Elektro-Lkw Nikola Tre erreicht Hamburger Hafen

Am Hamburger Hafen hat die Demophase mit den ersten drei BEV-Sattelzugmaschinen von Nikola in Europa begonnen. In einer zweiten Phase des Projekts erfolgen 2023 die vollständige Integration der BEV-Fahrzeuge in den Hafenbetrieb sowie die Installation der Ladeinfrastruktur.

Kurzer Rückblick: Anfang 2020 kündigten Iveco und das US-Startup Nikola die Produktion von E-Lkw im Iveco-Werk in Ulm an. Mitte September 2021 – also vor genau einem Jahr – wurde die Produktionsstätte offiziell vorgestellt. Die Kleinserienfertigung des Nikola Tre läuft in Ulm inzwischen. Für das Elektro-Lkw-Modell liefert das Startup unter anderem den elektrischen Antriebsstrang, Iveco die bekannte S-Way-Plattform samt Führerhaus. In dieses Chassis wurden die von Nikola entwickelten Antriebe, Steuersysteme und das Infotainment integriert. Die Montage findet wie berichtet im Werk der Iveco-Mutter CNH Industrial statt.

In den USA ist die Serienfertigung unterdessen im März angelaufen: Im zweiten Quartal wurden laut Nikola 50 US-Exemplare des Tre gebaut und davon 48 an Händler ausgeliefert. Bis Jahresende soll die Produktionsrate in den USA deutlich gesteigert werden. Der Beginn der Serienproduktion in Ulm für den europäischen Markt ist im Juni 2023 geplant.

Kommen wir zum Hamburger Hafen: Im September 2021 hatten Iveco und Nikola anlässlich der Eröffnung des gemeinsamen Produktionswerks in Ulm auch eine Absichtserklärung mit der Hamburg Port Authority (HPA) unterzeichnet, die den zweiphasigen Testlauf und die Lieferung von insgesamt bis zu 25 Nikola Tre BEV Sattelzugmaschinen an Spediteure des Hamburger Hafens regelt.

Im Zuge der nun begonnenen Demophase mit den ersten drei BEV-Sattelzugmaschinen von Nikola in Europa steht die Erprobung unterschiedlicher Lademöglichkeiten auf dem Programm. Die Partner wollen diese Testetappe am Hafen auf drei Monate ausdehnen, ehe in der zweiten Phase ab 2023 die europäische 4×2-Variante des Nikola Tre BEV erprobt werden soll. Die Modellvariante feiert kommende Woche auf der IAA Transportation Premiere. Am Hafen werden die Fahrzeuge in der zweiten Probephase „vollständig in den Hafenbetrieb integriert“. Außerdem soll die Installation der Ladeinfrastruktur und die damit verbundenen Servicedienstleistungen unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten angegangen werden.

„Die erste Phase dient zur Demonstration eines Zero-Emission-Containertransports im Hamburger Hafen auf öffentlichen Straßen, zur Akquise der ersten Kunden und zur Erprobung von Ladeinfrastruktur und -abläufen sowie zur Generierung von weiterführenden Projektinhalten und -ideen für den weiteren Projektverlauf“, präzisiert Christian Sulser, Vorstand Vertrieb & Marketing bei der Iveco Magirus AG. „Zum Projektstart nutzen wir mobile Ladegeräte, prüfen aber auch schon geeignete Standorte für eine Schnellladeinfrastruktur.“

„Ich freue mich, dass wir heute mit den ersten drei Batterie-elektrischen Nikola Tre BEV Sattelzugmaschinen den Schritt zur Realisierung unserer bereits vor zwei Jahren begonnenen gemeinsamen Pläne machen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority. „Häfen spielen eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung und Luftreinhaltung. Deshalb ist es uns wichtig, alles dafür zu tun, unseren Beitrag zu leisten sowie eine Vorreiter- und Vorbildrolle einzunehmen.“

Beim Tre handelt es sich um eine Sattelzugmaschine, die über zwei an der Antriebsachse angeflanschte Elektromotoren mit 480 kW verfügt. Das maximale Raddrehmoment liegt bei 38.000 Nm. „Starke Partner wie der Hamburger Hafen sind ein weiterer Beweis dafür, dass der Nikola Tre BEV der richtige Lkw für Unternehmen ist, die mehr tun wollen, als nur über den Klimawandel zu reden“, sagt Michael Lohscheller, seit August Präsident der Nikola Corporation. „Diese Demofahrzeuge sind der Beleg, dass Unternehmen durch den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge in ihren Flotten wirklich etwas für unseren Planeten tun können.“
iveco.com

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