E.ON und Nikola planen Infrastruktur für H2-Lkw in Europa

E.ON und Nikola wollen gemeinsam die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs vorantreiben. Dazu wollen beide Unternehmen noch in diesem Jahr ein Joint Venture gründen, um eine Wasserstoffversorgung und die damit verbundene Betankungsinfrastruktur für schwere H2-Lkw in Europa aufzubauen.

Die Partnerschaft solle den Kunden eine „integrierte Mobilitätslösung bieten, um die Nutzung von Wasserstoff zu fördern“, wie Nikola Mitteilt. Dazu haben beide Parteien ein Term Sheet unterzeichnet, um die Zusammenarbeit zu untermauern – die endgültige Vereinbarung zu den konkreten Bedingungen wird nun in der Folge ausgehandelt.

Dabei nimmt das noch zu gründende Joint Venture vor allem die schweren Lkw ins Visier – in der amerikanischen Mitteilung von Nikola Motor ist von der Klasse 8 die Rede, also Fahrzeugen mit mehr als 33.000 Pfund oder 14,97 Tonnen Gesamtgewicht. Ziel sei es, „Wasserstoff flächendeckend an stationären und mobilen Tankstellen verfügbar zu machen, um eine uneingeschränkte grüne Mobilität zu gewährleisten“. Damit wollen die Partner die Vorteile fördern, die Wasserstoff auf Basis der Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu Diesel habe.

Beide Unternehmen gehen dabei von einer „Koexistenz von BEV und FCEV im Nutzfahrzeugbereich“ aus, das sei ein „realistisches Szenario“. Sprich: Die Batterie ist für Lkw mit kürzeren Strecken und vorhersehbaren Ladezeiten eine praktikable Lösung, bei Langstrecken-Lkw sollen laut E.ON und Nikola die Brennstoffzellen-Fahrzeuge eine höhere Reichweite bieten, ohne das Gewicht „signifikant zu erhöhen“.

„Unser Ziel bei E.ON ist es, die Energiewende in Deutschland und Europa voranzutreiben. Dafür brauchen wir auch innovative Kundenlösungen“, sagt Patrick Lammers, COO Customer Solutions bei E.ON. „Unsere Partnerschaft mit Nikola und die geplante Gründung des Joint Ventures sind hervorragende Beispiele. Wir können unser Know-how im Bereich Wasserstoff einbringen und helfen, viele Millionen Tonnen CO2 einzusparen.“

Michael Lohscheller, Präsident der Nikola Corporation, sagt: „Nikola hat ein tiefes Verständnis für die Transportanforderungen und wird weiterhin kostengünstige, vollständig nachhaltige Lösungen entwickeln, die unsere emissionsfreien Lkw und Wasserstoffinfrastruktur für unsere Kunden einbeziehen. Dieses Joint Venture ist ein entscheidendes Element bei der Umgestaltung des Verkehrssektors und passt zu E.ONs Expertise in Energienetzen und Kundenlösungen, um den europäischen Verkehrssektor anzuführen.“

Erste gemeinsame Projekte wollen Nikola und E.ON noch in diesem Jahr vorstellen. Auf der IAA Transportation hatte Nikola gemeinsam mit Europa-Partner Iveco den Tre BEV und eine Beta-Version des Tre FCEV vorgestellt. Konkrete technische Daten gab es noch nicht, mit der Brennstoffzellen-Version peilt Nikola früheren Angaben zufolge eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern an, während die BEV-Version auf 500 Kilometer ausgelegt ist.
nikolamotor.com

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