Neuer VW Passat Variant erhält zwei Plug-in-Hybride

VW hat erste Bilder und Infos zur neuen Generation des Passat Variant veröffentlicht. Die Neuauflage des Kombis, die in wenigen Tagen bei der IAA Mobility in München erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, kommt im ersten Quartal 2024 auf den Markt und wird unter anderem mit zwei neu entwickelten Plug-in-Hybridantrieben (eHybrid) erhältlich sein. (Update am Artikelende)

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Bild: Volkswagen


Den Passat eHybrid wird es demnach mit Systemleistungen von 150 kW und 200 kW geben. Auch die Batterie ist neu, sie kommt laut der VW-Mitteilung auf einen nutzbaren Netto-Energiegehalt von 19,7 kWh. Damit sollen im E-Modus bis zu 100 Kilometer rein elektrisch möglich sein – zumindest in der WLTP-Norm. Der Akku kann an AC-Ladepunkten mit 11 kW statt bisher 3,6 kW geladen werden. An DC-Säulen lädt der neue Passat Variant eHybrid mit bis zu 50 kW. Übrigens: Wie bei den aktuellen eHybriden des Golfs ist auch beim Passat der Ladeanschluss nicht mehr an der Front, sondern an der linken Seite zwischen Vorderrad und Fahrertüre.

Auch der Verbrenner-Part des eHybrid-Antriebs ist neu: Bisher wurde im Passat der Plug-in-Hybrid mit dem 1,4 Liter großen Benziner (EA211) angeboten, in der neunten Generation kommt der 1.5 TSI evo2 zum Einsatz – aus der Motoren-Baureihe EA211evo. Zudem gibt es im Passat einen eTSI genannten Mildhybrid sowie zwei nicht elektrifizierte Benziner und drei Diesel. Alle Antriebe werden mit einem Doppelkupplungsgetriebe angeboten, eine Handschaltung ist nicht mehr erhältlich. Die Fahrstufe wird künftig an einem Lenkstockhebel gewählt, einen Automatik-Wählhebel in der Mittelkonsole gibt es ebenfalls nicht mehr.

Eine Weltpremiere in der neunten Passat-Generation ist laut VW die adaptive Fahrwerksregelung „DCC Pro“. Die größere Spreizung aus Dynamik und Komfort soll demnach „Maßstäbe in der Mittelklasse“ setzen. Ermöglicht wird dies durch die erstmalig bei einem VW eingesetzte Zwei-Ventil-Technologie.

Im Innenraum gibt es das aus dem ID.7 bekannte, große Touch-Display aus dem „Modularen Infotainmentbaukasten“ der vierten Generation, kurz MIB4. Anders als die ID.-Modelle verfügt der Passat noch über ein großes, volldigitales Cockpit-Display. Auf den ersten Bildern fällt zudem auf, dass der Passat am Lenkrad wieder klassische Tasten anstelle der oftmals kritisierten Touch-Flächen hat.

Die konkreten Abmessungen nennt VW vorab noch nicht, sondern nur Auszüge. So ist der Radstand um glatte fünf Zentimeter gewachsen (also wohl auf 2,84 Meter), was sich direkt in fünf Zentimetern mehr Beinfreiheit für die Passagiere auf der Rückbank niederschlagen soll. Auch das maximale Ladevolumen legt zu, hier ist von 1.920 Litern die Rede – bisher waren es bis zu 1.780 Liter. Allerdings fällt auf, dass die Heckscheibe etwas flacher steht als bei den früheren Passat-Kombis.

Mit reinem Elektroantrieb wird es den Passat auch in der inzwischen neunten Generation nicht zu kaufen geben. Dafür plant VW einen Kombi-Ableger des rein elektrischen ID.7, der wie berichtet den Namen ID.7 Tourer tragen und 2024 starten könnte. Die neue Passat-Generation wird übrigens nur noch als Kombi und nicht mehr als Limousine angeboten. Zudem wird der Passat künftig nicht mehr in Emden gebaut, sondern in Bratislava. In dem niedersächsischen Werk musste der Passat Platz machen für die Produktion des ID.7.

„Die neueste Evolutionsstufe des Modularen Querbaukastens (MQB evo) bildet die hochinnovative technische Basis der neunten Passat Generation“, sagt Kai Grünitz, VW-Markenvorstand für Technische Entwicklung. „Durch die großen Skaleneffekte des MQB evo demokratisiert Volkswagen erneut zahlreiche Hightech-Entwicklungen und macht sie für hunderttausende Autofahrer verfügbar.“ Preise hat Volkswagen noch nicht veröffentlicht.

