Tübingen stellt E-Roller-Sharing ein und baut E-Carsharing aus

Die Stadtwerke Tübingen haben ihr E-Roller-Sharing eingestellt. Die Flotte wird nicht aus dem Winterschlaf zurückgeholt, die Fahrzeuge sollen nun verkauft werden. Dafür bauen die Stadtwerke ihr E-Carsharing-Angebot Coono aus.

Als Grund für das Ende des Roller-Sharings nennen die Stadtwerke die Insolvenz des E-Roller-Herstellers Kumpan, der die Fahrzeuge für die Flotte geliefert hatte. Dieser hatte im Februar 2023 Insolvenz angemeldet, weswegen „die für den Sharingbetrieb zwingend notwendige Telemetrie-Plattform kurzfristig nicht mehr zur Verfügung“ stünde.

Die Kumpan-Roller sollen nach Angaben der Stadtwerke weiterverkauft werden, „um eine sinnvolle Weiternutzung sicherzustellen“. Gespräche mit einem möglichen Abnehmer hätten bereits begonnen.

Es war das zweite E-Roller-Sharing, dass die Stadtwerke in Tübingen auf die Straße gebracht haben – und das nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde. Denn auch der erste Versuch 2018 mit der damaligen Bosch-Tochter Coup verschwand nach weniger als zwei Jahren, da Coup selbst nicht mehr am Markt tätig war.

Während die Stadtwerke bei E-Mobilität auf zwei Rädern wenig Erfolg vermelden können, läuft das Geschäft beim E-Carsharing COONO. Dieses wurde 2020 gegründet. Nun soll die Flotte erweitert und vergrößert werden. Zunächst kommen zehn Autos hinzu, dabei handelt es sich um den in Zwickau gebauten Cupra Born. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch größere Stromer und „besondere Modelle wie ein ID.Buzz“ angeboten werden.

Im April 2022 hatten die Stadtwerke Tübingen angekündigt, die COONO-Flotte bis Ende 2023 um 15 E-Roller (auf 55 insgesamt), 75 Elektroautos (dann 87 insgesamt) und erstmalig zwei E-Transporter zu vergrößern. Die Roller werden bekanntlich nicht eingeflottet werden. Ob das Unternehmen an den anderen Zielsetzungen festhält, ist unklar.
swtue.de