LG Chem und Huayou fertigen Kathoden-Vorprodukte in Südkorea

Bild: LG Chem

Der südkoreanische Chemiekonzern LG Chem schließt sich mit dem chinesischen Unternehmen Huayou Cobalt zusammen, um eine Fabrik für Kathoden-Vorläufermaterialien aus Nickel, Kobalt und Mangan in Südkorea zu errichten.

Der Bau der neuen Fabrik im Saemangeum National Industrial Complex soll noch in diesem Jahr beginnen. Für 2026 ist die Inbetriebnahme der ersten Phase mit einer jährlichen Produktionskapazität von 50.000 Tonnen des sogenannten Precursor-Materials geplant. In einer zweiten Phase soll der Output auf 100.000 Tonnen verdoppelt werden – laut LG Chem genug für die Kathoden von mehr als einer Million E-Fahrzeugen mit einer Akkukapazität von 75 kWh. Der Standort befindet sich rund 230 Kilometer südwestlich von Seoul.

Mit der für den 19. April angekündigten Absichtserklärung will LG Chem Teile der vorgelagerten Wertschöpfungskette in sein Geschäft integrieren. Durch diese Investition werde man in der Lage sein, Metalle im eigenen Land zu veredeln, was helfen wird, die Produktionskapazitäten für Vorprodukte zu erweitern und die Rohstoffversorgung angesichts der sich verändernden Situation in der globalen Lieferkette für Batteriematerialien weiter zu stabilisieren, teilen die Südkoreaner mit.

Im Rahmen der Vereinbarung wollen LG Chem und Huayou Cobalt ein Joint Venture gründen und bis 2028 insgesamt 1,2 Billionen Won in den Bau des Werks investieren, umgerechnet rund 830 Millionen Euro. Die Anlage soll nach Angaben der Südkoreaner auch eine Metallraffinerie zur Herstellung von Metallsulfaten umfassen, die als elemantare Bestandteile für die Produktion des Kathoden-Vorläufermaterials gelten.

Den Industriekomplex Saemangeum bezeichnet LG Chem mit seinem nahe gelegenen Hafen als idealen Standort. Das Areal soll rund 330.000 Quadratmeter groß und später erweiterbar sein. „Wir werden unsere Versorgungskette durch vertikale Integration von Kathodenmaterialien stärken, indem wir in die Precursor-Anlage in Saemangeum investieren“, äußert Shin Hak-cheol, CEO von LG Chem. „LG Chem wird proaktiv auf das schnelle Tempo des globalen Marktes reagieren und sich als weltweit führendes Unternehmen für Batteriematerialien etablieren.“

Die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Rohstoff-Riesen Huayou kommt dabei nicht zufällig zustande. Bereits Mitte 2022 hatte LG Chem mit B&M, einer Tochtergesellschaft von Huayou Cobalt, ein anderes Joint Venture zur Herstellung von Kathodenmaterialien gegründet. Das zu 51 Prozent von LG Chem gehaltene Gemeinschaftsunternehmen soll ab der zweiten Jahreshälfte 2024 in der südkoreanischen Stadt Gumi mit der Serienproduktion von NCMA-Kathodenmaterialien mit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen beginnen. Beide Partner werden bis 2025 umgerechnet bis zu 377 Millionen Euro investieren.

Bei dem chinesischen Konzern handelt es sich um einen der wichtigsten Lieferanten von Batterie-Rohstoffen weltweit. Das Unternehmen unterhält zahlreiche Partnerschaften mit Autobauern und Batteriezellherstellern – mit VW sollen beispielsweise zwei Joint Ventures in China gegründet werden.
lgcorp.com

0 Kommentare

zu „LG Chem und Huayou fertigen Kathoden-Vorprodukte in Südkorea“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch