Baut Gotion High-Tech eine Batteriefabrik in Michigan?

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller und Volkswagen-Partner Gotion High-Tech plant offenbar eine US-Fabrik in Michigan. Das geht aus einem nun durchgesickerten Antrag auf Subventionen hervor, der beim US-Bundesstaat eingereicht wurde.

Demnach plant Gotion dort eine Investition in Höhe von 2,36 Milliarden US-Dollar (2,41 Milliarden Euro) und will 2.350 Arbeitsplätze schaffen. Die Fabrik soll 2024 mit 586 Mitarbeitenden in Betrieb gehen und das gesamte Projekt mit vier Bauphasen bis 2031 abgeschlossen sein. Angaben zur geplanten Produktionskapazität und zur Art der Zellen gibt es noch nicht.

Aufgrund des Antrags bei der Wirtschaftsentwicklungsbehörde von West Michigan ist auch bereits der konkrete Standort bekannt, den Gotion im Auge hat: Das Unternehmen (bzw. die in Kalifornien registrierte Tochter Gotion Inc) hat den Antrag auf die Genehmigung einer grundsteuerfreien Zone über eine Laufzeit von 30 Jahren gestellt. Das 523 Acre oder 211 Hektar große Gelände erstreckt sich über das Big Rapids Township und Green Township im Mecosta County.

Das Portal „InsideEVs“ schreibt, dass im Falle einer Genehmigung Gotion pro Jahr rund 13 Millionen Dollar an Grundsteuern einsparen werden. Über die 30 Jahre würde sich die Förderung auf ungefähr 390 Millionen Dollar summieren.

Michigan gilt zwar als Herz der US-Autoindustrie und dort werden auch zahlreiche E-Modelle gebaut, bei den Batteriefabriken haben aber bisher meist andere US-Bundesstaaten den Vorzug erhalten. Ultium Cells, das Batterie-Joint-Venture von General Motors und LG Energy Solution hat aber in diesem Januar angekündigt, seine insgesamt dritte Batteriefabrik in Lansing, Michigan, zu bauen. Die ersten beiden Werke befinden sich im benachbarten Bundesstaat Ohio und in Tennessee. Auch andere Hersteller haben bisher südlichere US-Bundesstaaten (Ford und SK On bauen ebenfalls in Tennessee) oder Kanada (LGES und Stellantis) bevorzugt.

Gotion High-Tech (25,6 Prozent der Anteile gehören Volkswagen) ist auf LFP-Zellen spezialisiert. Das Unternehmen ist auf enormen Wachstumskurs und hat zahlreiche Batteriefabriken in Betrieb genommen oder deren Bau angekündigt – bisher aber vorrangig in China. In Deutschland soll 2023 eine Produktion in Göttingen starten. Bis 2025 will Gotion auf eine globale Produktionskapazität von 300 GWh kommen.

Im Dezember 2021 gab Gotion bekannt, dass man eine Liefervereinbarung mit einem großen börsennotierten US-Automobilhersteller unterzeichnet habe. Die Verinebarung umfasst die Belieferung mit 200 GWh LFP-Zellen von 2023 bis 2028. Dabei wird es sich um in China hergestellte Zellen handeln. Es hieß damals aber auch, dass die Partner planen, die Produktion und Lieferung von LFP-Batterien in den USA zu lokalisieren. Anhand der damaligen Angaben galt Tesla als möglicher Partner, da Tesla bereits im großen Stil auf LFP-Zellen (vor allem von CATL) setzt. Ein Batteriewerk in Michigan würde für Tesla mit Werken in Kalifornien und Texas wenig Sinn ergeben, weshalb es sich bei dem börsennotierten US-Automobilhersteller auch um ein anderes Unternehmen handeln könnte.
insideevs.com

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