BMW weitet E-Antriebs-Produktion in Dingolfing aus

Die BMW Group hat nach eigenen Angaben beim Hochlauf der E-Mobilität an ihrem größten europäischen Produktionsstandort in Dingolfing wichtige Meilensteine erreicht. Eine zweite Fertigungslinie für Elektromotoren ist in Betrieb, zudem ist die Produktion einer neuen Generation von PHEV-Batterien angelaufen.

Die Fertigungslinie für die E-Motoren wurde bereits vor einigen Wochen in Betrieb genommen, wie BMW nun mitteilt. Die von BMW als „fünfte Generation“ bezeichneten E-Motoren werden seit 2020 in Dingolfing hergestellt, zunächst für den iX3. Vor der Einführung des iX und i4, die ebenfalls diese Generation an stromerregten Synchronmotoren nutzen, ist die Produktionskapazität bereits erweitert worden.

Wie viele Motoren BMW dort nun mit der zweiten Linie fertigen kann, gibt der Hersteller nicht genau an. Es heißt eher allgemein, dass zusammen mit der „Produktion von Hochvoltbatterien für Plug-in-Hybride der neuesten Generation“ nunmehr Kapazitäten für die Produktion von E-Antrieben für über 500.000 Fahrzeuge jährlich zur Verfügung stünden. Da im iX (den es nur als Allradler gibt) und im i4 (als M50 ein Allradler) mitunter mehr als einen E-Motor gibt, muss die Produktionskapazität entsprechend höher sein. Auch der neue i7 wird zum Marktstart nur als Allradler ausgeliefert werden.

Insgesamt ist das Werk inzwischen mit 14 Fertigungsstraßen für Batteriemodule, Hochvoltbatterien und E-Motoren belegt. „Wir sehen weltweit eine hohe Kundennachfrage nach BMW Elektro-Modellen“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei der BMW Group. „Daher machen wir weiter Tempo beim Hochlauf der E-Mobilität und bauen unsere Kapazitäten im weltweiten Produktionsnetzwerk für E-Antriebskomponenten weiter aus. Dingolfing spielt dabei mit dem Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion eine zentrale Rolle.“

Die Antriebsproduktion ist im Dingolfinger Komponentenwerk 02.20 angesiedelt, also etwas außerhalb des Fahrzeugwerks. Dort wird der iX und künftig auch der i7 gebaut. Für diese Werkslogistik kommt wie berichtet ein E-Lkw zum Einsatz. Die E-Motoren und Hochvolt-Batterien für den i4 liefert BMW in sein Werk nach München, die Antriebseinheiten für den iX3 sogar nach Shenyang in China.

Daher ist nicht nur die Produktionskapazität als solche wichtig, sondern auch die Logistik. „In diesen Wochen“ soll im benachbarten Mamming das Versorgungszentrum E-Mobilität den Betrieb aufnehmen, wie BMW mitteilt.  Über dieses wird das Dingolfinger Werk 02.20 einerseits mit Bauteilen wie Gehäusen für Hochvoltbatterien beliefert. Zum anderen werden dort fertig produzierte E-Antriebskomponenten vor dem Versand in die Fahrzeugwerke zwischengelagert und sequenziert.

Zudem gibt BMW ein Update zur Beschäftigung in dem Komponentenwerk: Seit Jahresbeginn seien mehrere hundert Mitarbeiter hinzugekommen, inzwischen arbeiten mehr als 2.300 Menschen dort — Anfang 2020 waren es noch 1.500 Angestellte. „Dabei wird weiter intern, zuletzt verstärkt aber auch auf dem externen Arbeitsmarkt rekrutiert“, so BMW. „Gesucht sind vor allem Elektriker für Instandhaltungstätigkeiten sowie Anlagenführer.“
bmwgroup.com

1 Kommentar

zu „BMW weitet E-Antriebs-Produktion in Dingolfing aus“
eFahrer
10.05.2022 um 08:56
Danke - Tolle Entwicklung und gute Nachrichten. Schade nur, dass leider nicht an eine Hand voll Leute gedacht wird, welche BMW-eigene Solarstromanlagen genau dort realisieren. Die alte kleine Anlage mit 7 MW durfte eine Fremdfirma dort errichten, betreiben und bezahlen. Dabei wäre Platz für die 30 fache Menge und würde für die Produktion gerade dieser Motoren zu einem glaubwürdigen Bild beitragen. So bleibt das Werk in seiner alten Denke. Aber vielleicht tut sich ja doch nich was wenn die Gas- bezugs-Preise für die dortigen BHKWs aufgebraucht sind. Irgendwann werde die reichlichen Potentiale für EE auch dort genutzt.

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