Kore Power und Siemens kooperieren für US-Zellfabrik

US-Batterieentwickler Kore Power will mit Siemens eine Batteriezellenfabrik mit einer Jahreskapazität von 12 GWh im US-Bundesstaat Arizona hochziehen. Die Fabrik namens „KOREPlex“ in Buckeye im Großraum von Phoenix soll Batteriezellen für Elektrofahrzeuge und stationäre Anwendungen produzieren.

Das Werk soll einer Unternehmensmitteilung zufolge Ende 2024 oder Anfang 2025 fertiggestellt werden. Die Kooperation mit Siemens erfolgt sowohl finanziell als auch operativ: So ist Siemens Financial Services zum einen Hauptinvestor der ersten privaten Finanzierungstranche in Höhe von 75 Millionen US-Dollar (knapp 71 Millionen Euro). Zum anderen wird Siemens Smart Infrastructure für die elektrische Infrastruktur und das Energiemanagement in der Fabrik verantwortlich sein.

Kore Power gibt an, dass sein Werk „eine der ersten Gigafabriken für Batteriezellen in den USA sein wird, die unabhängig von einem Automobilhersteller gebaut wird“. Diese Unabhängigkeit soll es ermöglichen, Batterien an eine Vielzahl von Kunden zu liefern. Anfänglich rechnet der Batterieentwickler mit einer jährlichen Produktionskapazität von 6 GWh, später soll die Produktion „auf 12 GWh und darüber hinaus“ erweitert werden. Zu den Zellen selbst – allen voran zu der Zellchemie und den Formaten – macht das US-Unternehmen bis dato keinerlei Angaben.

„Kore Power ist der erste in den USA ansässige, in amerikanischem Besitz befindliche und voll integrierte Anbieter von Zellen und Batterien“, äußert Lindsay Gorrill, Gründer und CEO von Kore Power, eher allgemein. „Zusammen mit der Unterstützung und den Lösungen von Siemens ist Kore einzigartig positioniert, um die Nachfrage nach Batterien auf dem amerikanischen Markt zu bedienen, die sich in den nächsten Jahren voraussichtlich nahezu verdreifachen wird.“

Ruth Gratzke, Präsidentin von Siemens Smart Infrastructure USA, betont, dass mit der zunehmenden Dekarbonisierung der Gesellschaft neue Anforderungen an die Produktion gestellt würden. „Wir bei Siemens glauben, dass eine intelligente Fertigung mit einer intelligenten Fabrik beginnt. Jetzt ist es an der Zeit, nicht nur die Grundlage für kritische Lieferketten zu schaffen, sondern auch amerikanische Fabriken zu bauen, die sicher, zuverlässig, flexibel und vernetzt sind.“

Aus der Mitteilung von Kore geht hervor, dass beide Seiten die aktuell günstigen Investitionsbedingungen in den USA nutzen wollen: „Die industriepolitischen Maßnahmen im Rahmen des Bipartisan Infrastructure Law und des Inflation Reduction Act haben die Bedeutung des Ausbaus der Batterieproduktion hier in Amerika unterstrichen. Unternehmen wie Kore Power sind in einer einzigartigen Position, um private und öffentliche Investitionen und Anreize zu nutzen, um die kritische Produktion schnell und in großem Umfang voranzutreiben“, heißt es dazu wörtlich.

Als Kapitalgeber agiert Siemens – aber nicht nur: An der eingangs genannten ersten privaten Finanzierungstranche in Höhe von 75 Millionen US-Dollar beteiligen sich auch Nidec Motor Corporation, Honeywell Ventures, Trog Hawley Capital und „ein führender Anbieter von Energiespeichern“. Wer wie viel investiert, bleibt jedoch unklar. Siemens wird lediglich als „Hauptinvestor“ dieser Tranche hervorgehoben. Insgesamt will Kore über private Finanzierungen 150 Millionen Dollar einnehmen. Es wird also mindestens eine weitere Tranche geben.

Der Sonderstatus von Siemens in Kores Plänen wird unterdessen auch personell untermauert: Jason Thompson, Vice President Private and Growth Equity von Siemens Financial Services, gehört seit Kurzem dem Board of Directors von Kore Power an.
korepower.com

 

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