Canoo übernimmt Fahrzeugwerk in Oklahoma

Bild: Canoo

Das kriselnde eMobility-Startup Canoo hat angekündigt, eine Fahrzeug-Produktionsstätte in Oklahoma City zu kaufen. In dem Werk will Canoo sein Lifestyle Vehicle (LV) und dessen Cargo-Variante Lifestyle Delivery Vehicle (LDV) produzieren, die ab 2023 an Kunden ausgeliefert werden sollen.

Ebenfalls im US-Bundesstaat Oklahoma, konkret in Pryor, baut Canoo wie berichtet ein Montagewerk für Batteriemodule. Pryor liegt rund 150 Meilen oder 240 Kilometer nordöstlich von Oklahoma City. In Pryor war früheren Angaben zufolge auch die Fahrzeugfertigung des Vans geplant, die wird nun aber in der Hauptstadt des Bundesstaats angesiedelt. Zu dem Kaufpreis macht Canoo aber keine Angaben.

In der Mitteilung schreibt das Unternehmen von einer „Vereinbarung zum Erwerb einer Fahrzeugfertigungsanlage“ – es handelt sich also um ein bereits gebautes, bezugsfertiges Werk, in dem wohl auch schon Produktionsanlagen installiert sind. Anders würde sich bei einem Kauf im November 2022 ein Auslieferungsbeginn im Jahr 2023 auch kaum realisieren lassen. Wer das Werk für welchen Zweck ursprünglich gebaut hat, geht aus der Canoo-Mitteilung nicht hervor.

Klar ist hingegen: Canoo will mit 500 Mitarbeitenden starten und über das dort angesiedelte Schulungszentrum weiteres Personal anlernen. Die Anlage sei so ausgestattet, dass sie bis auf 20.000 Mitarbeitende anwachsen könne, so Canoo. Neben diesem Potenzial wird auch die strategisch günstige Lage mit einfachem Zugang zu Straße und Schiene hervorgehoben.

Vor der Entscheidung für Oklahoma City habe das Unternehmen mehrere potenzielle Standorte geprüft – um welche es sich dabei gehandelt hat, gibt Canoo aber nicht an. Mit der geplanten Batteriemontage in Pryor, dem nun angekündigten Fahrzeugwerk in Oklahoma City wird der Bundesstaat neben dem benachbarten Arkansas zu den „Ankerstaaten“ für Canoo. Das Unternehmen hatte seinen Hauptsitz von Kalifornien nach Bentonville in Arkansas verlegt und eine Kleinserien-Produktionsstätte aufgebaut – dort soll auch zunächst die Fertigung der Fahrzeuge anlaufen, bevor die Anlagen nach Oklahoma City umgesiedelt werden.

„Die Anlage in Oklahoma City hat erheblichen Raum für Expansion und ist ein bewährter Standort für die Produktion im großen Maßstab mit einem etablierten Transport-Ökosystem, einschließlich der Schiene“, sagt Tony Aquila, CEO von Canoo. „Wir arbeiten mit unseren externen Fertigungspartnern zusammen, um diesen Monat SOP (Start of Production, Anm. d. Red) auf unseren eigenen Anlagen zu erreichen. Nach diesen ersten Bauarbeiten werden wir unsere gesamte Ausrüstung im ersten Halbjahr 2023 energisch in unser neues Werk verlagern, wobei die Produktion im zweiten Halbjahr 2023 hochgefahren wird.“

Canoo hatte im Frühjahr 2022 seine eigene Zukunft infrage gestellt und existenzbedrohende finanzielle Schwierigkeiten eingeräumt. Im Sommer konnte das Unternehmen aber einen Großauftrag vom US-Handelsriesen Walmart an Land ziehen. Später wurde aus einer Börsenmitteilung aber bekannt, dass Canoo Walmart für den Auftrag einige teure Zusagen machen musste – etwa vergünstigte Aktienoptionen und auch die Verpflichtung, für die Dauer des Lieferdeals keine Fahrzeuge an Amazon zu verkaufen und sich auch nicht von dem Online-Riesen übernehmen zu lassen.
canoo.com

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