Li-Cycle nimmt erste deutsche Batterierecycling-Anlage in Betrieb

Der Probebetrieb lieft bereits seit August, jetzt hat Li-Cycle in Magdeburg seine Spoke-Anlage offiziell eröffnet und somit den Regelbetrieb eingeläutet. Einer der ersten Recycling-Partner ist die Kion Group.

Bild: Li-Cycle

Li-Cycle hat in Magdeburg offiziell seine erste europäische Batterie-Recyclinganlage eröffnet. Die Eröffnung folgt der Aufnahme des Probebetriebs der ersten Verarbeitungslinie im August. In Magdeburg nutzt Li-Cycle seine patentierte Spoke-Technologie der dritten Generation, die alle Lithium-Ionen-Batterieabfälle, einschließlich kompletter Batteriepacks von Elektrofahrzeugen, ohne Entladung, Demontage oder den Einsatz thermischer Prozesse direkt verarbeiten kann.

Produziert wird als Zwischenprodukt die sogenannte „schwarze Masse“, die eine Reihe wertvoller Batteriematerialien wie Lithium, Nickel und Kobalt enthält. Die nun in Magdeburg eröffnete Verarbeitungslinie kann bis zu 10.000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr verwerten und jene schwarze Masse herstellen. Eine zweite Hauptlinie für weitere 10.000 Tonnen soll noch in diesem Jahr folgen. Zusätzliche 10.000 Tonnen für eine Gesamtkapazität von 30.000 Tonnen sind zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

Der erste Industriepartner für die Magdeburger Anlage ist Kion. Der Intralogistik-Konzern lässt nach eigenen Angaben seine Batterien „beim strategischen Partner Li-Cycle in Magdeburg recyceln“. Bis 2030 sollen 5.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben, an Li-Cycle gehen. Das entspricht laut Kion etwa 15.000 großen Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in Gabelstaplern zum Einsatz kommen.

Zurück zu Li-Cycle: Das US-Unternehmen plant weitere europäische Spokes in Frankreich und Norwegen und will damit eine Verarbeitungskapazität von mehr als 100.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batteriematerial pro Jahr weltweit erreichen. Das Unternehmen wird diese schwarze Masse in seinen Hub-Anlagen weiterverarbeiten. Die erste Hub-Anlage von Li-Cycle soll noch in diesem Jahr in Rochester im US-Bundesstaat New York in Betrieb genommen werden und wird bis zu 35.000 Tonnen schwarze Masse pro Jahr verarbeiten können.

Li-Cycle hat zudem Pläne für die Entwicklung eines zweiten Hubs in Europa. Li-Cycle und Glencore wollen gemeinsam einen Teil des bestehenden Glencore-Metallurgiekomplexes auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien in einen neuen Hub umfunktionieren. Phase 1 des Portovesme Hubs soll im ersten Halbjahr 2024 mit der Verarbeitung schwarzer Masse beginnen und so die Herstellung von Lithiumcarbonat, Nickel und Cobalt ermöglichen. Der volle Ausbau des Portovesme Hubs in Phase 2 werde eine der größten Quellen für nachhaltige recycelte Batteriematerialien in Europa schaffen, so Li-Cycle.

Die genauen Abläufe von Li-Cycle und wie die Entscheidung für ein Recycling-Hub auf einer Insel statt dem europäischen Festland gefallen ist, hat Li-Cycle-Gründer und Executive Chairman Tim Johnston vor der Eröffnung im electrive-Interview genauer erklärt.

Quelle: Info per E-Mail (Mitteilung von Li-Cycle), kiongroup.com

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