ZF stellt wohl People Mover und Achsgeschäft zum Verkauf

Der Automobilzulieferer ZF will sich laut einem Medienbericht von seinem Prestigeprojekt People Mover und seinem Achsengeschäft zumindest teilweise trennen. Zumindest für die Achsen-Sparte hat ZF bestätigt, dass ein Verkauf von Anteilen vorstellbar sei.

Der zum Jahresende scheidende ZF-Chef Wolf-Henning Scheider habe den 2018 mit großen Ambitionen angekündigten autonomen E-Kleinbus People Mover zum Verkauf gestellt und lasse nach Käufern suchen, berichten Beteiligte laut einem Bericht des „Manager Magazins“.

Das Magazin stellt den People Mover bereits in eine Reihe mit dem Ein-Liter-Auto von VW, Der Brennstoffzellen-B-Klasse von Mercedes und den StreetScooter der Deutschen Post, die allesamt als Prestigeobjekt angekündigt wurden, dann aber nie richtig abgehoben sind. Statt dem für 2019 angekündigten Serienstart wird der ZF People Mover derzeit nur von Transdev in Rotterdam eingesetzt – jedoch in einstelligen Stückzahlen. Angekündigt hatte Scheider 2018 den Verkauf von einer Million Robo-Bussen in den kommenden fünf bis sieben Jahren. Seitens des Unternehmens bestätigt sind die angeblichen Verkaufspläne für das einstige Prestige-Projekt aber nicht.

Mit Blick auf das Achsengeschäft habe ZF laut dem „Manager Magazin“ die Pläne zum Teil bestätigt. Um das „volle Potenzial“ auszuschöpfen, sei ein Verkauf von Anteilen vorstellbar. Im Züge der Prüfung des Achsengeschäfts wird demnach auch eine Ausgliederung diskutiert. Ob sich ZF von Anteilen oder der gesamten Sparte trennt, steht also wohl noch nicht fest.

Der Zulieferer bietet Achsen für Pkw und Nutzfahrzeuge wie etwa Busse an – auch spezielle Komponenten für Elektrofahrzeuge mit integrierten E-Motoren. Aber die Weiterentwicklung sei laut dem Bericht teuer – und die Autobauer haben zum Zeil eigene Projekte aufgesetzt. Ein Beispiel: Für den EQC hatte Mercedes noch weite Teile des Antriebssystems bei ZF eingekauft. Inzwischen forcieren die Stuttgarter aber eine eigene Fertigung.

Gemessen am Umsatz ist ZF Friedrichshafen der viertgrößte Autozulieferer der Welt. Allerdings steht das Unternehmen, das vor allem für seine Getriebe bekannt ist, wie auch andere Zulieferer vor großen Aufgaben in der Transformation zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren.
manager-magazin.de

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