Kopenhagen will Verbrenner-Autos ab 2030 aussperren

Die dänische Hauptstadt Kopenhagen arbeitet daran, Autos mit Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2030 aus der Stadt zu verbannen. Eine entsprechende Resolution wurde von allen Parteien im Stadtrat unterstützt. Bis zu einem endgültigen Beschluss sollen nun die Optionen ausgearbeitet werden.

Bis zum Ende dieses Jahres sollen Machbarkeitsstudien zur Umsetzbarkeit durchgeführt werden, wie es in dänischen Medienberichten heißt. Dabei wird es vor allem darum gehen, wie die Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut werden kann. Ein Sprecher der Stadtverwaltung gab an, dass man dabei auf eine „Soziale Ausgewogenheit“ achten werde – ohne aber Details hierzu zu nennen.

Unterstützung für den Plan wird aber auch von der dänischen Landesregierung benötigt. Dort einigte sich eine politische Mehrheit 2021 darauf, dass es Kommunen möglich sein soll, „Null-Emissions-Zonen“ einzuführen, in denen nur Autos ohne Verbrennungsmotor fahren dürfen. Doch dieses Abkommen wurde bis jetzt noch nicht gesetzlich verankert.

Die Machbarkeitsstudien sollen offenbar noch in diesem Jahr vorliegen, der Stadtrat soll sich in seiner letzten Sitzung in 2023 mit dem Thema befassen. Ob es dann eine Beschlusslage gibt, ist unklar. Der Sender „TV2“ bringt auch die Möglichkeit ins Spiel, dass nur einige Stadtteile zu „Null-Emissions-Zonen“ erklärt werden könnten.

Das angestrebte Ziel ist aber, das die ganze Stadt nur noch von lokal emissionsfreien Autos wie Batterie-Elektroautos und Brennstoffzellen-Autos befahren werden darf. „Es ist die gleiche Art von Abgrenzung, die wir uns für fossilfreie Zonen vorstellen, und dann gibt es möglicherweise eine Reihe praktischer Probleme, die gelöst werden müssen, was bedeutet, dass es ein bisschen anders sein wird, aber das ist nicht verwunderlich“, sagt der für die Stadtentwicklung zuständige Berichterstatter im Stadtrat, Rasmus Steenberger. „Es gibt einige Anforderungen für das Ein- und Ausfahren in eine Gemeinde.“

Der Verband der Automobilimporteure, der sich in Dänemark ohnehin auf eine zunehmend elektrifizierte Zukunft eingestellt hat, begrüßt den Plan und vor allem den Zeithorizont – das Ziel im Jahr 2030 gebe den Bürgern die Möglichkeit zum Handeln, so Mads Rørvig, Geschäftsführer von De Danske Bilimportører. „Wir wissen, dass emissionsfreie Autos die Zukunft sind. E-Autos werden wahrscheinlich das Bild dominieren, wenn wir etwas weiter in die Zukunft blicken“, so Rørvig. „Daher sehen wir es als völlig natürlich an, dass die Stadt Kopenhagen diese Forderung in Zukunft stellen wird.“

Kopenhagen hatte bereits im Februar beschlossen, dass die Busflotte bis 2025 komplett auf E-Busse umgestellt werden soll – sowohl in der dänischen Hauptstadt als auch in der vollständig von Kopenhagener Stadtgebiet umgebenen Enklave Frederiksberg.
thelocal.dk, tv2.dk (auf Dänisch)

3 Kommentare

zu „Kopenhagen will Verbrenner-Autos ab 2030 aussperren“
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
09.05.2023 um 11:20
Es gab schon mal so einen Vorschlag für die Berliner Innenstadt, also innerhalb des S-Bahn Ringes. Hat aber keine Mehrheit gefunden, und Vorgaben des Bundes um dies zu ermöglichen fehlen auch hier. Also ganz ähnlihch zu Kopenhagen
C.D.
09.05.2023 um 15:23
Ich finde die Idee seht gut und wertet die Innenstädte erheblich auf! Müsste man in Deutschland auch zeitnah umsetzen. Eine grüne Regierung wäre ja da.
Peter Oehmig
10.05.2023 um 14:25
Welche Probleme soll das lösen? Sinnvoller wäre, das Stadtzentrum mit ÖPNV zu erschließen und Autos nur restriktiv zuzulassen (Handwerker, Krankenversorgung, Taxis etc. ) Auch ein E-Auto braucht Platz und produziert Emissionen. Dann besser Bus, Tram und Fahrrad.

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