Update 21.03.2024: VW hat den Vorverkauf des neuen Passat Variant mit zwei Plug-in-Hybriden gestartet. Die beiden eHybrid-Modelle mit 150 kW und 200 kW Systemleistung sind in Deutschland ab 50.320 Euro bzw. 62.470 Euro erhältlich.

Der schwächere Plug-in-Hybrid mit 150 kW ist in den Ausstattungen „Passat“, „Business“ und Elegance“ konfigurierbar. Die 200-kW-Version ist in Verbindung mit den Ausstattungen „Elegance“ und „R-Line“ bestellbar. Bei „Passat“ handelt es sich um die Grundversion. Bei „Business“ sind die zusätzlichen Umfänge laut VW auf geschäftliche Vielfahrer zugeschnitten. „Elegance“ und „R-Line“ sind die Top-Ausstattungen, mal mit komfortbetonter, mal mit sportlicher Ausrichtung.

Bei der Technik nutzen beide Versionen (wie oben beschrieben) einen E-Motor mit 85 kW. Je nach Version wird diese  mit einem 110 kW oder 130 kW starken-Turbobenziner (1.5 TSI evo2) kombiniert. Dank der 19,7 kWh großen Batterie bieten sie laut VW eine elektrische Reichweite von bis zu 120 Kilometern. Geladen wird mit bis zu 11 kW AC und neuerdings auch bis zu 50 kW DC.

Neben dem PHEV-Kombi des Passats (der gar nicht mehr als Limousine angeboten wird) hat VW inzwischen auch einen rein elektrischen Kombi in ähnlicher Größe im Angebot, den ID.7 Tourer. Da der Kombi des ID.7 jedoch mehr auf Lifestyle statt auf Nutzwert ausgelegt ist – etwa mit der flacheren Heckscheibe – wird er als Tourer bezeichnet und nicht als Variant. Der ID.7 Tourer ist ab 54.795 Euro bestellbar.

volkswagen-newsroom.com, volkswagen-newsroom.com (Update)

