Pariser sprechen sich gegen Miet-Tretroller aus

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Die Stadt Paris hat ihre Bürgerinnen und Bürger zur Abstimmung über das avisierte Aus der elektrischen Miet-Tretroller in der Stadt gebeten – mit klarem Ergebnis: 89 Prozent der Abstimmenden sprachen sich dafür aus, die Miet-Tretroller von den Straßen der französischen Hauptstadt zu verbannen.

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Allerdings nahmen weniger als zehn Prozent der Berechtigten (rund 103.000 von knapp 1,4 Millionen) an der Abstimmung teil. Doch der Stadtrat hatte bereits Ende 2022 erwogen, die im März 2023 auslaufenden Genehmigungen aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zu verlängern.

Zum Ende des ersten Quartals war zwar nicht Schluss, dennoch wird es die E-Tretroller der Sharing-Anbieter nicht mehr lange in der französischen Hauptstadt geben: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte an, dem Votum zu folgen – ab dem 1. September 2023 wird es in Paris keine E-Tretroller mehr zu mieten geben. Die drei Anbieter Lime, Tier und Dott werden ihre Fahrzeuge also bis Ende August aus Paris abziehen müssen. Die Abstimmung betrifft aber nur die Sharing-Fahrzeuge der kommerziellen Anbieter, private E-Tretroller dürfen weiterhin genutzt werden.

Die Bemühungen der Betreiber, mit Nachbesserungen doch noch eine weitere Verlängerung der Lizenzen zu erhalten, sind damit gescheitert. Selbst mit den strengen Vorgaben in Paris (unter anderem galt seit Ende 2021 eine Geschwindigkeitsbeschränkung) konnten die Fahrzeuge unter den Einwohnern offenbar nicht an Zustimmung gewinnen.

Update 31.08.2023: Nachdem sich vor einigen Monaten 89 Prozent der abstimmenden Bürgerinnen und Bürger in Paris dafür aussprachen, die elektrischen Miet-Tretroller von den Straßen der französischen Hauptstadt zu verbannen, ist es nun soweit: Der Verleih von E-Tretrollern in Paris endet zum 1. September.

Die in Paris nicht mehr benötigten Fahrzeuge kommen nicht auf die Deponie: Die insgesamt rund 15.000 Pariser Roller werden von den Verleihern in andere Städte verlegt, zum Beispiel nach Lille, Kopenhagen, London und auch nach Berlin. In Paris konzentrieren sich die Anbieter nun auf einen Ausbau des Verleihs von Elektro-Fahrrädern. Bereits in den vergangenen Wochen haben die drei betroffenen Anbieter ihre Bestände in Paris schrittweise reduziert.

Rund um das tatsächliche Ende des E-Tretroller-Verleihs wird erneut Kritik an der Bürgerbefragung aus dem April laut. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 7,46 Prozent, dennoch hat die Stadtverwaltung das Ergebnis als binden angesehen. Kritisiert wurde unter anderem, dass die Abstimmung nur in den Wahllokalen möglich war und nicht online. Dort hätten sich, so die Befürworter der E-Tretroller, vermutlich mehr junge Menschen beteiligt, die die E-Tretroller häufiger genutzt haben. Belegen lässt sich diese Aussage aber nicht.
zeit.de, paris.fr, handelsblatt.com (Update)

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