Mexiko gründet Staatskonzern zur Förderung von Lithium

Die mexikanische Regierung hat einen Staatskonzern zur Förderung und Vermarktung von Lithium gegründet. Der Rohstoff wird laut einem Dekret des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador künftig exklusiv von Litio para México produziert und vertrieben. Das Unternehmen soll spätestens in sechs Monaten seine Arbeit aufnehmen.

Der Konzern, der übersetzt „Lithium für Mexiko“ heißt, soll nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa unabhängig vom Energieministerium operieren. Reuters berichtet mit Verweis auf das Dekret, dass der neue Leiter des Unternehmens vom Energieminister vorgeschlagen und vom Präsidenten ernannt wird. Demnach werden außerdem der Energieminister, der Finanz-, der Wirtschafts-, der Innen- und der Umweltminister im Vorstand des Unternehmens sitzen.

Im April wurde in Mexiko das Bergbaugesetz reformiert. Somit kann nur noch der Staat Lithiumvorkommen erforschen, abbauen und verkaufen. In dem Land wird zwar noch kein Lithium gefördert, Berichten zufolge sind aber bereits eine Reihe an Vereinbarungen diesbezüglich geschlossen worden. Lopez Obrador hatte im April erklärt, dass alle Verträge überprüft werden würden.

Für die Batterie-Industrie und den Elektromobilitätssektor wäre eine Lithium-Förderung in Mexiko vor dem Hintergrund der neuen US-Regularien potenziell interessant: Da Mexiko, Kanada und die USA über das NAFTA-Freihandelsabkommen miteinander verbunden sind, würden auch in Mexiko und Kanada geförderte Batterierohstoffe die neuen US-Vorgaben für die EV-Steuergutschrift erfüllen. Vor diesem Hintergrund haben in dieser Woche auch Volkswagen und Mercedes-Benz Absichtserklärungen mit der kanadischen Regierung geschlossenen, um sich den Zugang zu Batterierohstoffen aus dem Land zu sichern.
dof.gob.mx (auf Spanisch), reuters.comhandelsblatt.com

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