AligN-Projekt: Aachen um gut 500 Ladepunkte reicher

Aus Aachen kommt ein Update zum Projekt „AligN“. Das Vorhaben sollte ursprünglich Ende September dieses Jahres zu Ende gehen. Inzwischen wurde der Förderzeitraum bis Ende 2023 verlängert. Bislang wurden in Aachen im Rahmen des Projekts 524 Ladepunkte installiert.

Die Abkürzung „AligN“ steht für „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung“. Das gemeinsam mit der STAWAG, Regionetz, der RWTH Aachen sowie den Unternehmen Smartlab, Umlaut und aixACCT angeschobene Fördervorhaben sieht den Aufbau von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Ladesäulen in Aachen vor. Die wissenschaftlichen Aspekte des Projekts deckt allen voran die RWTH Aachen ab.

Neben den 524 errichteten Ladepunkten befinden sich weitere 58 Exemplare im Aufbau, meldet die Stadt Aachen. Bis Ende 2022 sollen 582 Ladepunkte an 58 Standorten zur Verfügung stehen, davon über 300 öffentlich zugängliche. Ein beträchtlicher Anteil der Ladegeräte (232 Punkte) sind in elf Aachener Parkhäusern verbaut, 160 davon sind öffentlich zugänglich. Projektteilnehmer RWTH Aachen hat im Rahmen von „AligN“ selbst 48 Ladepunkte auf fünf Parkarealen erhalten, die nach Dienstschluss und an den Wochenenden ebenfalls öffentlich nutzbar sind.

„Wir sind dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sehr dankbar, dass wir das Projekt fortführen können“, betont Marc Heusch, Leiter des Projekts „AligN“ bei der Stadt Aachen. Schon vor eineinhalb Jahren hatte Heusch gesagt, dass man angesichts der Corona-Krise auf eine „Laufzeitverlängerung durch den Fördergeber“ hoffe. Mit Erfolg. Das Projekt wurde von September 2022 auf Ende 2023 verlängert.

„Gemeinsam mit unseren Projektpartnern ist es uns gelungen, auch in Zeiten zunehmender Herausforderungen den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben und die weiteren Projektziele umzusetzen“, so Heusch. Zu den aktuellen Herausforderungen zählten vor allem die Kapazitätsengpässe beim Tief- und Elektrobau und die gerissenen Lieferketten, die zu erheblich längeren Lieferfristen und zu teilweise extremen Preiserhöhungen geführt hätten. Das Fördervolumen hat sich entsprechend auf 10 Millionen Euro erhöht. Vor eineinhalb Jahren war noch von 6,8 Millionen Euro die Rede.

Zum Projekt selbst haben Heuschs Worte aus dem vergangenen Jahr nach wie vor ihre Gültigkeit: „Es ist ein sehr ambitioniertes und komplexes Vorhaben. Jeder Standort stellt uns vor neue Herausforderungen. Wir finden unterschiedliche Technik aus verschiedenen Jahrzehnten vor, manchmal sind die Wege zu lang vom Ladeplatz bis zum Netzanschluss, die das Vorhaben unverhältnismäßig teuer machen, manchmal reichen die Netzkapazitäten nicht aus oder müssen erst erweitert werden.“ Als Erfolg nennt die Stadt unter anderem die Inbetriebnahme von zehn Ladepunkten am Luisenhospital. Dort wird ein offenes Ladekonzept verwirklicht: Neben Mitarbeitern, Patienten und Besuchern können dort auch Anwohner laden.

In „AligN“ spielt zudem auch die netzdienliche Installation der Ladeinfrastruktur und die Schaffung eines intelligenten Netz-Lastmanagements eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund erprobt die RWTH Aachen einen Batteriespeicher und neuartige Solid-State-Transformatoren (SSTs) auf der Verteilnetzebene. Zur Demonstration haben die Projektbeteiligten auf dem Betriebsgelände der Regionetz einen Batteriespeicher mit 68,5 kWh und einer verfügbaren konstanten Leistung von 60 kW installiert. Darüber hinaus wurde ein Solid-State-Transformator mit 250 kVA Dauerleistung entwickelt und aufgebaut.
aachen.de

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