Statkraft will weitere Geldgeber bei Mer an Bord holen

Der norwegische Energiekonzern Statkraft sucht Investoren für seine Ladeinfrastruktur-Marke Mer. Die Mehrheit der Anteile – und somit die Kontrolle über das Unternehmen – sollen aber bei Statkraft verbleiben.

Wie das Unternehmen mitteilt, wurden für diesen Prozess zwei Banken als Finanzberater engagiert, konkret Carnegie und die Skandinaviska Enskilda Banken. Statkraft will aber Mehrheitsaktionär von Mer bleiben. Und ob es zu einem Teilverkauf kommt, steht zumindest offiziell noch nicht fest, denn laut der Mitteilung prüft Statkraft lediglich Möglichkeiten für seine Lade-Tochter.

Mer wurde 2009 noch als Gronn Kontakt gegründet und ist seit 2020 als Mer aktiv. „Durch eine Reihe gezielter Akquisitionen und die rasche Einführung von Ladestationen konnte Mer seine Marktpräsenz in Nordeuropa in den letzten zehn Jahren erheblich ausbauen und ist heute in fünf europäischen Ländern vertreten – Norwegen, Schweden, Deutschland, Großbritannien und Österreich“, heißt es in der Mitteilung.

Auch in Deutschland ist der Markteintritt bekanntlich per Übernahme erfolgt: Statkraft übernahm 2019 den deutschen Anbieter E-Wald, der zunächst unter der eigenen Marke weiter betrieben wurde. Im Sommer 2021 erfolgte dann die Umbenennung in  Mer Solutions GmbH, auch die zweite deutsche Tochter eeMobility wurde in Mer Germany GmbH umbenannt. Inzwischen wurden beide Tochterunternehmen in Deutschland in der Mer Germany GmbH zusammengeführt. Im Frühjahr 2021 hatte Statkraft den schwedischen Anbieter Bee Charging Solutions übernommen.

Nun plant man den nächsten großen Schritt. „Die Beteiligung weiterer Aktionäre an Mer zusammen mit Statkraft wird es dem Unternehmen ermöglichen, den Ausbau seines E-Ladenetzes in ganz Nordeuropa zu beschleunigen und eine noch größere Rolle bei der weltweiten Umstellung auf kohlenstofffreien Verkehr zu spielen“, sagt Jürgen Tzschoppe, Executive Vice President für New Energy Solutions bei Statkraft. „Wir haben diesen Prozess gerade erst begonnen und werden uns die nötige Zeit nehmen, um die bestmögliche Eigentümerstruktur für Mer zu finden.“

Neben einem umfassenden öffentlichen Ladenetz bietet Mer auch intelligente Ladelösungen für gewerbliche Flotten, Wohnungsbaugenossenschaften und Unternehmen an. Die Lösungen für Flottenanbieter hatte Günter Fuhrmann, Geschäftsführer der Mer Germany GmbH, im vergangenen Jahr bei unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“ vorgestellt.
mer.eco

3 Kommentare

zu „Statkraft will weitere Geldgeber bei Mer an Bord holen“
Peter Ess
13.03.2023 um 12:23
Tja, in Schweden einst mal als Clever gestartet, dann in Bee umbenannt, dann von Mer, bzw. Statkraft geschluckt. Und jeder Eigentümerwechsel brachte dem Kunden deutlich höhere Preise.
Frank
14.03.2023 um 09:41
Die Abdeckung von Säulen in Österreich, die mit Mer Karte genutzt werden können ist sehr, sehr überschaubar - sollte man der Mer Pressemeldung entgegensetzen.
erFahrer
15.03.2023 um 16:51
Nach einigen Kommunen, dann E.ON und Bayernwerk etc. hat nun scheinbar auch Statkraft erkannt, dass es mit dem Inhalt von EWALD schwierig ist. Da hilft auch all die überschwänglichen Finanzkraft dieser Unternehmen wenig.

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