Formel E: Cassidy und da Costa siegen in New York

Nick Cassidy (Envision Racing) hat am Wochenende sein erstes Formel-E-Rennen gewonnen. Im zweiten Rennen am Sonntag siegte Ex-Champion Antonio Felix da Costa im DS Techeetah. Der Double-Header in New York sorgte auch für einen Wechsel an der Spitze der Fahrer-Wertung.

Für Cassidy war es der erste Rennsieg in der Formel E, es war sein 26. Rennen in der Elektro-Serie. Allerdings ging das elfte Saisonrennen am Samstag nicht über die volle Renndistanz von 45 Minuten und einer Runde: Einige Minuten vor Schluss setzte plötzlich Starkregen ein – wegen der schlechten Strecken- und Sichtbedingungen entschied sich die Rennleitung, mit einem sogenannten „Full Course Yellow“ das Rennen zunächst zu bremsen. Dabei gilt eine Art Tempolimit und ein striktes Überholverbot.

Aber: Als die Gruppe der Führenden direkt zu Beginn der „Full Course Yellow“ eine Kurve anbremsen wollte, sorgte auf der Strecke stehendes Wasser für Aquaplaning – mehrere Fahrzeuge (darunter auch Cassidy) krachten in der Folge in die Streckenbegrenzung, auch im hinteren Feld kam es zu mehreren Kollisionen. Daher wurde das Rennen umgehend abgebrochen und nicht neu gestartet.

Dem Reglement zufolge wird nicht das Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs gewertet, sondern der Stand der letzten Runde vor dem Abbruch. Zu diesem Zeitpunkt führte Cassidy vor Lucas di Grassi im ROKiT Venturi und Robin Frijns im zweiten Envision Virgin – es standen also zwei Kunden-Audis und ein Kunden-Mercedes auf dem Podium.

Wichtig für den Meisterschafts-Kampf: Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne, der ebenfalls in den Unfalls in Kurve 6 verwickelt war, wurde als Vierter gewertet. Der Meisterschafts-Führende Edoardo Mortara wurde zunächst als Fünfter gewertet – da er aber während der „Full Course Yellow“-Phase kurz vor dem Abbruch schneller als erlaubt gefahren ist, erhielt Mortara (wie auch Jake Dennis und Mitch Evans) eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Damit fiel Mortara auf Rang 9 zurück, weshalb Vandoorne in der Fahrerwertung aufholen konnte.

Am Sonntag siegte Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) vor Stoffel Vandoorne (Mercedes EQ) und Mitch Evans (Jaguar). Für Ex-Champion da Costa und das lange Zeit erfolgsverwöhnte DS-Team war es der erste Saisonsieg.

Bei dem dieses Mal vollkommen trockenen Rennen konnte sich da Costa vom ersten Startplatz weg an die Spitze setzen. Alexander Sims im Mahindra konnte sich lange Zeit im Spitzenfeld halten, fiel jedoch gegen Rennende zurück. Im Duell mit Sims hatte Jaguar-Pilot Evans einen kleinen Fahrfehler, konnte sich aber später wieder an dem Briten vorbeiarbeiten und so eine erneute Podestplatzierung feiern.

Vorne konnte Mercedes-Pilot Vandoorne keine erfolgreiche Attacke gegen den Portugiesen da Costa setzen. Der Belgier wird aber mit dem zweiten Platz gut leben können: Da Meisterschafts-Konkurrent Mortara im Sonntags-Rennen komplett leer ausging, übernahm Vandoorne vier Saisonrennen vor Schluss die Meisterschafts-Führung. Er liegt mit 155 Zählern vor Mortara (144), Evans (139) und Jean-Eric Vergne im zweiten DS Techeetah mit 128 Punkten – in New York konnte Vergne in beiden Rennen nicht Punkten. Robin Frijns (104 Punkte) und Sonntags-Sieger da Costa (100 Punkte) haben rechnerisch noch Chancen auf die Meisterschaft.

In der Team-Wertung konnte sich das Mercedes-Werksteam dank des Podests von Vandoorne und des schwarzen Sonntags für das eigene Kunden-Team ROKiT Venturi mit 238 Punkten wieder an die Spitze setzen. Dahinter liegen punktgleich mit 228 Zählern Venturi und DS Techeetah.
fiaformulae.com (Samstags-Rennen), fiaformulae.com (Sonntags-Rennen), fiaformulae.com (Fahrer-Wertung), fiaformulae.com (Team-Wertung)

1 Kommentar

zu „Formel E: Cassidy und da Costa siegen in New York“
Daniel
18.07.2022 um 11:37
Es wird Zeit, dass die Formel E auf ordentliche Rennstrecken geht. Ich weiß, man wollte in die Metropolen (Städte), in Monaco ist das auch OK, aber wenn man sich dann in einem Industriegebiet wiederfindet... Was soll das?

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