Ola läutet Bau seines Batteriezellenwerks in Indien ein

Ola Electric hat mit dem Bau seiner Batteriezellenfabrik im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu begonnen. Die Fabrik in Krishnagiri soll Anfang nächsten Jahres mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 5 GWh in Betrieb gehen. Längerfristig soll die Jahreskapazität dreistellig werden.

Konkret ist anschließend eine schrittweise Erweiterung auf 100 GWh geplant, was die Zellfabrik zur größten in Indien machen soll. Zur Art der Zellen, die in der neuen Fabrik gebaut werden sollen, macht Ola keinerlei Angaben. Das vor allem für seine Zweiräder bekannte Unternehmen äußert lediglich, dass es sein Ziel sei, alle kritischen Elemente der EV-Wertschöpfungskette zu lokalisieren.

Ola gibt an, zudem in Bangalore eine Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für Batteriezellen eingerichtet zu haben. Im Februar dieses Jahres traf das Unternehmen ferner eine Vereinbarung mit der Regierung von Tamil Nadu, um dort im großen Stil vierrädrige E-Fahrzeuge und Batterien zu produzieren. Ola Electric fertigt dort bereits heute rund 100.000 Elektro-Zweiräder jährlich. Im Zuge der jetzigen Ankündigung präzisiert der Hersteller, dass man ein EV-Drehkreuz plane, „das fortschrittliche Produktionsanlagen für Zellen und Elektrofahrzeuge, Anbieter- und Zuliefererparks sowie das gesamte Ökosystem für Elektrofahrzeuge an einem einzigen Standort beherbergen wird“.

„Dies ist ein stolzer Moment für uns, da wir heute die erste Säule unserer Gigafactory installiert haben“, äußert Bhavish Aggarwal, Gründer und CEO von Ola. Die Gigafactory werde ein wichtiger Meilenstein auf Indiens Weg zur Elektrifizierung sein und Ola dem Ziel näher bringen, Indien zu einem globalen EV-Hub zu machen. „Mit unserem Fokus auf Innovation, Technologie und Fertigung in großem Maßstab wollen wir die Zukunft von Elektrofahrzeugen und #EndICEAge vorantreiben“, so Aggarwal.

Olas Ambitionen auf dem Batteriemarkt kommen nicht überraschend. Der indische Elektrofahrzeug-Hersteller hatte im Frühjahr 2022 in das israelische Batterie-Unternehmen StoreDot investiert – mit der Ansage, dass es sich um die erste von mehreren globalen strategischen Investitionen handele, die man plane, um seine Kernforschung und -entwicklung in den Bereichen fortschrittliche Zellchemie und -herstellung zu stärken.

Als Teil der StoreDot-Investition erhält Ola Electric Zugang zur XFC-Batterietechnologie von StoreDot. Dabei handelt es sich um eine extrem schnellladende Batteriezelle mit Silizium-dominanter Anode, die in fünf Minuten auf 100 Prozent geladen werden kann. Derzeit arbeiten die Israelis mit dem chinesischen Hersteller EVE Energy daran, die Zellen bis 2024 zur Serienreife zu bringen – auch als Rundzelle im Format 4680.

Neben der Technologie an sich hatte sich Ola seinerzeit auch das exklusive Recht gesichert, Batterien mit der Schnellladetechnologie von StoreDot in Indien zu fertigen. Das Unternehmen verwies bereits zu diesem Zeitpunkt darauf, dass man im Rahmen einer staatlichen Förderung den Bau einer Batteriezellfabrik in Indien plane – wo dann wohl die StoreDot-Zellen für den Eigenbedarf gebaut werden sollen. Bestätigt ist dies allerdings nicht.

Ola Electric schmiedet auch schon länger den Plan, neben seinem Kerngeschäft – der Herstellung von E-Rollern –  ein eigenes Elektroauto auf den Markt zu bringen. Dies scheint sich seit der Ankündigung zur Fertigung von „vierrädrigen E-Fahrzeugen“ in Tamil Nadu zu bestätigen. Auf das südindische Bundesland entfällt fast ein Drittel der Automobilexporte des Landes. Die dortige Regierung hatte ihrerseits Anfang des Jahres eine E-Strategie für das Jahr 2023 vorgestellt, um in- und ausländische Investitionen für die Elektroautoindustrie anziehen und tausende Arbeitsplätze zu schaffen.
fortuneindia.com, twitter.com

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