12 Kommentare

zu „Neuer VW Passat Variant erhält zwei Plug-in-Hybride“
Musicman
31.08.2023 um 13:07
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Warum bringt man im Jahr 2024 überhaupt noch neue Fahrzeuge auf den Markt die einen Auspuff besitzen? So einen Schwachsinn sollte man sofort unterbinden. VW sollte mal lieber ihre Hausaufgaben in Sachen Elektromobilität machen anstatt ihr Geld für Pferdekutschen raus zu schmeißen. Man sollte den Kunden von Verbrennern Nokia Handys aus den 90gern mit dazu geben. Nur damit sie wissen auf welchem Ast sie sitzen.
J.S.
15.03.2024 um 14:31
Finde ich super, dass VW das so gemacht hat. Bei uns gibt es fast keine Ladeinfrastruktur, trotz Wallbox Zuhause, kann man nur in Korridoren laden. Und schieben möchte ich das Auto auch nicht. Deshalb ist das ein Auto, was ich mir kaufen würde!
Gregor
15.03.2024 um 16:07
kaufen würde? Hey, warum so schüchtern? Dann solltest du es auch kaufen. Schade nur, das das in 5 Jahren keiner mehr haben will und man dann soviel bekommt, wie Toyota noch den Mirai verkaufen will. 22k Neupreis, statt 80k Listenpreis.Mögen die Treibstoffpumpen und die AGR Ventile mit den Hybridkäufern gnädig sein :D
Josef
01.09.2023 um 09:05
Weil 80% der Leute außerhalb der EV Blase nicht im Traum daran denken ein EV zu kaufen...außer sie müssen. Abgesehen davon finde in mein Passat GTE nach wie vor genial...ca 66% fahre ich mit dem kleinen Akku rein elektrisch...das gleiche bei Ex-Arbeitskollegen...bis zu 80%. Bei Fahrten jenseits der 600km, die 2 bis 3mal im Monat vorkommen, muss ich nicht noch ca. 1.5h zusätzlich einplanen für 35min stehen alle 200km...ja das hab ich schon getestet und als untauglich empfunden. Zusätzlich tragen alle neuen EVs die ersten 2 bis 3 Jahre extrem wenig bis gar keinen Beitrag zur CO2 Reduktion bei...da der CO2 Rucksack erstmal abgefahren werden muss...und dann ist das Leasing vorbei und der nächste CO2 Rucksack wird gekauft. Wenn mal die Zellen komplett mit grünen Strom hergestellt werden...nicht wirklich in China...dann können wir von einem nennenswerten Beitrag zur Reduktion sprechen...ansonsten besser mit der Bahn fahren.
T.R.
01.09.2023 um 07:30
Was für ein unqualifizierter Kommentar! Bitte einmal die realen Verkaufsanteile der Antriebsarten recherchieren! Das Auto ist sehr gelungen und optimal an die Bedürfnisse der Menschen angepasst. Parallel gibt es doch den ID7 Variant. Die Optik gibt es doch schon vor: In 7 Jahren werden die dann verschmelzen.
Musicman
01.09.2023 um 09:07
Unqualifiziert? Haben Sie mal die Nachrichten eingeschaltet? Die halbe Welt brennt, die andere Hälfte wird überschwemmt oder kämpft mit anderen Katastrophen und schon heute spürbaren Auswirkungen der Klimakrise. Dann gibt es weiter Leute die meinen wir hätten 7 Jahre Zeit für irgendwelche Umstellungen. Das hätten wir vielleicht vor 30 Jahren sagen können. Heute ist es zu spät um zu warten. Wir müssen jetzt sofort handeln. Konzerne die noch 10-30 Jahre lang Öl verkaufen wollen ruinieren unsere Lebensgrundlage auf dem Planeten nur um sich weiter zu bereichern. Wer das nicht erkennt tut mir Leid.
Gregor
01.09.2023 um 11:20
Würde man endlich pro Nase ein CO2 Budget einführen (was mMn die einzige Lösung ist) dann sähe so mancher Diesel-Dieter ziemlich blass aus. Da ich in der "nachfolgenden Generation" bin und sehe wie krass sie CO2 Ausstöße uns noch das Leben vermießen werden... echt traurig das man das hat sehenden Auges zugelassen. Zurück zum CO2 Budget. Mit einem BEV kann man hier seine CO2 Kosten senken. Wobei hier der MIV allgemein extrem viel vom eigenen Budget verbrauchen würde, gegenüber dem ÖPNV/eBike. Und man dann zwar MIV macht, aber im Sommer nicht mehr in den Urlaub kann, weil das Budget aufgebraucht ist.
Saschispatzi
01.09.2023 um 10:22
Die Hybride werden als Dienstwagen mit 0,5%-Besteuerung sicher sehr beliebt sein.
Holgi
11.11.2023 um 19:51
Ich fahre sehr gern elektrisch. Unabhängig von Co2-Diskussionen. Demnächst können wir auch beide Autos (Mini SE und E300de) über PV laden (wenn denn endlich mal die Versorger-Genehmigung vorliegt!!!!!!!!!). Ob jedoch die Gleichung der Elektro-Befürworter aufgeht, bezweifle Ich. Es kommt der Tag, an dem die Batterie ausgewechselt werden muß, und etliche Fahrzeuge einem wirtschaftlichen Totalschaden erliegen, und zum Schrott bzw. der teilweisen Resteverwertung zugeführt werden... dann bin Ich gespannt, ob es zu den Batterieerneuerungen/-recycelungen ebenfalls staatliche "Anreize" geben wird. Aber die da oben denken sicherlich immer noch, daß es sich von alleine regeln wird. Ich bleibe neugierig.
Gregor
13.11.2023 um 08:15
Also meinen Eltern ist mal ein VW Polo weggerostet (Schweller, Garagenwagen). Dann haben sie noch 500€ dafür bekommen. Das war dann nach 9 Lebensjahren. Tesla Björn fährt mit seinem Model S nach 10 Jahre noch rum. Beschäftige dich mal mit den Patenten und der Fertigungskapazität von LFP Akkus. Dann wirst du merken das deine Aussagen veraltet sind.
L.Berger
15.11.2023 um 11:29
Ich fahre den Passt GTE mit 11,9 KWh Batterie. Ein tolles Auto, aber mit einer 20 KWh Batterie wäre er einfach genial! So ziemlich alle Alltagsfahrten realisiert man elektrisch, und ohne Sorgen um die Reichweite. Seid doch ehrlich, liebe Verfechter der reinen Elektro- Lehre. Zwei Drittel der Batterie die ganze Zeit als unnützen (und teuren) Ballast herumkutschen, und wenn es dann wirklich mal weiter weg geht, ist man entweder sehr leidensfähig oder leiht sich nen Verbrenner! (Denn die Bahn als dritte Variante kannste ja eher vergessen.)
GuidoP
22.03.2024 um 14:45
Die jetzt genannten Basis Preise reißen den Passat auch nicht raus, da wird dann wohl wieder über die Leasingraten Volumen gemacht,. Wer trägt bei VW denn das Restwert Risiko? Wahrscheinlich die Leasing Tochter , ich hoffe mal nicht die Händler. Bin mal gespannt was sie dazu im Geschäftsbericht 2023 schreiben.

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