Mercedes legt Grundstein für eCampus in Untertürkheim

Mercedes-Benz hat auf dem Gelände seines Stammwerks Stuttgart-Untertürkheim den symbolischen Grundstein für ein neues Kompetenzzentrum zur Forschung und Entwicklung von zukünftigen Generationen von Batterien und Batteriezellen gelegt. Der sogenannte „Mercedes-Benz eCampus“ soll ab 2023 schrittweise in Betrieb genommen werden.

Dort soll zum Start unter anderem eine Fabrik zur Kleinserienfertigung von Batteriezellen untergebracht werden, wie der Autobauer mitteilt. Bis zur „Mitte der Dekade“ sollen ein Battery Safety Lab sowie verschiedene Prüfstände für das Testing und die Erprobung neuer Batteriegenerationen errichtet werden.

Das Unternehmen investiert einen nicht näher bezifferten dreistelligen Millionenbetrag in den eCampus. Damit soll laut der Mitteilung die Zukunftsfähigkeit des beinahe 120 Jahre alten Werks untermauert werden. Vom Motoren- und Komponentenwerk soll Untertürkheim zu einem „High-Tech Standort für Antriebstechnologien im Rahmen der Konzernstrategie ‚Electric Only‘“ gemacht werden.

„Dieser Grundstein symbolisiert die Zukunftsfähigkeit unseres Traditionsstandorts Stuttgart-Untertürkheim“, sagt Ola Källenius, Vorstandvorsitzender der Mercedes-Benz Group. „Gemeinsam mit unserer hochqualifizierten und hochmotivierten Belegschaft gestalten wir den Übergang in eine neue elektrische Ära. Untertürkheim wird auch in Zukunft das Zentrum der Mercedes-Benz Antriebsexpertise sein.“

Danach sah es in den vergangenen Jahren nicht immer aus. Als die Geschäftsführung im Jahr 2020 die Kurbelwellenproduktion ins polnische Werk Jawor auslagern wollte (um Platz für den Campus zu schaffen), stellte sich der Betriebsrat quer. Daraufhin drohte Entwicklungsvorstand Markus Schäfer, die inzwischen als „eCampus“ bezeichnete Anlage (statt „Mercedes-Benz Drive Systems Campus“) an einem anderen Mercedes-Standort zu errichten. Im März 2021 kam es dann zur Einigung.

Auf dem Campus soll die Entwicklung elektrischer Antriebsstränge gebündelt werden. Bei der wichtigen Batterie als integraler Bestandteil der E-Fahrzeugarchitekturen will Mercedes die Entwicklung von der Grundlagenforschung bis zu Produktion abbilden.

Das kommt auch in der Politik gut an. „Hier auf dem eCampus wird schon bald das Herz des Elektroautos entstehen: die Batterie sowie der elektrische Antriebsstrang. Das macht diesen Standort zum Symbol für die Transformation der Automobilindustrie – vom Verbrenner zum Elektroantrieb“, sagt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zur Grundsteinlegung. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper ergänzt: „Die Investition von Mercedes-Benz in das Traditionswerk hier im Neckartal ist ein klares Bekenntnis zum Standort Stuttgart und damit auch ein klares Bekenntnis zur Zukunft unserer Stadt als Stadt des Automobils.“

„Die Grundsteinlegung für den eCampus und die damit verbundenen Investitionen in den Ausbau der Batterietechnologie sind ein klares Bekenntnis für die Zukunftsfähigkeit des Traditionsstandortes“, sagt auch Ergun Lümali, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Gesamtbetriebsrat der Mercedes-Benz Group. „Das sind sehr gute Nachrichten für die Untertürkheimer Beschäftigten und auch für die Region. Die Transformation hin zu CO2-freien Antrieben darf nicht zum Abbau von Wertschöpfung führen, deshalb ist es umso wichtiger, dass auch in unsere Powertrain-Werke investiert wird – vor allem in einen so wichtigen Standort wie Untertürkheim.“
mercedes-benz.com

1 Kommentar

zu „Mercedes legt Grundstein für eCampus in Untertürkheim“
Philipp Rosengarten
02.06.2022 um 11:10
Das ist wie die Zellfertigungspilotanlage bei VW in Salzgitter allein den Gewerkschaften zu verdanken - mein Respekt!

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