„HYPOBATT“: Forschungsprojekt zum Laden von E-Fähren

„Hyper powered vessel battery charging system“ (HYPOBATT) lautet der Titel eines europäischen Pilotvorhabens, das die Elektrifizierung der Fährschifffahrt vorantreiben soll. Dabei steht die nötige Ladeinfrastruktur in den Häfen im Vordergrund. Ziel ist es, einen Megawatt-Ladestandard für Fähren zu entwickeln.

Den Auftrag für das Ladesystem hat dabei der niederländische Lade-Spezialist Heliox gewonnen. Wie die Niederländer mitteilen, sollen im Rahmen von HYPOBATT in ausgewählten deutschen Häfen Multi-MW-Schnellladesysteme installiert, demonstriert und deren Einsatz evaluiert werden. Dabei geht es zunächst um den Fährbetrieb zwischen Norddeich und Norderney.

Das Ladesystem, das Heliox entwickelt, soll eine Leistung von zwei Megawatt liefern. Daran sollen aber nicht nur die Fähren laden, sondern die Infrastruktur soll auch von Hafenfahrzeugen genutzt werden. Die Installation ist für 2024 geplant.

Im Lastenheft stehen unter anderem eine kürzere und automatisierte Verbindung zwischen Schiff und Ladestation in weniger als 30 Sekunden nach dem Anlegen, die Optimierung des täglichen Betriebs der Ladestation vom Anschluss bis zur Abfahrt der Schiffe, die Reduzierung der Betriebs- und Wartungskosten um 20 Prozent und die die Bewertung der Flexibilität in Bezug auf die Leistungsstufen durch HYPOBATT. Trotz der Ladeleistung von bis zu zwei Megawatt soll die neu eingesetzte Technologie die Auswirkungen auf das Stromnetz minimieren.

Ziel des Projekts ist es, das Ladegerät für E-Fähren zu standardisieren, neue Geschäftsmodelle für batteriebetriebene Boote zu entwickeln und den Fährbetrieb schneller und nachhaltiger zu machen. Das HYPOBATT-Konsortium will der EU-Kommission einen Regelungsrahmen vorschlagen, um die Anforderungen zur Norm für leitfähige DC-Landanschlüsse zu beraten.

„Wir sind sehr stolz darauf, Teil dieses Projekts zu sein und die Elektrifizierung der maritimen Industrie durch die Anwendung unseres Wissens und unserer Erfahrung im Bereich der automobilen Ladetechnologien zu beschleunigen“, sagt Mark Smidt, Director Business Innovations bei Heliox. „Dies ist eine unglaubliche Gelegenheit, ein MW-Ladesystem für E-Fähren zu entwickeln, in Betrieb zu setzen und den erfolgreichen Einsatz zu demonstrieren.“

Heliox ist auf das Laden von Nutzfahrzeugen spezialisiert und somit mit hohen Ladeleistungen vertraut – wenn auch bisher nicht in diesem Maßstab. Erst im November 2021 hatte das Unternehmen seine ersten Ladegeräte für Pkw vorgestellt, die 50 bzw. 150 kW leisten.
heliox-energy.com

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