SVOLT unterzeichnet Mietvertrag für saarländische Batteriemontage

Der chinesische Batteriehersteller SVOLT hat den Mietvertrag für seine künftige Fabrik zur Montage von Modulen und -packs am saarländischen Standort Heusweiler unterzeichnet. Die Zukunft der ebenfalls im Saarland geplanten Zellfabrik wird jedoch nicht erwähnt.

SVOLT selbst teilt mit, dass man durch den Mietvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren seine langfristigen Pläne im Saarland untermauere. Denn parallel zu dem Mietvertrag hat sich das Unternehmen zudem ein etwaiges Vorkaufsrecht gesichert.

Der erste Gebäudeteil (Produktion 1) soll ab April 2023 in Benutzung gehen, die weiteren Gebäudeteile folgen stufenweise. Die finale Fertigstellung ist vertraglich bis Mitte 2024 vereinbart. Das neue Verwaltungsgebäude in Heusweiler wurde bereits von SVOLT-Mitarbeitenden bezogen.

Im November 2020 hatte SVOLT zwei Projekte im Saarland angekündigt – zum einen die Montage von Batteriezellen zu Modulen und Packs und zum anderen die Schlagzeilen-trächtige Ansiedlung einer 24-GWh-Zellfabrik in Überherrn. Die damalige Aussage: Im ehemaligen Laminatepark Heusweiler – rund 30 Kilometer von Überherrn entfernt – solle Mitte 2022 der Betrieb anlaufen, in der Zellfabrik Ende 2023.

Zellfertigung im Saarland verzögert sich

Während bei der Montage in Heusweiler gemäß der aktuellen Ankündigung die Verzögerung bei weniger als einem Jahr liegen wird, ist das bei der Zellfabrik anders: Im September 2022 hatte SVOLT den Bau eines weiteren Batterie-Werks in Brandenburg angekündigt (geplanter Produktionsstart ist Anfang 2025). In diesem Zuge wurde auch bekannt, dass der Bau der Zellfabrik im Saarland sich deutlich verzögert. Maxim Hantsch-Kramskoj, Vice President Sales & Marketing von SVOLT Europe, gab damals an, dass er nicht mit einer Zellproduktion in Überherrn vor 2027 rechne.

Die Montage in Heusweiler wird also nicht mit lokal gefertigten Zellen erfolgen, auch eine Zulieferung von Batteriezellen aus dem brandenburgischen Lauchhammer wird erst 2025 möglich sein. Stattdessen werden dort wohl Zellen aus den chinesischen SVOLT-Werken zu Modulen und Packs verbaut.

Die Anlage in Heusweiler im ehemaligen „Laminate Park“ wurde von der Firma Goldbeck als Generalübernehmer im Auftrag der Projektgesellschaft Batteriefabrik Heusweiler (PBH) umgebaut. Die PBH ist ihrerseits eine Ausgründung der SHS-Strukturholding Saar. Ziel ist es, die Bestandsgebäude auf dem Gelände im Sinne der Nachhaltigkeit bestmöglich weiter zu nutzen und die Umbaumaßnahmen auf ein Minimum zu beschränken. So werden der zentral gelegene Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von rund 23.000 Quadratmetern und das Verwaltungsgebäude erhalten bleiben. Einige Bereiche wurden zurückgebaut, um Platz für neue Gebäude mit ca. 13.000 Quadratmetern sowie notwendige Logistikflächen und Außenanlagen zu schaffen.

„Mit der Unterzeichnung des Mietvertrags untermauern wir unsere langfristigen Pläne im Saarland, welche ein zentrales Element der europäischen Expansionsstrategie von SVOLT darstellen“, sagt Kai-Uwe Wollenhaupt, President SVOLT Europe & Vice President SVOLT Energy Technology. „Das Werk in Heusweiler wird der erste Standort in Europa sein, der unsere Kunden direkt mit Batteriepacks und Modulen beliefert. Ich bedanke mich bei allen beteiligten Partnern und freue mich besonders, dass bereits die ersten Mitarbeitenden die Bürogebäude in Eiweiler beziehen konnten.“

Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, ergänzt: „Bestehende Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen: Das ist oberstes Ziel der Landesregierung. Die Ansiedlung von SVOLT wird viele neue Arbeitsplätze bringen und ist eine große Chance für das Saarland, in der ersten Liga der Elektromobilität zu spielen.“
svolt-eu.com

3 Kommentare

zu „SVOLT unterzeichnet Mietvertrag für saarländische Batteriemontage“
Bernd Zeler
13.12.2022 um 07:22
Die Verzögerungen „oder gar mehr“ in Überherrn hängen auch stark mit Bürgerprotesten und Widerstand vor Ort zusammen. Ist aber auch andere Konstellation als in Heusweiler: Wie der Artikel ja auch zum Ausdruck bringt, wird in Heusweiler im Areal eines alten Industrieobjekts geplant, umgebaut, umgenutzt. In Überherrn geht es hingegen um die grüne Wiese oder landwirtschaftlich genutztes Land, das bisher gerne als Naherholungsgebiet zum Spazieren und „Durchatmen“ genutzt wird.
Frieder Balbach
13.12.2022 um 20:13
Das Saarland hat eigentlich viele ehemalige, heute ungenutzte Industrieareale aus den hohen Zeiten von Bergbau und Stahl. Aber klar, Firmen/Investoren bevorzugen die grüne Wiese, allein schon der sonstigen Kosten und Unwägbarkeiten der Altareale wegen. Und selbst wenn der Staat saniert und bezahlt, ist ein Altgelände á la Abraumhalde teils nicht eben prickelnd und allzu geeignet.
bucher
11.04.2024 um 17:17
Keine Industrie und sonstiges gehören auf das Linslerfeld. Nur weil einige Politiker sich auszeichnen wollen, Naturschutz ist auch wichtig.

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