Ladeinfrastruktur-Ausbau in München stockt gewaltig

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Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in München ist gewaltig ins Stocken geraten. Von den Stadtwerken wurden bislang 593 Säulen mit insgesamt 1.203 Ladepunkten im öffentlichen Raum installiert, doch laut einem Medienbericht kamen in den letzten beiden Jahren lediglich zwei neue Säulen hinzu.

Dabei will das Unternehmen Qwello auf eigene Kosten über 1.600 neue Ladesäulen in Bayerns Landeshauptstadt aufstellen – einige Säulen betreibt das Münchner Unternehmen dort bereits. Auf ein entsprechendes Angebot gebe es bislang allerdings keine Reaktion, wie die „Münchner Abendzeitung“ schreibt.

Hintergrund ist eine 2020 erfolgte europaweite Ausschreibung, um den Bau und Betrieb von 2.700 Ladesäulen exklusiv an einen privaten Betreiber zu vergeben. Bis heute gibt es aber keinen Gewinner. „Aufgrund der europaweiten Ausschreibung können daher weder während des noch laufenden Verfahrens noch danach Sondernutzungserlaubnisse oder anderweitige Genehmigungen an Dritte erteilt werden, da dies im Widerspruch zum laufenden wettbewerblichen Verfahren stünde“, erklärt die Stadt.

Ziel des laufenden Vergabeverfahrens sei es, einen Betreiber zu beauftragen, „um der steigenden Nachfrage nach Ladeinfrastruktur vor Beginn eines Markthochlaufs für Elektrofahrzeuge zu begegnen“. Wir empfehlen den Verantwortlichen in München die Lektüre unseres eMobility-Dashboards: Der Hochlauf ist schon längst in vollem Gang!
abendzeitung-muenchen.de

6 Kommentare

zu „Ladeinfrastruktur-Ausbau in München stockt gewaltig“
sig
22.07.2022 um 12:23
macht doch einfach Steckdosen an die Pendlerparklätze. gut und günstig.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
22.07.2022 um 15:21
Dieser Einbruch der Installationszahlen nahe 0 erinnert mich stark an Berlin. Nach der Überlegung, in 2020, und späteren Entscheidung, Allego als Betreiber in Berlin zu kündigen und auf einen eigenen zu setzten, gab es auch 0 Neu-Installationen. Man könnte ja erwarten, der Verkehrs- Senat nutzt die Zeit mit Vorbereitenden Maßnahmen um den neuen Betreiber, Berliner-Stadtwerke, vom Start an zu unterstützen. Zb. hätte man eine Liste aller infrage kommenden Standorte für Ladepunkte, unterteilt nach, Laternenladern, 11/22 Kw Ladesäulen und Schnelladehubs, von den Bezirken einfordern können. So etwas hat der Senat natürlich nicht eingefordert, und die Bezirke machen ohne Aufforderung offenbar nichts. So kam es dazu, das die ersten ca. 50 Standorte für die bekannten 22kw Lader neben Parkflächen mit 2 Ladepunkten, die von den Stadtwerken mühselig ausgesucht wurden, nach Prüfung des Senats überwiegend abgelehnt wurden, mit dem Hinweis "Hier werden Fahrradwege gebaut". Dann fallen die Parkplätze natürlich weg. Welsch eine Zusammenarbeit.
Sebastian
22.07.2022 um 21:49
Die Innenstädte zerlegen sich seit Jahren selbst. Was dort ein Auto zu suchen hat, wissen die Götter. Der Neuanwender fährt ins Industriegebiet zum Einkaufscentrum, parkt sein Auto kostenlos, lädt es parallel, während er im wohlklimatisierten Einkaufscentrum sein Geld investiert.
erFahrer
22.07.2022 um 17:14
Nach der vor einigen Jahren blamablen Umsetzung des Förderbeschluss für die eMobilität selbst, in dem zwar ca. 30. Mio. vom Stadtrat beschlossen wurden, jedoch wegen Personalmangel über 12 Monate kein Förderantrag dafür erstellt werden konnte und zuletzt von der Bundesförderung abgelöst wurde, ohne je nennenswert aktiviert worden zu sein, hier also das nächste Glanzstück dieser Landeshauptstadt. :-) hmm so schwer kann man sich tun, Steckdosen für Abgasfreie anzubringen.
Sebastian
22.07.2022 um 21:44
diese AC Säulen erinnern mich immer an die Omis (ganz liebe übrigens) die an der kasse Minutenlang ihre 48 cents zusammen suchen....
Christian
23.07.2022 um 11:22
Der Versuch von Städten, den Ausbau in die Hand eines Anbieters zu legen, führt regelmäßig zu diesen Problemen: endlose Ausschreibungen und danach Abhängigkeit vom Wohlwollen eines Monopolisten. Das gleiche gilt auch für Stadtwerke. Städte müssen sich um die Raumplanung kümmern und dann klare Regeln für private Anbieter im öffentlichen Raum schaffen. Die Stadt Essen hat das mit dem 200x200m Raster ansatzweise hinbekommen. Leider stocken jetzt die Genehmigungen für weitere Ladesäulen im Verwaltungsgetriebe.

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