Attero plant weltweit mehrere Batterie-Recyclinganlagen

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Das indische Recyclingunternehmen Attero will in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde US-Dollar in den Aufbau von Recyclinganlagen für Lithium-Ionen-Batterien u.a. aus E-Fahrzeugen in Europa, den USA und Indonesien investieren.

Konkret sind Anlagen in Polen, im US-Bundesstaat Ohio sowie in Indonesien, die zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem ersten Quartal 2024 in Betrieb gehen sollen. Das bestätigte Attero-CEO Nitin Gupta gegenüber Reuters. Die Fabrik in Polen soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Die Anlage in den USA ist für das Q3 2023 geplant, bevor dann das Werk in Indonesien Anfang 2024 folgt.

Weitere Details zu den Anlagen nannte Gupta noch nicht. Er gab aber an, dass die Extraktionsrate von Attero 98 Prozent betrage. Es handelt sich also um ein modernes hydrometallurgisches Verfahren, bei dem die zerkleinerten Batteriematerialien chemisch getrennt werden. Die früher verbreiteten pyrometallurgischen Verfahren, bei denen die Batterie vereinfacht gesagt eingeschmolzen wurde, waren sehr energieintensiv und kamen auf deutlich geringere Recyclingraten.

Das Unternehmen, zu dessen Kunden Samsung Electronics und Hyundai Motor gehören, plant bis zum Jahr 2027 insgesamt über 300.000 Tonnen Batterien pro Jahr zu recyceln. Derzeit liegt die Kapazität des Unternehmens bei 11.000 Tonnen. Mit dem recycelten material will Gupta 15 Prozent der globalen Nachfrage bei Lithium, Kobalt und Graphit decken.

Gupta hatte Attero im Jahr 2008 gemeinsam mit seinem Bruder Rohan gegründet, seit zwei Jahren ist das Unternehmen profitabel. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 150 Mitarbeitende, in diesem Jahr sollen 100 neue Stellen besetzt werden – unter anderem in Europa und den Vereinigten Staaten.

„Lithium-Ionen-Batterien werden allgegenwärtig“, zitiert Reuters den Manager. „Durch das Recycling solcher Batterien lösen wir nicht nur ein Abfallproblem, sondern werden auch zu bedeutenden Akteuren in der Materiallieferkette, indem wir grüne Metalle verkaufen, ohne sie abzubauen.“

Einer der Abnehmer von Attero ist der Rohstoffkonzern Glencore. Über Glencore landen auch einige der von Attero extrahierten Materialien laut Reuters-Angaben bei Tesla.
reuters.com, techinasia.com

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