Volvo investiert knapp eine Milliarde Euro in Werk Torslanda

Volvo Cars wird in den kommenden Jahren zehn Milliarden Schwedische Kronen (rund 960 Millionen Euro) in sein Werk Torslanda bei Göteborg investieren, um dieses für die Produktion der nächsten Generation vollelektrischer Autos vorzubereiten.

Die aktuell angekündigte Investition betrifft ausschließlich das Fahrzeugwerk von Volvo und ist unabhängig von dem Batteriewerk, das Volvo und Zellpartner Northvolt in unmittelbarer Nähe in Torslanda bauen wollen. Wie es bei der Vorstellung der Pläne in der vergangenen Woche hieß, werden beide Unternehmen zusammen 30 Milliarden SEK (2,9 Milliarden Euro) in die 50-GWh-Fabrik und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum investieren.

Um die dort gefertigten Batteriezellen in den Fahrzeugen verbauen zu können, wird Volvo als Teil des Investitionspakets in das Fahrzeugwerk dort eine Batteriemontage errichten – nach dem Vorbild der Anlage im belgischen Werk Gent. Dort werden der elektrische XC40 und der C40 gebaut. Nähere Details zu der Batteriemontage in Schweden nennt Volvo noch nicht.

Die Batteriepacks werden aber auf eine andere Art und Weise in die Fahrzeuge integriert, denn Volvo hat auch die Einführung eine Reihe neuer Technologien und Herstellungsverfahren im Werk angekündigt. So plant Volvo künftig das Gießen großer Teile der Bodenstruktur der E-Autos als ein einziges Aluminiumteil. Von dem „Mega Casting“ erwartet sich Volvo eine Reihe von Vorteilen, etwa in Bezug auf die Kosten und Nachhaltigkeit, aber auch die Lebensdauer des Fahrzeugs sowie dessen Leistung: Wird die Bodenstruktur in einem Teil gegossen, sinkt das Gewicht, womit die Energieeffizienz und die Reichweite steigen, so Volvo. Zudem könnten die Designer den verfügbaren Platz in der Kabine und im Gepäckraum optimal nutzen. Aber: Die Einführung der „Mega Casting“-Anlage steht laut Volvo noch unter Vorbehalt der umweltrechtlichen Genehmigung von Land und Umweltgericht.

Auch sollen die Lackiererei und Endmontage komplett renoviert werden. Für die Lackieranlage sollen neue Maschinen beschafft und aufgebaut werden, welche weniger Energie verbrauchen. Die neu eingerichteten Logistikbereiche sollen zudem dazu beitragen, die Materialflüsse im Werk zu optimieren und so ebenfalls die Emissionen senken. Für die Mitarbeiter wichtig: Es sollen auch neue Pausenbereiche, Umkleideräume und Büros errichtet werden.

„Mit diesen Investitionen machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung unserer vollelektrischen Zukunft und bereiten uns darauf vor, künftig noch fortschrittlichere und bessere Elektrofahrzeuge zu produzieren“, sagt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars. „Torslanda ist unser größtes Werk und spielt eine entscheidende Rolle bei unserer laufenden Transformation auf dem Weg zu einem reinen Elektroautomobilhersteller bis 2030.“

Das 1964 eröffnete Werk Torslanda kommt derzeit auf eine Kapazität von 300.000 Autos pro Jahr. Ob diese Zahl im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen erhöht wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Javier Varela, Head of Engineering & Operations bei Volvo Cars, betont in seinem Statement eher die Bedeutung der Produktionsqualität und die „Vielzahl von Upgrades im gesamten Werk“, die für die Fertigung von Premium-Elektroautos“ nötig seien. Derzeit arbeitet das Werk Torslanda im Dreischichtbetrieb und beschäftigt rund 6.500 Mitarbeiter.
volvocars.com

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