namens Leclanché E-Mobility S.A. wurde am 16. Dezember 2021 gegründet. Leclanché beabsichtigt, diese Gesellschaft mit einer in den USA börsennotierten SPAC (Special Purpose Acquisition Company) zu fusionieren.
leclanche.com

1 Kommentar

zu „Leclanché rüstet Hybrid-Schiff MS Jungfrau mit Batterie aus“
Jakob Sperling
01.02.2022 um 18:17
Wäre ein klarer Fall für einen Wasserstoff-Energiespeicher. Dann könnte man den Diesel-Teil rauskippen.

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