Nationale Leitstelle legt Zahlen zum Ladenetzaufbau vor

Bild: Skoda

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat ihren neuesten Report zur öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland mit Datenstand 1. September veröffentlicht. Eines von mehreren Fazits: In den vergangenen zwölf Monaten ist das Ladenetz bundesweit um 21.178 Ladepunkte angewachsen.

Als Datengrundlage dienen der Leitstelle das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur (BNetzA) sowie die Zahl der bei der BNetzA gemeldeten öffentlichen Ladepunkte. Interessanterweise variiert die absolute Anzahl je nach Statistik zwischen 68.275 amtlich gemeldeten Ladepunkten und 64.385 Ladepunkten im Ladesäulenregister. Gründe sind, dass Betreiber der Veröffentlichung im Ladesäulenregister nicht zugestimmt haben oder Ladesäulen noch im BNetzA-Anzeigeverfahren sind.

Der Report zieht vor allem die konservativere Datengrundlage des Ladesäulenregisters heran und ist von der Leitstelle inhaltlich weiterentwickelt worden. So wird nun unter anderem der Zubau von Ladeinfrastruktur innerhalb des letzten Jahres sowie innerhalb der letzten Monate genauer betrachtet und die Entwicklung der Ladeleistung näher analysiert.

Dazu folgender Überblick: In den vergangenen zwölf Monaten kamen 21.178 Ladepunkte hinzu – ein Plus von 45% gegenüber 2021. Im vergangenen Monat waren es 2.474 Exemplare, was einem Zuwachs von knapp 4% entspricht. Betrachtet man nur die Schnellladepunkte mit mehr als 23 kW beträgt die Netzerweiterung binnen eines Jahres 4.204 Exemplare (+61%) und binnen des letzten Monats 813 Ladepunkte (+8%).

Im Bestand machen die 9.647 Schnellladepunkte auf deutschem Boden nun 15 Prozent aller Ladepunkte aus. Die vergangenen Jahre pendelte ihr Anteil bei 11 bis 14 Prozent. Das Gros bietet 50 oder 150 kW, wobei die Bedeutung von Ladepunkten mit 150 kW zuletzt extrem zugelegt hat. Das spiegelt sich auch in der installierten Ladeleistung aller Ladepunkte Deutschlands wider: Diese ist auf 2.568 MW (2021: 2.021 MW) angewachsen, wobei auf die Schnelllader inzwischen 58 Prozent (2021: 53%) dieser abgegebenen Leistung entfällt.

Weitere Auswertungen des Reports finden sich unter dem Link am Ende des Artikels. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hatte im Sommer im Rahmen der ersten Ladeinfrastruktur-Konferenz des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) angekündigt, mehr Transparenz beim Ladeinfrastrukturausbau in Deutschland schaffen zu wollen. Der Report trägt diesem Vorsatz Rechnung.

Grundsätzlich hatte die Leitstelle im Juni vier neue Online-Datenprodukte rund um das Thema Laden und Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland vorgestellt. Drei aktuelle Dashboards und ein monatlicher Report sollen der Öffentlichkeit ein umfangreiches und laufend aktualisiertes Datenpaket zur Verfügung stellen.

„Die Leitstelle verfügt über einen großen Datenschatz zur geplanten und bereits aufgebauten Ladeinfrastruktur. Einen Teil davon haben wir nun gehoben und stellen ihn auf unserer Webseite gesammelt, übersichtlich aufbereitet der Öffentlichkeit zur Verfügung“, äußerte Franziska Lobas-Funck, Leiterin des Teams Verstehen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, seinerzeit. „Mit den neuen Grafiken und Dashboards wollen wir dazu beitragen, dass die Akteure am Markt, aber auch in der Politik und den Medien und nicht zuletzt die Autofahrerinnen und Autofahrer über umfangreiche Informationen zur Ladeinfrastruktur in Deutschland verfügen.“
nationale-leitstelle.de (PDF) via linkedin.com

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