Salzgitter: VW-Qualifizierungsoffensive für Transformation zum Batteriezentrum

Der Volkswagen-Konzern investiert rund zwei Milliarden Euro in die Transformation des Standorts Salzgitter – vom Leitwerk Motor zum Leitwerk Zelle. Parallel dazu hat das Unternehmen nach eigener Aussage eine große Qualifizierungsoffensive gestartet.

In den kommenden Jahren sollen Beschäftigte aus dem Motorenwerk für die neuen Aufgaben in der Zellfertigung weiterqualifiziert werden. Auch die Ausbildung soll dazu neu ausgerichtet werden. Die Gigafabrik Salzgitter soll künftig rund 2.500 Menschen beschäftigen.

Die Zellfertigung in Salzgitter soll „vornehmlich mit eigenen Beschäftigten aus der Motorenfertigung besetzt werden“. Bislang sind bereits „rund 500 Beschäftigte auf neue, zukunftsfähige Aufgabenfelder transformiert“ worden. Sie kommen in der Fertigung von Tech-Komponenten für E-Fahrzeuge wie Rotor/Stator und der Pilotanlage für Recycling, aber zunehmend auch im Bereich der Zellfertigung zum Einsatz. Mehr als die Hälfte der am Standort vorhandenen, operativen Aufgabenfelder seien mittlerweile in die künftige Zellfabrik überführt, teilt VW mit.

Im Rahmen des Qualifizierungsprogramms richtet der Standort in Zusammenarbeit mit der Volkswagen Akademie auch die Ausbildungs- und Studienangebote neu aus. Ab September 2022 bietet Salzgitter den neuen Ausbildungsberuf „Chemielaborant/in“ an, der die Auszubildenden auf den Einsatz im chemischen Labor vorbereiten soll. Ebenso neu seien die Dualen Studiengänge Chemie und Chemieingenieurwesen. Bis zum Start der Batteriefertigung im Jahr 2025 sollen bereits rund 80 intern ausgebildete Chemie-Fachexperten an Bord sein. Künftig sollen mehr als 80 Prozent der Ausbildungsangebote aus der Fachrichtung „Elektro/IT/Chemie“ kommen.

Darüber hinaus will der Standort die vorhandene Expertise um weitere Kompetenzen im Anlauf einer Zellfabrik in Zusammenarbeit mit externen Partnern erweitern. Parallel dazu soll der Aufbau der Infrastruktur für die anstehende Qualifizierungswelle vorbereitet werden. Mit dem neu errichteten Chemielabor, das 2023 in Betrieb genommen werden soll, plant VW die Anzahl der Ausbildungsplätze im Fach Chemie jährlich von derzeit sechs auf zwölf zu erhöhen.

Im Juli wurde wie berichtet der Grundstein für die neue Gigafabrik Salzgitter gelegt. Die Fabrik, die auf einer Fläche von 30 Fußballfeldern ab 2025 die VW-Einheitszelle im großen Maßstab fertigen soll, ist dabei nur ein Teil des künftigen Batterie-Standorts Salzgitter. In dem 1970 eröffneten Werk wird das „Global Battery Hub“ des VW-Konzerns angesiedelt. Das heißt: In dem Komponentenwerk wird der Konzern die Batterien entwickeln, testen, fertigen und auch recyceln. Zudem werden in Salzgitter eine Batterie-Akademie und ein Zulieferer-Park angesiedelt. Salzgitter entwickelt die Einheitszelle zentral für den Konzern und bringt sie dann in die Welt – im ersten Schritt in die fünf weiteren Batteriefabriken, die in Europa entstehen sollen. Insgesamt wird die PowerCo (mit Partnern) 20 Milliarden Euro bis 2030 investieren.
volkswagen-newsroom.com

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