Tesla führt dynamische Preise an Superchargern ein

Tesla gestaltet die Preise an seinen Schnellladern flexibler. Nachdem im September die Supercharger-Preise in Europa erneut erhöht wurden, gibt es nun erste Hinweise zur Einführung niedrigerer Nacht-Tarife.

Laut einem Bericht von Teslamag stellten Tesla-Fahrer etwa am Standort Kamen eine weitere Preiserhöhung auf 74 Cent pro Kilowattstunde fest, die aber nur von 6-22 Uhr gilt. Der Preis für das Laden in der Nacht wurde dort dagegen auf 56 Cent pro kWh gesenkt. Bei Twitter meldeten Nutzer erste Standorte, an denen man über 80 Cent je Kilowattstunde zahlt – und das nicht an einem Standort mit den V3-Superchargern mit bis zu 250 kW, sondern an einem V2-Standort mit maximal 150 kW.

In den USA und Norwegen hatte Tesla schon seit einiger Zeit mit flexiblen Preisen an seinen Schnellladern erste Erfahrungen gesammelt. Die aktuelle Ausweitung betrifft wohl nicht nur Deutschland. Auch aus Belgien wurde von einer ersten Spreizung berichtet: In Nivelles-Süd kostet Tesla-Strom nun entweder 71 Cent oder 63 Cent pro Kilowattstunde.

Mit im Tagesverlauf unterschiedlich gestaffelten Preisen kann Tesla nicht nur versuchen, die Nachfrage etwas zu steuern und womöglich einige Ladevorgänge in die weniger gefragten Nacht-Stunden verlegen – besonders an Standorten mit hoher Auslastung, wo es tagsüber teilweise zu Wartezeiten kommt. Auch die Kosten im Strom-Einkauf sind nachts niedriger. Eine Unterscheidung in Tag- und Nacht-Tarif bringt hier etwas mehr Flexibilität, allerdings nur sehr grob.

Erst im September hatte Tesla die Preise an den europäischen Superchargern generell angehoben, in Deutschland lagen sie danach in der recht kleinen Spanne von 69 bis 71 Cent pro Kilowattstunde – statt zuvor 56 bis 58 Cent je kWh. Tesla hat also nicht nur das Tag-Nacht-Preismodell eingeführt, sondern auch an einigen Standorten nochmals die Preise erhöht.

Aber nicht überall wurde es teurer: Am Standort Eching in Bayern wurde laut einem Mitglied des TFF-Forums zwar auch ein dynamisches Pricing eingeführt, jedoch auf niedrigerem Niveau. Tagsüber sind es dort 0,51€/kWh, in der Nacht 0,46€/kWh. Es scheint also möglich, dass Tesla entweder die Nachfrage an weniger frequentierte Standorte über den Preis lenken will – oder schlichtweg die lokalen Einkaufspreise zugrunde legt.
teslamag.de, tff-forum.de

1 Kommentar

zu „Tesla führt dynamische Preise an Superchargern ein“
Ralf Löffler
13.10.2022 um 19:28
Bei den derzeitigen Preisen von Tesla lohnt sich Laden dort nicht mehr. Derzeit lade ich bei EnBW wenn ich Autobahn fahre. Und die in der Tesla App angezeigte Auslastung legt nahe dass die jüngste Erhöhung von Tesla eine zuviel war...hat man sich an das Suchen nach günstigem Laden gewöhnt, macht man das Monopol wohl nicht mehr mit.

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